Dienste, Programme und Unternehmen Die größten Fehlschläge des Jahres

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Air Berlin fliegt nicht mehr

Deutschlands zweitgrößte Airline gibt am 15. August die Insolvenz bekannt. Diese resultiert aus jahrelangen finanziellen Problemen. Mit einer Flotte von 139 Flugzeugen hat das Unternehmen 2016 einen Verlust von 780 Millionen Euro geschrieben. Flüge gingen in Kooperation mit der arabischen Fluggesellschaft Etihad Airlines an 239 Anflugpunkte in 77 Ländern. Von dieser erhielt Air Berlin bereits Ende 2011 finanzielle Mittel in Höhe von 73 Millionen Euro. Etihad wurde mit einem Anteil von 29 Prozent zum größten Einzelaktionär der Airline.

Nachdem Etihad Airlines die finanzielle Unterstützung einstellte, folgt die Insolvenzanmeldung. Interessenten und Käufer von Teilen der Gesellschaft sind Airlines wie Lufthansa, Condor und Easyjet. Das symbolische Aus markiert Ende Oktober der Pilot der letzten Air-Berlin-Maschine, die auf dem Flughafen Düsseldorf landet: Er fliegt eine Ehrenrunde über dem Flughafen und winkt dabei aus dem Cockpit - anschließend wird er vom Dienst suspendiert. Am 27. Oktober landet das letzte Flugzeug des Air-Berlin-Fluges BER4EVR auf dem Flughafen Berlin Tegel.

Chrome trennt sich von Symantec-Zertifikaten

Für den Anbieter von Security Software Symantec ist der 12. September sicherlich ein harter Tag. Google kündigt an, den Support für Sicherheitszertifikate des Herstellers aus seinem Chrome-Browser zu entfernen. Betroffen sind Zertifikate, die vor dem 1. Juni 2016 ausgestellt wurden. Allerdings tritt die Einschränkung final erst im April 2018 in Kraft - mit der Chrome-Version 66. Chrome 70 soll sämtliche Symantec-Zertifikate ablehnen. Google hat den Schritt bereits eine Zeit lang diskutiert. Symantec verkauft seine Zertifikatsstelle für 950 Millionen US-Dollar an Digicert.

Google kritisierte Symantec im März 2017 bereits. Das Unternehmen habe teils die Kontrolle über seine eigenen Zertifikate verloren und sei daher ein Sicherheitsrisiko.

Dead-Space-Entwickler ist dead

Die Spieleentwickler von Visceral Games müssen sich ab dem 15. Oktober einen neuen Job suchen. Das Studio wird vom Publisher Electronic Arts geschlossen. Die Arbeiten an einem bis dahin unfertigen Star-Wars-Titel werden an ein anderes Entwicklerstudio des Publishers übertragen.

Visceral Games war bis zur Entwicklung des Horrorspiels Dead Space ein relativ unbekanntes Studio. Das Spiel um Isaac Clarke im Exoanzug konnte schnell viele Fans gewinnen. Ein zweiter und ein dritter Teil folgten. Später setzte EA das Studio auch für die Entwicklung von Titeln wie dem durchschnittlich guten Battlefield: Hardline ein.

Nach Aussagen eines Leveldesigners hatte Visceral bereits seit Dead Space 2 finanzielle Probleme. Der Titel habe sich zwar vier Millionen Mal verkauft, doch die die Marketingkosten seien zu hoch gewesen. Das Konzept eines Einzelspielertitels mit Storyfokus schien auch nicht mehr in die Businessstrategie von EA zu passen, das seinen Umsatz mittlerweile zur Hälfte aus Mikrotransaktionen wie etwa Lootkisten generiert.

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