Air-Berlin-Tochter Wie es bei Niki weiter geht

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Auch mit dem Verkauf wäre Niki nicht gerettet

Angenommen, der Insolvenzverwalter findet einen Käufer für Niki. Ist die Airline dann gerettet?

Das ist mehr als unklar. Denn dazu fehlen Niki mindestens drei Voraussetzungen.

Das ist Air Berlin

  • Um unter eigenem Namen Flüge anzubieten, braucht das Unternehmen einen eigenen Vertrieb. Bislang hat den Verkauf die Mutter Air Berlin mit erledigt. Ob es einer Niki 2.0 gelingt, das in kürzester Rekordzeit wieder aufzubauen, ist fraglich. Dazu ist die Frage, wie schnell die Kunden nach dem überraschenden Ende des Flugbetriebs der Linie wieder ihr Geld anvertrauen.
  • Für einen richtigen Geschäftsbetrieb, braucht Niki eine komplette Verwaltung. Hier hat Niki zwar in der Zentrale in Wien einige Beschäftigte, die unter anderem für die technische Seite des Flugbetriebs zuständig waren. Doch auch hier hat Air Berlin in den vergangenen Jahren zuletzt wichtige Dinge wie Rechnungswesen übernommen, die ein neuer Eigentümer nun schnell wieder aufbauen müsste.
  • Um weiter zu fliegen, braucht Niki Maschinen und Personal. Zwar hatte Niki auf dem Papier genug Leute und Jets. Doch die Frage ist, ob sie die auch nutzen kann. Die Lufthansa hat sich einen Teil der Flotte gesichert und auch den Mitarbeitern Jobs angeboten. Da ist die Frage, ob die Leasinggeber ihre Flugzeuge an einen wirtschaftlich wackeligen Neuling vergeben wollen. Zumal im kommende Jahr das Umfeld weniger freundlich werden dürfte. Denn die wieder steigenden Spritkoten machen gerade einer vergleichsweise kleinen Linie das Leben besonders schwer. Dazu dürfte auch vielen Mitarbeitern ein Job im Lufthansakonzern sicherer erscheinen als einer bei der neuen Niki.

Wie stehen nun die Chancen?

Nicht sehr gut. Aber wenn die turbulenten Zeiten in diesem Jahr eines gezeigt haben, dann dass in der Fliegerei alles möglich ist. Denn trotz spektakulärer Pleiten wie Air Berlin oder der britischen Monarch kam laut einer Statistik in diesem Jahr des Schweizer Datendienstleistes CH-Aviation auf jede Insolvenz fast zwei Neugründungen. Doch die meisten davon sind keine klassischen Linienairlines, sondern nicht zuletzt Linien, die ihre Jets mit Besatzung an andere Airlines vermieten, wenn bei denen Not am Mann ist.

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