In der Coronakrise bleibt die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland niedrig. Vor allem wegen der seit März ausgesetzten Antragspflicht meldeten sich auch im August weniger von der Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung bedrohte Unternehmen bei den Amtsgerichten als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Freitag berichtete. 1051 Insolvenzanträge bedeuteten im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Rückgang um 35,4 Prozent.
Deutlich über dem Vorjahresniveau lagen aber die Forderungen der Gläubiger mit 17,4 Milliarden Euro. Bei den Verfahren vor einem Jahr standen nur 1,6 Milliarden Euro im Feuer. Laut Statistikamt erklärt sich die hohe Summe aus dem Umstand, dass ein Großunternehmen mit mehreren Tochterunternehmen Insolvenz anmelden musste. Nach dpa-Informationen geht es um den Finanzdienstleister Wirecard.
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Unternehmen, die wegen der Coronakrise in Bedrängnis geraten, sind derzeit nicht verpflichtet, einen Insolvenzantrag zu stellen. Die Bundesregierung hat beschlossen, die zunächst bis Ende September geltende Sonderregelung bis Ende 2020 zu verlängern. Experten rechnen für die Zeit danach mit einer Pleitewelle.
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