Die älteste und wichtigste Cyber-Devise Bitcoin stieg am Sonntag auf der Handelsplattform Bitstamp auf ein Rekordhoch von 58.354 Dollar. Auf Wochensicht legte die Digitalwährung damit um rund 20 Prozent zu. Seit Jahresbeginn beträgt der Zugewinn etwa 100 Prozent.
Zum Wochenauftakt scheint dem Bitcoin auf seiner Rekordjagd zwar vorerst einmal die Puste auszugehen. Der Kurs fiel am Montagmorgen um zwei Prozent auf 56.260 Dollar. Allerdings hatte die Kryptowährung auf ihrer Rekordjagd erst am Freitag eine Schallmauer durchbrochen: Zum ersten Mal waren laut Datenanbieter CoinMarketCap alle im Umlauf befindlichen Bitcoin zusammen mehr als eine Billion Dollar wert.
Die jüngste Rally hatte erst richtig Fahrt aufgenommen, als Tesla-Chef Elon Musk bekanntgab, 1,5 Milliarden in Bitcoin investiert zu haben. Musk gilt als Fan von Kryptowährungen. Am Freitag hatte er wiederum für einen Kursanstieg gesorgt. Auf Twitter schrieb er, warum Kryptowährungen aus seiner Sicht traditionellen Währungen vorzuziehen seien. Wenn herkömmliche Währungen mit negativen Realzinsen belegt seien, würde sich nur ein Narr nicht anderweitig umschauen, schrieb Musk. Er umschrieb damit den Verlust, den viele Anleger angesichts extrem niedriger Zinsen und unter Berücksichtigung der Inflation derzeit hinzunehmen haben. Bitcoin ist eine rein digitale Währung, mit der sich Geld in sekundenschnelle und anonym rund um den Globus schicken lässt.
Im Gefolge des seit Wochen und Monaten anhaltenden Höhenflugs ziehen auch die Kurse viele anderer Digitalwährungen an wie Ethereum, Binance Coin oder Polkadot an. Aus diesem Grund ist der Anteil des Bitcoin am Gesamtmarkt der Kryptowährungen trotz der massiven Kursgewinne zuletzt etwas gesunken. Einer Aufstellung der Seite Coinmarketcap zufolge betrug dieser zuletzt nur noch etwas mehr als 60 Prozent, nachdem er vor einiger Zeit noch bei etwas mehr als 70 Prozent gelegen hatte. Eine Einheit von Ethereum, der zweitwichtigsten Kryptowährung, war am Samstag erstmals mehr als 2000 Dollar wert.
Der Bitcoin befindet sich seit Herbst vergangenen Jahres mal wieder auf einem Höhenflug. So hatte der Kurs im Oktober mal gerade noch bei 10.000 Dollar gelegen, bevor er Mitte Dezember dann auf mehr als 20.000 Dollar stieg. Anfang Januar überquerte er dann innerhalb weniger Tage die Marken von 30.000 Dollar und 40.000 Dollar. Nach einer Konsolidierungsphase bis Anfang Februar geht es seitdem wieder stetig bergauf. Vergangene Woche war der Bitcoin erstmals mehr als 50.000 Dollar wert.
Nach Einschätzung von Experte Timo Emden von Emden Research sprechen derzeit viele Gründe für die Hausse bei den Digitalwährungen. „Nicht nur Musk dürfte dabei eine entscheidende Rolle spielen“, schrieb er in einer Markteinschätzung. Die Rally werde auch durch die Angst der Anleger, etwas zu verpassen, angetrieben. „Vor allem Privatanleger dürften in den vergangenen Stunden blindlings in den Markt gesprungen sein.“ Die Kletterpartie scheine abermals aus dem Ruder zu laufen.
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