Chipmangel Nach VW und Daimler meldet nun BMW Probleme

Die Ursachen der Lieferprobleme von Mikrochips gelten als vielfältig und liegen unter anderem in der hohen Nachfrage nach elektronischen Geräten aufgrund der stark ausgeweiteten Heimarbeit. Quelle: imago images

Mikrochips sind in der Industrie gerade so begehrt wie kaum ein anderes Gut – und entsprechend rar. Nun muss BMW seine Produktion einschränken.

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Innerhalb der deutschen Wirtschaft zeigt sich schon länger ein zweigeteiltes Bild: Während Branchen wie Einzelhandel oder Gastronomie weiter von Schließungen belastet sind, ist die Lage in der Industrie vergleichsweise gut. Das liegt auch daran, dass in wichtigen Exportmärkten wie China die Nachfrage steigt.

Allerdings steht auch die Industrie vor Schwierigkeiten. Neben der ungewissen Weiterentwicklung der Pandemie macht der Mangel an Mikrochips Probleme. Viele Betriebe haben derzeit mit verzögerten Lieferungen von Halbleitern zu kämpfen. Auch das Ifo-Institut verweist auf den derzeitigen Chipmangel. Vor allem die wirtschaftsstarke deutsche Autoindustrie ist davon betroffen. Die Ursachen der Lieferprobleme gelten als vielfältig und liegen unter anderem in der hohen Nachfrage nach elektronischen Geräten aufgrund der stark ausgeweiteten Heimarbeit.

Infolge der weltweiten Knappheit lässt auch BMW die Bänder stillstehen. In Regensburg und im englischen Oxford wird die Produktion für zwei beziehungsweise drei Arbeitstage ausgesetzt, wie eine Unternehmenssprecherin bestätigte. In beiden Werken werden normalerweise jeweils etwas weniger als 1000 Autos am Tag gefertigt. Der Chipmangel betrifft BMW dabei nicht direkt sondern indirekt über fehlende Teilelieferungen. Zuvor hatten verschiedene Medien darüber berichtet.

In Regensburg, wo die Modelle 1er, 2er, X1 und X2 gefertigt werden, sollten die Bänder am Donnerstag und Freitag stillstehen. In Oxford, wo der Kleinwagen Mini gebaut wird, betrifft die Pause Freitag, Dienstag und Mittwoch. Der kommende Montag ist dort Feiertag. Derzeit geht man bei BMW davon aus, dass die Produktion nach der Pause weitergehen kann. Die ausgefallene Fahrzeugproduktion soll wieder aufgeholt werden.

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Für die Münchner ist es nach eigenen Angaben der erste Produktionsstopp durch den grassierenden Chipmangel. Zuletzt hatte er mit Audi und Daimler unter anderem die beiden Erzrivalen getroffen. Auch andere Autokonzerne leiden unter dem Chipmangel.

Mehr zum Thema: Die chinesische Führung betont, dass der Aufbau einer starken Halbleiterindustrie mit aller Macht vorangetrieben werden soll. Und das nicht ohne Grund: Chinas Rückstand ist gewaltig.

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