Auto Porsche legt den Spar-Turbo ein

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Porsche 911 Turbo

Das technische Vorbild für die Mager-Turbos lieferten die Rennsport-Aktivitäten von Porsche, BMW, Honda und Renault: Bereits in den Siebzigerjahren wurden Formel-1-Motoren mit 1,5 Liter Hubraum mit Turboladern auf Spitzenleistungen von bis zu 1350 PS gebracht. Obwohl das Reglement von Jahr zu Jahr niedrigere Verbräuche festlegte, parierten die Turboexperten der Rennställe die Limits beinahe spielerisch. So lange, bis die Turbomotoren im Jahr 1989 endgültig verboten und Saugmotoren vorgeschrieben wurden.

Seither ist den meisten Experten klar: Der Turbo ist das perfekte Instrument zum Spritsparen. Erst wurde damit der Diesel optimiert, nun sind Benziner dran: Im Gegensatz zum Diesel braucht der Ottomotor jedoch keine Abgasreinigung, da er keine Rußpartikel und kaum Stickoxide ausstößt. Von Audi über BMW, Ford, Opel und Mercedes arbeiten derzeit alle Hersteller an sparsamen Turbo-benzinern. „Wir brauchen langfristig kleinere Aggregate“, sagt Mercedes-Entwicklungschef Thomas Weber. 

Fahrspass trotz Sparsamkeit

Der neue VW Polo mit dem 1,2-TSI-Motor kommt mit 5,3 Liter Sprit aus. Der leistungsgleiche Vorgänger hat für 100 Kilometer noch 1,5 Liter mehr verbraucht. Und „das Ende des Downsizings ist noch nicht erreicht“, sagt VW-Motorenchef Jens Hadler. Für den geplanten Stadtwagen Up! arbeitet VW derzeit an einem aufgeladenen Zweizylinder.

Der Verbrennungsmotor nach dem Ottoprinzip habe noch mindestens 30 Prozent Sparpotenzial, sagt Mercedes-Chefentwickler Weber. Dass dabei der Fahrspaß nicht auf der Strecke bleiben muss, zeigt der neue „Twin Power“-Motor im 5er-GT von BMW. „Ein spezieller Lader in Verbindung mit einer neuartigen Ventilsteuerung und Direkteinspritzung schaffen es, den Sechs-Zylinder-Turbo so kräftig wie einen Acht-Zylinder zu machen, bei fast 30 Prozent weniger Spritverbrauch“, sagt BMW-Motorenentwickler Wolfgang Nehse. Trotz 306 PS Leistung schluckt der Motor im Durchschnitt auf 100 Kilometer Fahrstrecke lediglich 8,9 Liter Superbenzin.

Der Einbau eines teuren Hybridantriebs erübrigt sich dann eigentlich.

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