Amazon Echo Spot Bezos rüstet Alexa auf

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Die Konkurrenz ist groß

Mit Amazon Web Service ist Bezos dank seiner Experimentierfreude bereits auf eine Goldmine gestoßen. Das Vermieten von Rechenleistung via Internet ist für Amazon noch besser als das iPhone für Apple. Denn der 2006 gestartete Service, der 2011 die Umsatzschwelle von einer Milliarde Dollar durchbrach und im vergangenen Jahr schon 12,2 Milliarden Dollar in Amazons Kassen spülte, erzeugt zwar den Löwenanteil der Profite des Internet-Händlers.

Doch während Apple fast zwei Drittel seines Umsatzes mit dem iPhone erlöst, beträgt der Anteil von AWS an Amazons Umsatz derzeit nur 10,5 Prozent. Amazon ist also wesentlich breiter als Apple aufgestellt. Im zweiten Quartal steuerte AWS 4,1 Milliarden Dollar bei einem Betriebsgewinn von 916 Millionen Dollar bei.
Die Skepsis war groß, ob Amazons Kunden tatsächlich eine Lauscherin wie Alexa in ihrem Wohnzimmer tolerieren würden. Doch der digitale Assistent in Lautsprecherform erwies sich als so erfolgreich, dass Google mit seiner Google Home Alternative schnell nachziehen musste und Apple im Dezember seinen HomePod ins Rennen schickt.

Das hat zu einer Schlacht um die Schaltzentrale fürs Heim geführt. Google reagierte bereits, indem der Suchkonzern das Abspielen von Youtube-Videos auf dem Echo Show unterband, wovon Amazon wiederum überrascht wurde. Für Google ist Alexa besonders gefährlich, könnte doch Amazon mit seinem Sprachassistenten die Dominanz der Suchmaschine aus dem Silicon Valley brechen.

Vergangene Woche verkündete die Alphabet-Tochter Nest Labs ihren Einstieg in den Markt für häusliche Alarmanlagen – ergänzte ihre Innenraum-Überwachungskameras durch ein wetterfestes Modell für außen sowie einen Türklingel mit Video. Der Einlass ins Haus aus der Ferne soll via Kooperation mit dem Türschloss-Spezialisten Yale sowie den Garagentorantrieb-Anbieter Chamberlain funktionieren.
Wal-Mart, größte Supermarktkette der Welt und wichtigster Wettbewerber von Amazon, experimentiert ebenfalls mit Überwachungskameras. Im Silicon Valley will Wal-Mart in Kürze gemeinsam mit dem Startup Deliv und dem Türschloss-Anbieter August einen Lieferservice anbieten, bei dem der Zusteller mit einem eigenen Code die Tür öffnet. Das Platzieren der Waren kann dann bei Bedarf über eine Sicherheitskamera überwacht oder aufgezeichnet werden. In New York City testet die Wal-Mart Tochter Jet.com gemeinsam mit dem Türschloss-Anbieter Latch ein ähnliches System in etwa 1000 Appartment-Gebäuden.

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