Chipmangel Intel als Hoffnungsträger der Autobauer?

Intel ist eines der letzten Unternehmen in der Halbleiterbranche, das seine eigenen Chips entwirft und produziert. Quelle: dpa

Die Autoindustrie ächzt unter dem Chipmangel. Nun will Intel helfen: Der Konzern will mittelfristig auch Chips für Autohersteller produzieren.

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Intel will mittelfristig Chips für Autohersteller produzieren. Damit wolle das US-Unternehmen dabei helfen, den Mangel an Halbleitern zu beheben, der derzeit weltweit die Fahrzeugproduktion lahmlege, sagte Intel-Chef Pat Gelsinger am Montag. Ziel sei es, die Chips in sechs bis neun Monaten herzustellen. Derzeit führe Intel Gespräche mit Firmen, die Chips für die Autobranche fertigten. Die Idee sei, diese Chips innerhalb der Intel-Werke herzustellen.

Intel ist eines der letzten Unternehmen in der Halbleiterbranche, das seine eigenen Chips entwirft und produziert. Die Lieferengpässe bei Halbleitern beeinträchtigen die Produktion von mehreren Autobauern weltweit. Zuletzt hatte sich die Lage durch einen Brand bei dem japanischen Halbleiterhersteller Renesas Electronics zusätzlich verschärft.

Seit Monaten hadert die Autoindustrie mit zähen Lieferungen von Bauteilen, in denen Halbleiter verbaut sind. In mehreren Produktionsstätten standen die Bänder still, so konnte beispielsweise alleine der Volkswagen-Konzern bislang rund 100.000 Fahrzeuge nicht bauen. Wie sich die Situation im Laufe dieses Jahres entwickeln wird, ist für die Konzerne noch immer nur schwer abzuschätzen.



Startpunkt dieses Engpasses war die Coronakrise. Während des ersten Lockdowns legten die Autobauer als auch viele Zulieferer ihre Werke still. Die Halbleiter-Produzenten schwenkten stattdessen auf andere Kunden um, die aufgrund der vermehrten Arbeit im Homeoffice mehr Halbleiter brauchten. In der Coronakrise laufen Produkte etwa aus der Verbraucherelektronik und der Telekommunikations- und Haushaltsautomatisierung stabil oder sie wachsen sogar. Problematisch wurde es dann, als die Autoindustrie schneller als gedacht wieder Bauteile mit Halbleitern nachfragte.

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Der weltgrößte Chipkonzern hatte Ende März mitgeteilt, seine Produktionskapazitäten in den USA stark ausbauen zu wollen. Das Unternehmen plant, bis zu 20 Milliarden Dollar für die Errichtung von zwei Fabriken in Arizona auszugeben. Zudem will Intel in großem Umfang in das Geschäft zur Auftragsfertigung einsteigen, indem der US-Konzern seine Werke für externe Kunden öffnet.

Mehr zum Thema: Die Intel-Tochter bietet ihre Selbstfahrtechnologie nun Autoherstellern als Abo an. Der erste Kunde ist der Robo-Lieferexperte Udelv aus dem Silicon Valley.

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