Datensicherheit Lautlose Attacken aus dem Netz

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Schutz wird essentiell

Unternehmen machen es den Hackern oft leicht Quelle: Daniel Stolle für WirtschaftsWoche

Die Vorfälle der vergangenen Monate zeigen deutlich, dass Schutz dieser Art künftig essenziell wichtig wird. Denn auch vermeintlich sichere Computersysteme vieler staatlicher Stellen oder Unternehmen weltweit sind verwundbar: So brüsteten sich Hacker damit, die Web-Seite der CIA für mehrere Stunden lahmgelegt zu haben.

Im September gab der japanische Konzern Mitsubishi Heavy Industries zu, dass möglicherweise Daten über Atomanlagen oder Rüstungsgüter gestohlen worden seien. Rund 80 Rechner des Unternehmens, darunter auch einige in Forschungszentren und Produktionsanlagen, waren mit Spionagesoftware infiziert.

Im Mai waren Hacker ins IT-System des US-Rüstungskonzern Lockheed Martin eingedrungen. Zwar gelang es ihnen ebenso wenig, sensible Daten zu erbeuten, wie den Hackern, die 2010 die US-Technologiebörse Nasdaq angegriffen hatten und laut Nasdaq weder an Kundeninformationen kamen noch die Handelsplattformen des Unternehmens lahmlegen konnten.

Auch große Unternehmen sind machtlos

Doch wie sicher, so fragten sich danach viele Internet-Nutzer, kann mein Bankkonto sein, wenn es Hacker selbst mit einem der weltweit größten Rüstungskonzerne und einem der wichtigsten Schauplätze der Finanzwelt aufnehmen?

Oder wenn, wie die jüngste Diskussion über Staatstrojaner zeigt, auch Vater Staat vor dem Einsatz von Spähsoftware gegen Unternehmen nicht mehr zurückschreckt?

Sie fragen zu Recht. Denn nicht immer belassen es die anonymen Angreifer dabei, ihre Macht nur anzudeuten: Der Citigroup stahlen Hacker im Mai Kreditkarteninformationen von 360 000 Kunden der US-Bank. Auch Google war machtlos gegen die Online-Spione:

Im Juni drangen Hacker in die E-Mail-Konten von Dissidenten, Regierungsvertretern und Journalisten ein, die diese bei dem Unternehmen eingerichtet hatten. Die Angreifer erschlichen sich die Passwörter der Betroffenen, um deren E-Mail-Verkehr zu überwachen. Schon im Januar 2010 hatten sich Unbekannte über eine Sicherheitslücke im Internet Explorer Zugang zu den Computersystemen des Unternehmens verschafft.

Jüngst wurden auch Online-Händler Amazon, Reiseveranstalter Neckermann oder Spielekonsolenhersteller Nintendo Opfer von Angriffen aus dem Netz.

Besonders spektakulär: der Fall Sony. Mehrfach drangen Hacker beim Unterhaltungsriesen in Kundendatenbanken mit persönlichen Daten wie Namen, Geburtsdaten, Adressen – möglicherweise auch Kreditkarteninformationen.

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