Sportartikelhersteller Nike profitiert nicht von Adidas-Problemen in den USA

Der US-Sportartikelriese konnte trotz starken Online-Verkäufen die Erwartungen nicht erfüllen. Die Marke Converse musste Umsatzeinbußen hinnehmen.

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Nike profitiert nicht von Adidas-Problemen in den USA Quelle: dpa

München Der weltgrößte Sportartikelhersteller Nike kann aus den Nachschub-Problemen von Adidas in Nordamerika bisher kein Kapital schlagen. Der Umsatz auf dem Heimatmarkt von Nike stieg im dritten Quartal (Dezember bis Februar) 2018/19 um sieben Prozent auf 3,81 Milliarden Dollar, wie der Konzern am Donnerstag nach Börsenschluss mitteilte.

Analysten hatten aber mehr erwartet. Adidas hatte in seinem vierten Quartal (Oktober bis Dezember) dort um 8,6 Prozent zugelegt. Vorstandschef Kasper Rorsted warnte aber zuletzt vor einem verlangsamten Wachstum im ersten Halbjahr 2019, weil die Nummer zwei auf dem weltweiten Sportartikelmarkt - offenbar wegen Fehlplanungen - mit der Produktion von Kleidung nicht hinterherkommt.

Auch Nike ist für das laufende Quartal pessimistisch: Der Konzern aus Beaverton bei Portland geht nur von einem kleinen einstelligen Umsatzzuwachs aus. Analysten hatten im Schnitt auf sechs Prozent gehofft.

Von Dezember bis Februar setzte Nike weltweit 9,61 Milliarden Dollar um, sieben Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Damit konnte Nike jedoch erstmals seit mehr als einem Jahr die Erwartungen der Experten nicht übertreffen.

Dabei versucht der Konzern gerade, das lukrative Online-Geschäft zu stärken und die Beschaffung zu beschleunigen, um neue Produkte schneller auf den Markt zu bringen. Die Marke Converse musste sogar Umsatzeinbußen hinnehmen. Der Nettogewinn übertraf mit 1,1 Milliarden Dollar aber die Erwartungen. Vor einem Jahr hatte die Unternehmensteuerreform in den USA Nike einen Verlust von 921 Millionen Dollar eingebrockt.

Die Aktie, die in diesem Jahr bisher um 19 Prozent zugelegt hatte, fiel in New York nachbörslich um fünf Prozent, am Freitag in Frankfurt ging es um vier Prozent bergab. Die Papiere der deutschen Rivalen Adidas und Puma legten leicht zu.

Nike hatte im Februar für Negativ-Schlagzeilen gesorgt, als ein Video von Zion Williamson um die Welt ging. Williamson, eine der großen Nachwuchs-Hoffnungen im College-Basketball, verstauchte sich das Knie, als sich mitten im Spiel die Sohle von seinem Nike-Schuh ablöste. „Kann sein, dass sich das kurzfristig negativ ausgewirkt hat“, sagte Kian Salehizadeh, Analyst bei Blockforce Capital.

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