Lidl und Aldi Discounter zetteln Preiskampf im Ausland an

Aldi und Lidl sind aus der deutschen Handelslandschaft nicht wegzudenken. Mit ihrem Niedrigpreis-Prinzip halten sie die Branche auf Trab. Auch im Ausland haben Supermärkte mittlerweile mit den Billigheimern zu kämpfen.

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Passanten gehen in der Innenstadt von Manchester an einer Filiale von Aldi vorbei. Quelle: dpa

Ob italienische Mortadella, französischer Käse oder britische Scones: Für europäische Verbraucher ist ein Einkauf bei den deutschen Billigheimern Aldi und Lidl so normal wie hierzulande. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hier und da brummt das Geschäft - nicht zuletzt dank der regionalen Spezialitäten im Sortiment.

Chronologie: Der Aufstieg von Aldi

Inzwischen machen die Discounter Branchenkennern zufolge mehr als die Hälfte ihres Umsatzes im Ausland. Und es dürfte mehr werden. Aldi ist bereits in Australien und den USA umtriebig, Lidl wird wohl über kurz oder lang nachziehen.

Denn zu Hause sind die Expansionsmöglichkeiten angesichts des dichten Netzes von Supermärkten, Discountern oder Drogerien begrenzt. Rein rechnerisch könne jeder Deutsche im Schnitt in nur fünf Minuten Fahrzeit 5,5 Märkte erreichen, sagt Handelsexperte Wolfgang Adlwarth vom Marktforschungsinstitut GfK. Die Zahl der Filialen gehe daher auch eher zurück als dass sie steige. Umso verlockender erscheint da das Ausland - sehr zum Leidwesen der dortigen Konkurrenz, die Kunden und Umsatz verliert und sich neue Konzepte überlegen muss.

Wie Aldi mit neuem Filial-Design den Umsatz steigern will
Die Vorführ-Filiale bietet viel Tageslicht, breitere Gänge, viel Holz. Obst und Gemüse werden präsentiert wie an einem Marktstand. Quelle: obs
Lars Linscheid, Geschäftsführer der ALDI SÜD Regionalgesellschaft Ebersberg und Jeannette Thull, Geschäftsführerin Zentraleinkauf, bei der Vorstellung der Filiale der Zukunft in München-Unterhaching. Quelle: obs
Journalisten filmen am 11.05.2016 in Unterhaching (Bayern) die neu gestaltete Aldi-Filiale. Vor allem die Präsentation von Obst und Gemüse soll ansprechender werden. Quelle: dpa
Doch die Pappfigur von "Frau Weber", die um Aldi-Nachwuchs wirbt, gehört weiter zum Inventar des Discounters. Quelle: dpa
Wenn nicht Aldi drauf stünde, könnte man fast glauben, in einem Supermarkt von Rewe oder Edeka zu sein. Quelle: dpa
Das Sortiment, hier die Wurst- und Fleischwaren, bleibt im Wesentlichen das selbe. Quelle: dpa
Die größte Veränderung betrifft die Präsentation des Obstes und Gemüses, die an einen Wochenmarkt-Stand erinnern soll. Quelle: dpa

Das Prinzip ist stets das gleiche: Kommen Aldi oder Lidl, dann purzeln die Preise. Auf dem britischen Markt haben die beiden einen Preiskrieg angezettelt, der inzwischen an den Gewinnen aller Beteiligten zehrt. Das schreckt die deutschen Discountschwergewichte aber nicht ab.

Im Gegenteil: „Wir sind vorbereitet. Wir werden die Preise, wenn nötig, noch weiter senken“, warnte Matthew Barnes, Aldi-Geschäftsführer im Vereinigten Königreich und Irland erst vor wenigen Tagen. Zu Lasten der so genannten „Big Four“, der vier großen Supermarktketten Tesco, Sainsbury's, Asda und Morrison kommen Aldi und Lidl inzwischen auf etwas mehr als zehn Prozent Marktanteil. Und beide wollen mehr. Aldi alleine will bis 2022 Großbritannien mit 1000 Filialen überziehen.

Auch in Frankreich zieht die Kombination aus günstigen Preisen und Qualität bei den Verbrauchern. Insbesondere Lidl hat in den vergangenen Jahren enorm investiert. Nach Berechnungen des französischen Branchenblatts „LSA“ rangiert das Unternehmen aus Neckarsulm inzwischen auf Platz Sieben bei den großen Ketten, noch weit vor einheimischen Discountern wie Monoprix. Aldi kommt auf Rang 15.

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