E-Autohersteller: Tesla baut Batteriefabrik in Shanghai – USA besorgt
Tesla will in Shanghai eine Batteriefabrik bauen.
Foto: ReutersDer Elektroauto-Bauer Tesla plant den Bau einer Batteriefabrik in Shanghai. Die Fertigungsstätte solle die Produktion der so genannten „Megapack“-Batterien in Kalifornien ergänzen, teilte Tesla am Sonntag via Twitter mit. Die chinesische Agentur Xinhua hatte zuvor berichtet, mit dem Bau solle im dritten Quartal begonnen werden. Die Produktion solle dann im zweiten Quartal 2024 anlaufen.
Bei Megapacks handelt es sich um leistungsstarke Lithium-Ionen-Batterien, die in Batterie-Speicherkraftwerken eingesetzt werden. Anfänglich sollen in Shanghai laut Xinhua 10.000 Einheiten pro Jahr gefertigt werden, das entspreche in etwa 40 Gigawattstunden an Energiespeicher. Verkauft werden sollen die Megapacks demnach weltweit. Die neue Fabrik solle ein bereits bestehendes Werk in Shanghai für den Bau von E-Autos ergänzen.
USA besorgt über Tesla-Geschäfte in China
Die USA nehmen die Geschäftsbeziehungen des Elektroautobauers Tesla mit China genauer unter die Lupe. „Tesla scheint völlig abhängig zu sein von der Großzügigkeit der US-Regierung in Form von Steuererleichterungen und vom Zugang zum chinesischen Markt“, sagte Mike Gallagher, der republikanische Vorsitzende des Sonderausschusses des Repräsentantenhauses für die Kommunistische Partei Chinas, am Montag.
Auf die Frage von Reuters nach einer neuen Tesla-Batteriefabrik in Shanghai, die Konzernchef Elon Musk am Sonntag angekündigt hatte, sagte Gallagher: „Ich bin darüber besorgt.“ Die Fertigungsstätte soll die Produktion der so genannten „Megapack“-Batterien in Kalifornien ergänzen. „Die Art von Geschäften, die sie dort abgeschlossen haben, scheinen sehr bedenklich.“ Musks rein amerikanisches Raumfahrtunternehmen SpaceX sei im Gegensatz dazu eine „massive Erfolgsgeschichte“. Tesla reagierte nicht sofort auf eine Anfrage zur Stellungnahme.
Das Hauptgeschäft von Tesla ist der Verkauf von Elektroautos. Doch das Geschäft mit Solarenergie sowie Batterien soll Musk zufolge zu ähnlicher Größe ausgebaut werden. Tesla erwirtschaftete im vergangenen Jahr 18,15 Milliarden Dollar in China, was mehr als ein Fünftel des Gesamtumsatzes ausmacht.
Gallagher traf sich vergangene Woche auch mit Technologieunternehmen und Unterhaltungskonzernen – darunter Apple, Alphabet und Disney – zu Gesprächen über deren Geschäftsbeziehungen zu der Volksrepublik. Er ließ durchblicken, dass er von den Führungskräften der Unternehmen eine Aussage verlangen könnte, wenn seine Untersuchungen ins Stocken gerieten. Die US-Unternehmen seien besorgt darüber, dass ihre Führungskräfte vorgeladen werden könnten, um sich Fragen beispielsweise zu mit Zwangsarbeit hergestellten Produkten stellen müssen, erklärten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen Reuters.
In den vergangenen Jahren hat es wiederholt Berichte über Zwangsarbeit und Umerziehungslager zur Unterdrückung der muslimischen Minderheit der Uiguren in der chinesischen Provinz Xinjiang gegeben. China weist dies zurück. Die Vereinten Nationen haben vergangenen Monat die Regierung in Peking aufgefordert, die Zwangsmaßnahmen per Gesetz zu verbieten und Zwangsarbeiter freizulassen.
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