Twitter-Alternative Trumps Truth Social bei Börsendebüt mit 10 Miliarden Dollar bewertet

Um einiges reicher dank dem Börsenstart von Truth Social: Donald Trump. Quelle: dpa

Gleich nach Börsenstart legt die Aktie des Medienunternehmens mächtig zu und macht den Ex-Präsidenten um einiges reicher. Das habe vor allem was mit Donald Trumps Fans zu tun, sagen Experten.

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Der Aktienkurs des Medienunternehmens von Donald Trump hat am ersten Handelstag an der US-Börse stark zugelegt – und den Ex-Präsidenten damit deutlich reicher gemacht. Die Aktie von Trump Media legte am Dienstagmorgen (Ortszeit) zeitweise um gut 59 Prozent auf 79,38 US-Dollar zu, was einer Bewertung von fast zehn Milliarden US-Dollar entspricht. Später pendelte sich der Kurs bei 67 Dollar ein, womit die TMTG immer noch gut neun Milliarden Dollar wert ist. „Diese Bewertung ist eher als Zeichen für den Enthusiasmus der Trump-Unterstützer zu sehen denn als Erwartungswert für die Geschäftsaussichten“, sagte Thomas Hayes von Great Hill Capital.

Der Zeitpunkt der Entwicklung dürfte dem Republikaner sehr gelegen kommen, weil er wegen verschiedener Verfahren gegen ihn hohe Anwaltskosten und Strafen zu begleichen hat. Medienberichten zufolge hält Trump rund 60 Prozent der Aktien, darf aber frühestens in sechs Monaten auch Anteile verkaufen. Aktuell wäre Trumps Aktienpaket den Berichten zufolge mehr als fünf Milliarden US-Dollar wert – doch bis zu einem Verkauf ist das nur ein Buchwert. Wie sich der Aktienkurs in den kommenden Monaten entwickeln wird, lässt sich nicht vorhersehen.

Trump Media wird an der Börse mit dem Kürzel „DJT“ gehandelt – in Anlehnung an Trumps Initialen. Der seit längerem geplante Börsengang folgte auf die Fusion der Trump Media & Technology Group, die das von ihm gegründete Netzwerk Truth Social betreibt, mit einer Unternehmenshülle, der Digital World Acquisition Corp. Die Fusion und der Börsengang werden dem verlustreichen Netzwerk eine dringend benötigte Bargeldspritze verschaffen, wie US-Medien weiter berichteten. Die Aktionäre der Unternehmenshülle hatten der Fusion Ende vergangener Woche zugestimmt. TMTG fließen damit 300 Millionen Dollar zu. Digital World hatte in einer Pflichtmitteilung gewarnt, dass sich Trump – je nach dem Ausgang der Präsidentschaftswahl – aus TMTG zurückziehen und seine Anteile verkaufen könne.

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Kritische Beobachter rechnen mittelfristig mit einem fallenden Kurs für die Trump-Aktie. Laut einem Geschäftsbericht nahm Truth Social in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres nur gut 3,3 Millionen Dollar ein und machte dabei, unter anderem wegen hoher Zinskosten, 49 Millionen Dollar Miese. Die Firma ist an der Börse nun einen Milliardenbetrag wert – was selbst mit der Hoffnung auf rasantes Wachstum kaum zu erklären ist. Doch Trump Media ist teils wohl auch ein politisches Unternehmen: So lange genügend Unterstützer des früheren Präsidenten die Anteile kaufen, so lange dürfte sich der Kurs positiv entwickeln. Die absehbare Volatilität der Aktie dürfte auch Spekulanten anziehen.

Trumps rechtliche Probleme

Der Immobilienunternehmer Trump (77) will im November erneut für die Republikaner ins Weiße Haus einziehen. Aktuell macht er jedoch auch mit den Prozessen, die gegen ihn laufen, viele Schlagzeilen. Neben vier strafrechtlichen Verfahren, deren Hauptverhandlungen noch nicht begonnen haben, gibt es gegen Trump auch zivilrechtliche Verfahren.

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