Energieversorger in Not Uniper-Rettung: Jetzt muss Deutschland für seine Fehler geradestehen

Das angeschlagene Unternehmen Uniper hat Systemrelevanz. Quelle: REUTERS

Will sie das Land vorm Kollaps bewahren, muss die Bundesregierung in Energieversorger Uniper investieren. Denn die Abhängigkeit ist auch ihre Schuld. Ein Kommentar.

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Wenn es eine Sache gibt, die gerade nicht passieren sollte, dann die: dass Erdgas aus deutschen Speichern abgezapft wird. Doch am 11. Juli hat der Energieversorger Uniper genau damit begonnen. Durch die gedrosselten russischen Gaslieferungen ist das Unternehmen in Not, verbrennt täglich Beträge im zweistelligen Millionenbereich.

Die Kunden muss es zu vereinbarten Preisen bedienen, die fehlenden Liefermengen aber teuer auf dem Spot-Markt zukaufen. Uniper geht nicht nur an die eigenen Gasreserven, sondern hat auch einen KfW-Kredit in Höhe von zwei Milliarden abgerufen. Ohne staatliche Hilfen geht nichts mehr. Jetzt muss Deutschland geradestehen.

Nachdem sich die Bundesregierung selbst so eng an Russland gebunden hat, kann sie Uniper keinen Vorwurf machen, so auf russische Gasimporte zu setzen. Am liebsten würde man Deutschland zubrüllen: „Selbst schuld“.

Wird Gas noch knapper und teurer?

Dass Uniper Systemrelevanz hat, ist – im Gegensatz zum Staatseinstieg bei der Lufthansa und Tui – g(l)asklar: Hunderte Stadtwerke hängen an seinem Hahn, die wiederum sicherstellen, dass jeder Bürger Strom und Gas beziehen kann und die Industrie beliefern. Fällt Uniper, fallen die Stadtwerke, frieren wir. Grund genug, alles dafür zu tun, die Speicher zu füllen – statt sie zu leeren.

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