Der französische Luxuskonzern Kering will sich von einem fast 700 Millionen Euro schweren Paket von Aktien seiner ehemaligen Tochter Puma trennen. Der Eigentümer von Marken wie „Gucci“ und „Yves Saint Laurent“ warf am Montagabend rund 8,8 Millionen Aktien des fränkischen Sportartikelkonzerns auf den Markt, wie er in Paris mitteilte. Damit würde Kering seine Puma-Beteiligung auf 9,8 von 15,7 Prozent reduzieren. Die beteiligten Banken erklärten, das Interesse der Investoren, die sich an der Übernacht-Platzierung beteiligten, übersteige die Nachfrage. Angepeilt werde ein Preis in der Nähe des Xetra-Schlusskurses von 78,10 Euro. Damit könnte Kering 687 Millionen Euro erlösen. Im Parketthandel fielen Puma aber um 4,3 Prozent auf 75,94 Euro.
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Die Puma-Aktien haben ihren Kurssturz aus der Coronakrise fast vollständig wettgemacht. Damals hatte ein Großteil der Sportartikelgeschäfte weltweit geschlossen. Die Hersteller blieben auf den Waren sitzen, Puma und der größere Konkurrent Adidas besorgten sich milliardenschwere Hilfskredite vom Staat. Seit Mitte März hat sich der Kurs der Puma-Aktie im Nebenwerteindex MDax fast verdoppelt.
Kering hatte seine Beteiligung an Puma 2018 auf knapp 16 von 86 Prozent reduziert. Größter Anteilseigner des Unternehmens aus Herzogenaurach ist Kering-Großaktionär Pinault mit 28,5 Prozent.
Mehr zum Thema: James Carnes, bei der Marke Adidas für Strategie und Nachhaltigkeit verantwortlich, über die Suche nach Rohstoffen nachhaltigen Rohstoffen für Kleidung.