Insbesondere in den USA, dem wichtigsten weil umsatzstärksten und in Sachen Trends nach wie vor einflussreichsten Sportartikel-Markt der Welt, scheinen die Herzogenauracher voran zu kommen. Unter dem neuen Landes-Chef Mark King treffen die Produkte offenbar besser als in der Vergangenheit den Geschmack der Kundschaft.
Darauf weisen auch Zahlen der Marktforscher von Citi Research und SportScan hin. Sie bescheinigen den Adidas-Marken Adidas und Reebok im Vergleich zum Wettbewerber Nike seit Mitte vergangenen Jahres deutlich steigende Absatzzahlen. Folgt man diesen Daten scheinen dagegen Nike-Treter in den USA an Beliebtheit zu verlieren.
Allerdings bekommt Adidas das Wachstum in den USA alles andere als geschenkt.
Der Konzern hatte im vergangenen Jahr etwa die Ausgaben für Marketing und Werbung deutlich um 20 Prozent erhöht und vor allem in Nordamerika mächtig investiert. So heuerte Adidas etwa in den USA mehrere hundert Profis in den Sportarten Basketball und Football als Werbeträger an und schaltete um auf Dauerbeschallung der Kunden. Das führt offenbar bereits dazu, dass Adidas in den USA wieder stärker von den Konsumenten wahrgenommen wird.
Ob das allerdings bereits ausreicht, den vor allem auf seinem Heimatmarkt starken Newcomer Under Armour in absehbarer Zeit von Rang zwei der umsatzstärksten Sportartikler zu verdrängen, ist völlig offen. Denn zuletzt legte auch die Marke von der Ostküste weiter stark zu und ist mittlerweile weltweit der drittgrößte Sportanbieter.
Wächst das Unternehmen von Gründer Kevin Plank so weiter, wird sich auch Hainer-Nachfolger Rorsted noch eine ganze Weile an dem US-Kontrahenten abarbeiten dürfen.
Teil der Adidas-Strategie ist es, stärker als in der Vergangenheit Frauen mit eigens gestalteten Produkten und Werbekampagnen als Kunden zu ködern.
Dazu gehören Produkte wie ein ungewöhnlicher neuer Laufschuh, aber auch komplett neue Angebote wie der Versandservice „Avenue A“, den der Konzern in Anlehnung an Modeversender im Internet in diesen Tagen in den USA startet.