Kompakt, schadstofffrei und energieeffizient. So preist die Firma Evo ihre Elektroheizungen als Ersatz für Nachspeicherheizungen an. Gegen eine Postwurfsendung des baden-württembergischen Herstellers von Elektroheizungen ging die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen jüngst wegen Irreführung gerichtlich vor - mit Erfolg. In einem Diagramm hatten die Stromheizer nämlich die Kosten einer Kilowattstunde Strom mit den Preisen von einem Liter Heizöl und einem Kubikmeter Gas verglichen –.und Strom somit als günstigste Energiequelle dargestellt. Vergleichbar sind jedoch allenfalls die Preise pro Kilowattstunde, errechnet aus dem Energiegehalt von Öl und Gas. Das Oberlandesgericht Stuttgart untersagte deshalb dem Unternehmen diese Werbepraxis, bei Verbrauchern entstünde so ein verzerrtes Bild. Die Verbraucherschützer betonten. Strom ist gemessen am Kilowattstundenpreis die teuerste Energiequelle in privaten Haushalten. Das Urteil von Ende Mai diesen Jahres musste Evo schließlich akzeptieren.
Das Beispiel zeigt: So manches Unternehmen bedient den drängenden Wunsch der Verbraucher nach Energieersparnis mit fragwürdigen Argumenten. Diese fallen oft genug auf fruchtbaren Boden, denn die Energieausgaben privater Haushalte haben sich in den vergangenen Jahren dramatisch erhöht. In den vergangenen fünf Jahren stiegen die Kosten für Strom in einem Durchschnittshaushalt laut Bundesverband der Verbraucherzentralen um fast 44 Prozent. Der Gaspreis pro Kilowattstunde stieg im gleichen Zeitraum um mehr als 30 Prozent.
Das Fatale: Die Nachrichten über bevorstehende Preiserhöhungen für Energie reißen nicht ab. Möglichst günstig Strom und Gas zu beziehen, ist für viele private Haushalte zunehmend von existenzieller Bedeutung. Dabei wird es für Privathaushalte auch immer schwieriger, die Kosten für Strom und Gas im Zaum zu halten - trotz liberalisierter Märkte mit inzwischen mehr als 1.000 Strom- und über 850 Gasanbietern in Deutschland. Denn im gleichen Umfang Energiekosten zu sparen, in dem sie steigen, ist nahezu unmöglich oder selbst mit hohen Kosten für energiesparende Technik verbunden.
Verbraucher können dem nur durch eine zweigleisige Strategie begegnen: Energie sparen und Energie so preiswert beziehen wie möglich. Gerade bei letzterem drohen einige Fallstricke. Zudem haben Verbraucher inzwischen die Auswahl aus einem Tarifdschungel von mehr als 12.000 Strom- und über 8.000 Gastarifen. Wie also finden Verbraucher das beste Angebot für günstigen Strom und Gas? Wer seinen Bedarf an Strom und Gas analysiert und seinen neuen Tarif mit Bedacht wählt, kann zumindest vom zunehmenden Wettbewerb profitieren.