Online-Händler „Amazon wird uns nie wieder los“: Verdi-Chef Werneke kündigt für 2022 weitere Arbeitskämpfe an

Die Gewerkschaft will weiterhin für Tarifverträge bei Amazon kämpfen. Die Arbeitsbedingungen von Fahrern des Konzerns sollen stärker in den Fokus rücken.

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Streikende Amazon-Beschäftigte vor einem Amazon-Standort bei Augsburg. Quelle: dpa

Der Kampf für Tarifverträge beim Online-Riesen Amazon geht für die Gewerkschaft Verdi auch im neuen Jahr weiter. „Solange es Amazon gibt und dort keine Tarifverträge mit uns abgeschlossen werden, bleibt der Konflikt immer aktuell“, sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft, Frank Werneke, der Deutschen Presse-Agentur. „Amazon wird uns nie wieder los.“ Auch im Rahmen des „Black-Friday-Kaufrausch-Wahnsinns“ seien Arbeitskampfmaßnahmen an verschiedenen Standorten durchgeführt worden, betonte Werneke.

Nach einigen Verbesserungen vor allem für die Beschäftigten in den Lagern konzentriere sich die Gewerkschaft derzeit speziell auch auf die Situation der Fahrerinnen und Fahrer des US-amerikanischen Konzerns in Deutschland. „Vielfach sind sie bei Subunternehmen zu wirklich eklatant schlechten Bedingungen angestellt“, sagte Werneke. „Das fängt bei der Bezahlung an und hört bei Lenkzeiten und Pausenregelungen nicht auf.“

Amazon sei das größte Mitglied im Arbeitgeberverband des Einzelhandels, betonte Werneke. „Gleichzeitig verweigern sie die Aufnahme von Tarifverhandlungen. Das ist aus meiner Sicht nicht hinzunehmen, auch nicht durch eine Bundesregierung.“ Es wäre deshalb wünschenswert gewesen, dass im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung deutlich mehr zur Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen gestanden hätte. „Das ist eine völlige Leerstelle“, sagte Werneke.

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