Tesla-Prozess So verteidigt Elon Musk seinen 56-Milliarden-Dollar-Bonus

Tesla-Chef Elon Musk vor Gericht Quelle: dpa

Durch das starke Wachstum von Tesla hat sich Firmenchef Elon Musk einen Milliardenbonus gesichert. Ein Prozess soll nun klären, ob sein Vorgehen legal war.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Mitten in den Turbulenzen nach seinem Kauf von Twitter muss Tesla-Chef Elon Musk vor Gericht Rede und Antwort in einem Prozess um sein 56 Milliarden Dollar schweres Vergütungspaket beim Elektroautobauer stehen.

Als dieses vereinbart worden sei 2017 habe er es „für äußerst unwahrscheinlich“ gehalten, dass seine damals ums Überleben kämpfende Firma erfolgreich wäre, sagte Musk am Mittwoch als Zeuge in dem Gerichtsprozess in Delaware. Er habe sich damals voll und ganz auf Tesla konzentriert und keineswegs die Konditionen seiner Bezahlung diktiert.

In dem Verfahren wird über die 2018 eingereichte Klage des Tesla-Aktionärs Richard Tornetta verhandelt. Dieser will beweisen, dass Musk seine Dominanz ausnutzte und die Bedingungen des Bonusplans selbst bestimmte.

Die vorgegebenen Leistungsziele für Musk waren nach Argumentation des Klägers leicht zu erreichen gewesen. Es sei nicht mal verlangt worden, dass der Firmenchef seine volle Arbeitskraft dem US-Elektroautopionier widmet. Dieser sei schon damals nur ein Teilzeit-Chef gewesen, da er zugleich die Weltraumraketenfirma SpaceX führte. Mit der Online-Plattform Twitter erweiterte er sein Firmenimperium auf etwa ein halbes Dutzend.

Musk konnte nach den Regeln des Bonuspakets bei Erreichen jedes einzelnen von einem Dutzend Zielen ein Prozent der Tesla-Aktien mit hohem Abschlag kaufen. Mittlerweile sind elf der Ziele abgearbeitet. Tesla wurde der wertvollste börsennotierte Autobauer mit einem Marktwert von 650 Milliarden Dollar, Musk der reichste Mensch der Welt.

Eine Vorgabe, nach Stechuhr zum Nachweis seiner Arbeitszeit zu arbeiten, hätte er nicht akzeptiert, erklärte Musk weiter. „Ich arbeite fast die ganze Zeit“, sagte er. Schon früher hatte der Manager Anekdoten erzählt, dass er in der Zeit der schlimmsten Produktionsprobleme bei Tesla pausenlos in der Firma war und in der Fabrikhalle übernachtete.

So ist es auch jetzt wieder – Musk arbeitet nach eigener Aussage auf Twitter derzeit rund um die Uhr in der Zentrale des Unternehmens in San Francisco, um Probleme zu lösen. Musks Verteidiger erklärten, der Bonusplan sei von unabhängigen Vorstandsmitgliedern erarbeitet worden, die externe Berater und Großaktionäre darüber konsultiert hätten.

Entgeltumwandlung Lohnt sich betriebliche Altersvorsorge?

Einen Teil des Gehalts für betrieblich Altersvorsorge einsetzen: Rechnet sich das? Und: Geht es auch mit Aktien? Eine Fallanalyse.

Rezept zum Reichwerden? Das steckt hinter dem System von Deven Schuller

Ein selbsternannter Finanzexperte will seinen Kunden laut eigener Aussage dabei helfen, finanzielle Freiheit zu erreichen, und pflastert das Internet mit Werbung. Was steckt dahinter? Ein Selbstversuch.

Freiberufler-Report So viel verdienen Selbstständige in Deutschland

Zwei Euro mehr pro Stunde – und kaum noch ein Gender Pay Gap: Selbstständigen geht es auch in der aktuell schwierigen Lage recht gut. In welchen Bereichen sie am meisten verdienen.

 Weitere Plus-Artikel lesen Sie hier

Normalerweise haben Aktionärsklagen gegen Manager-Bezahlung vor US-Gerichten kaum Erfolgsaussichten. Das Verfahren wurde eröffnet, weil Musk zugleich Teslas größter Aktionär ist und dann strengere Vorschriften gelten.

Lesen Sie auch: Hier entsteht Elon Musks bizarrstes Projekt

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%