Seat VW-Tochter lässt Iran-Pläne fallen

Seat will nun doch keine Fahrzeuge in den Iran exportieren und setzt stattdessen auf Europa. Die Probleme zwischen Washington und Teheran sollen bei der Entscheidung allerdings keine Rolle gespielt haben.

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Berlin/Hamburg Der spanische Autobauer Seat wird entgegen ersten Überlegungen doch keine Fahrzeuge in den Iran liefern. Die VW-Tochter will stattdessen weiter auf dem europäischen Heimatmarkt wachsen. Die Entscheidung habe nichts mit dem härteren Kurs von US-Präsident Donald Trump gegen den Iran zu tun, teilte ein Seat-Sprecher am Unternehmenssitz in Martorell am Mittwoch auf Anfrage von Reuters mit.

Trumps Drohung mit der Abkehr vom Atomabkommen mit Iran hatte weltweit Besorgnis ausgelöst. Sollten die USA die Strafmaßnahmen gegen das Land erneut verhängen, hätte das auch schädliche Konsequenzen für deutsche Firmen.

Seat müsse sich auf die Märkte in Europa konzentrieren, wo es noch genügend Wachstumspotenzial gebe, sagte der Sprecher. Dazu zählte er Italien und Frankreich, aber auch die Regionen Nordafrika und Südamerika. Der größte spanische Autobauer hatte nach einer etwa zehnjährigen Durststrecke dank eines Sanierungskurses und zahlreichen neuen Modellen im vergangenen Jahr erstmals wieder einen Gewinn geschrieben. Inzwischen gehört die Marke beim Absatz zu den am stärksten wachsenden VW-Töchtern.

Die Hauptmarke VW des Wolfsburger Konzerns war unlängst nach über 17 Jahren in den Iran zurückgekehrt und hatte mit einem iranischen Partner einen Vertrag über den Import von Fahrzeugen vereinbart. Ein Sprecher sagte, man beobachte die Entwicklung in dem Land angesichts des Streits mit den USA aufmerksam.

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