Ab Ende September können Walmart-Kunden ihre Accounts mit dem Shopping-Dienst Google Express verknüpfen und so über ihre smarten Lautsprecher hunderttausende Waren ordern. Basierend auf früheren Einkäufen erhalten sie zudem weitere Empfehlungen. Ab dem kommenden Jahr wird das Angebot auf frische Lebensmittel ausgeweitet. Die Kunden können dann ihre Einkäufe auch in der Filiale abholen.
Die Zusammenarbeit ist der jüngste Versuch von Walmart, mit dem großen Rivalen Amazon Schritt zu halten. Dieser verfügt über eine gigantische Auswahl und ist mit seinen Echo-Lautsprechern, die Musik abspielen, die Klimaanlage steuern oder Einkaufslisten aufnehmen, bereits Marktführer. Walmart will nun verhindern, dass noch mehr Kunden zu dem Online-Giganten abwandern.
Die umsatzstärksten Onlinehändler
Mit einem Umsatz von 432,3 Millionen Euro war Alternate im Jahr 2016 nach Umsatz der zehntgrößte Online-Shop Deutschlands.
Quelle: EHI Retail Institute; Statista
Etwas mehr Umsatz, nämlich 450 Millionen Euro, hat Tchibo 2016 erwirtschaftet und landet damit auf einem soliden neunten Rang.
Durch conrad.de ist auch ein Elektronik-Fachhändler in der Bestenliste vertreten. Mit einem Umsatz von 471,8 Millionen Euro im Jahr 2016 schafft er es auf Rang 8. Auf diesem Platz landete er auch im Vorjahr.
Platz 7 geht mit einem Umsatz von rund 517,4 Millionen Euro an cyberport.
Mit einem Umsatz von 532,8 Millionen Euro landet der Versandhandel von Media Markt auf Rang 6.
Der Umsatz des Onlinegeschäfts von bonprix lag bei über 586,6 Millionen Euro.
Die AG notebooksbilliger.de, die neben Laptops auch Smartphones, Tablets und PCs vertreibt, hat 2016 706,6 Millionen Euro erwirtschaftet und landet damit auf Platz vier.
Das kann Zalando noch übertreffen. Mit einem Umsatz von rund 1,1218 Milliarden Euro im Jahr 2016 landet der Onlinehändler für Mode auf Platz drei.
Otto setzte 2,7434 Milliarden Euro um.
Mit einem Umsatz von 8,1229 Milliarden Euro im Jahr 2016 ist der börsennotierte Online-Versandhändler amazon.de unangefochtener Spitzenreiter.
Für den Google-Mutterkonzern Alphabet ist die Partnerschaft eine Stärkung des eigenen Express-Dienstes, der bisher Amazon nicht gefährlich werden konnte. Google streicht nun die Mitgliedsgebühr von bisher 10 US-Dollar im Monat oder 95 Dollar jährlich. Durch den Zugriff auf das Einkaufsverhalten der Walmart-Kunden sollen nun auch die personalisierten Vorschläge besser werden – ein wichtiges Feature beim Shoppen über den Sprachassistenten.
„Wir haben die Einkaufshistorie von 140 Millionen Amerikanern, die in unseren Läden einkaufen”, sagte Marc Lore, der bei Walmart das US-Onlinegeschäft leitet. „Wir arbeiten daran, das auf frische und tiefgefrorene Lebensmittel auszuweiten. Wir werden nach Hause liefern und aggressiv expandieren.“ Lore leitete bis 2016 das erfolgreiche Start-up Jet.com, das im vergangenen Jahr von Walmart übernommen wurde.
Laut einer Studie von Emarketer werden in diesem Jahr über 35 Millionen Amerikaner mindestens einmal im Monat mit einem Gerät sprechen, das mit dem Internet verknüpft ist. Das sind mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. 71 Prozent davon nutzen demnach die Echo-Lautsprecher von Amazon. Google Home, das seit Anfang des Monats auch in Deutschland erhältlich ist, hinkt mit 24 Prozent hinterher.
Walmart und Google zielen mit ihrer Allianz vor allem auf Kunden ab, die sich mit Haushaltsbedarf bevorraten wollen – etwa Küchentücher, Waschmittel oder Frühstücksflocken. Mit einem Home-Lautsprecher in der Küche können die Nutzer spontan Erdnussbutter oder Olivenöl nachbestellen, selbst wenn sie gerade kein Smartphone zur Hand haben. Dank des Zugriffs auf die Einkaufshistorie muss der Google-Sprachassistent nicht nach spezifischen Marken oder Packungsgrößen fragen, sondern kann auf Grundlage früherer Bestellungen ordern. Amazon versucht, solche Vorgänge durch Abonnements zu automatisieren, und bietet US-Kunden Rabatte auf monatliche Käufe von Windeln oder Zahnpasta.
Das Duell zwischen Walmart und Amazon ist durch die 13,7 Milliarden Dollar schwere Übernahme der Handelskette Whole Foods durch Amazon neu angeheizt worden. Walmart versucht, Amazon durch Gratis-Lieferungen innerhalb von zwei Tagen auszubremsen. Der Onlinehändler bindet allerdings Kunden erfolgreich durch sein Prime-Programm, dass neben Rabatten bei Lieferkosten auch kostenloses Streaming von Musik und Serien bietet.
Walmart arbeitet bereits unter anderem mit dem Fahrtenvermittler Uber zusammen, um in den Städten Orlando und Dallas Lebensmittel auszuliefern. Gemeinsam mit dem Start-up Symbotic versucht das Familienunternehmen, die automatisierten Lagerhäuser von Amazon zu kopieren.
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