Pleite-Airline stellt Betrieb ein Was Sie zum Ende von Air Berlin wissen müssen

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Macht Air Berlins Ende das Fliegen teurer?

Welche Jobchancen haben die Mitarbeiter?
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist grundsätzlich sehr gut. Im September lag die Arbeitslosenzahl auf dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. Piloten und Flugbegleiter werden gesucht - es ist nur die Frage, zu welchen Konditionen. Unter den Beschäftigten sind aber auch Verwaltungsmitarbeiter, vor allem aus der Berliner Zentrale. Hier gilt die Vermittlung als schwieriger. Auf Jobmessen haben sich auch die Bahn und die Berliner Verwaltung vorgestellt, die Bundeswehr wirbt ebenfalls um bisherige Air-Berliner.

Wer kauft jetzt eigentlich was von Air Berlin?
Die Lufthansa hat sich den Löwenanteil gesichert. Die größte deutsche Fluggesellschaft übernimmt 81 der zuletzt 134 Flugzeuge für rund 210 Millionen Euro - vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden. Bis Donnerstagmittag war noch unklar, wer die übrigen Maschinen übernimmt, die allesamt Leasinggesellschaften gehören. Wochenlange Gespräche mit Easyjet haben bislang kein Ergebnis gebracht.
Wann sind denn die Strecken von Air Berlin wieder vergeben?
Zunächst fliegt nur die Niki ihr Programm mit HG-Flugnummern unverändert weiter. Die Maschinen der LG Walter übernehmen Flüge für die Eurowings. Die übrigen Flugrechte (Slots) kann die Lufthansa-Tochter erst nach der kartellrechtlichen Zustimmung durch die EU-Kommission nutzen. Es ist durchaus möglich, dass der Branchenprimus als Auflage noch einzelne Strecken abgeben muss. In der Schwebe sind die Slots der Maschinen, über die noch mit Easyjet und Condor verhandelt wird. Alle übrigen Zeitfenster - auch die bereits aufgegebenen Langstrecken - werden vom Flughafen-Koordinator der Bundesrepublik neu zu einem noch unbekannten Zeitpunkt vergeben.

Das Versagen der Chefs
Joachim Hunold Quelle: dpa
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Wolfgang Prock-Schauer Quelle: REUTERS
Stefan Pichler Quelle: dpa
Thomas Winkelmann Quelle: dpa

Wird Fliegen jetzt teurer, weil ein Wettbewerber verschwindet?
Ja, Lufthansa geht von weiter steigenden Ticketpreisen aus. Schon in den vergangenen Wochen zogen die Preise an, weil viele Kunden an der Zuverlässigkeit der Air Berlin zweifelten und lieber bei der Konkurrenz buchten. Rund 200.000 AB-Tickets verlieren wegen der Insolvenz ihre Gültigkeit. Wer vor dem Insolvenzantrag am 15. August gebucht hat, bleibt bei einer Stornierung auf den Kosten sitzen. Wer später gebucht hat, bekommt sein Geld erstattet. Diese Beträge wurden nämlich auf einem speziellen Konto geparkt. Die Lufthansa bietet einigen Betroffenen auch vergünstigte Rückreise-Tickets an.

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