In Eigenregie So werden Sie Do-it-yourself-Anleger

Wie Sie mit einer einfachen Strategie 50 000 Euro chancenreich anlegen oder sich mit monatlich 200 Euro ein Vermögen aufbauen – völlig frei von Banken und Beratern.

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Deutsche sind die größten Finanz-Analphabeten Europas
53 Prozent ohne FinanzbildungMehr als die Hälfte der Deutschen gibt an, keine Finanzbildung erhalten zu haben. Dies ergab eine Umfrage der Ing-Diba in Zusammenarbeit mit Ipsos Marktforschung. Auf die Frage: „Haben Sie jemals Finanzbildung erhalten?“ antworteten 53 Prozent der Deutschen mit „Nein“, was die höchste Quote unter den befragten Ländern war. Für finanziell besser gebildet halten sich dagegen... Quelle: dpa
...die Polen. Dort antworteten nur 39 Prozent mit „Nein“. Auf Platz zwei landete Luxemburg. Dort gaben 42 Prozent an, keinerlei Finanzbildung erhalten zu haben. Quelle: dpa
Alle wollen sie, kaum einer kriegt sieIn Großbritannien fordern 88 Prozent der Befragten Finanzbildung in der Schule. Doch nur zwölf Prozent haben sie auch wirklich erhalten. In Deutschland wünschen sich 78 Prozent, dass Finanzbildung in der Schule vermittelt wird. Jedoch nur 18 Prozent bekamen diese auch in der Schule. Damit haben etwa 40 Millionen Erwachsene keinerlei Finanzbildung in der Schule erhalten. Quelle: dpa
Frauen kennen sich besser ausAuf die Frage: „Wer kann besser Geld verwalten, Mann oder Frau?“ antworteten in Deutschland 25 Prozent mit „Frau“ und 14 Prozent mit „Mann“. 54 Prozent gaben an, dass es keinen Unterschied gebe. Die größte Differenz bei dieser Frage gab es... Quelle: dpa
...in der Türkei. Dort sagten 46 Prozent, dass Frauen Geld besser verwalten könnten, 30 Prozent stimmten für die Männer. 20 Prozent gaben an, es gebe keinen Unterschied. In allen befragten Ländern lief es auf dasselbe hinaus: Frauen können es besser. Quelle: dpa
Die wenigsten Unterschiede zwischen Mann und Frau sahen die Luxemburger und die Österreicher. Hier gaben 58 Prozent an, dass es zwischen Männern und Frauen keinen Unterschied in der Finanzkompetenz gebe. Quelle: dpa
Die eigene Bank via Social Media kontaktieren? In Deutschland noch eine Seltenheit. Nur 20 Prozent der Deutschen gaben an, dass sie ihre Bank oft per Social Media ansprechen würden. 73 Prozent antworteten mit „selten/nie“. Anders ist dies dagegen in... Quelle: REUTERS

Es ist die Zeit der guten Vorsätze. Die einen nehmen ein paar Kilo ab, andere wollen endlich mit dem Rauchen aufhören. Langweilig. Das kann jeder. Wie wäre es damit: Nehmen Sie Ihre Geldanlage dieses Jahr selbst in die Hand!

Dass kaum jemand diesen Neujahrsvorsatz fasst, ist nicht verwunderlich. Bei einer Umfrage in zwölf Ländern im Auftrag der Direktbank ING-Diba bekannten sich 53 Prozent der Deutschen dazu, keine Finanzbildung zu haben. Das ist Europa-Spitzenwert bei den Ahnungslosen.

Banken hatten deshalb lange leichtes Spiel damit, Privatanlegern ihre Produkte ins Depot zu drücken. Nach den schlechten Erfahrungen der Finanzkrise aber ist das Vertrauen der Anleger in die Berater genauso gestört wie das in die Produkte der Finanzindustrie: „Zu kompliziert, zu gefährlich, zu teuer“, urteilen Anleger über die Angebote.

Mehr als der Minizins

Damit liegen sie oft richtig. Das Problem ist nur: Als Reaktion machen viele – gar nichts. Sie streiken, lassen ihr Erspartes, in Summe Billionen, zähneknirschend als Tages- und Festgeld zu Minizinsen liegen. Die mickrigen Zinsen aber gleichen nicht mal die Inflation aus. Gemessen an der Kaufkraft, verliert das Vermögen an Wert.

Schluss damit. Erster Schritt: Sparer eröffnen bei einer Direktbank oder ihrer Hausbank ein Depot. Dann bestücken sie dieses mit renditeträchtigeren Anlageprodukten. Gut gemacht, setzt ein solches Depot das Vermögen auch nicht unkontrolliert Verlusten aus, wenn es an der Börse kracht. Für die Do-it-yourself-Anleger bieten Direktbanken inzwischen viele Möglichkeiten, provisionsorientierten Beratern zu entkommen und neben einem kostenlosen Depot auch noch die Anlageprodukte selbst zu günstigen Kosten zu ordern.

Die WirtschaftsWoche stellt einfache Strategien für ein solides und chancenreiches Mischdepot vor und zeigt, wie Sparer mit regelmäßigen Monatsraten ein Vermögen aufbauen. Mit den ausgewählten Anlageprodukten wird die Umsetzung zum Kinderspiel. So hält der Neujahrsvorsatz „Selber machen“ garantiert mehr als ein paar Wochen.

Über viele Jahre rentabel sparen 
Diese Anlagen eignen sich für einen langfristigen Ratensparplan 
AnlageklasseSparproduktRatenanteilBemerkung
AktienIndexfonds (ETF) iShares auf den Dax30%kostengünstig; kauft Aktien des Dax auch physisch; als ETF-Sparplan erhältlich
AnleihenIndexfonds (ETF) iShares auf Euro-Unternehmensanleihen30%kostengünstig; kauft Anleihen auch physisch; als ETF-Sparplan erhältlich
Goldphysisch oder als Indexfonds (ETC)25%Indexfonds auch als ETF-Sparplan erhältlich; Preisaufschläge bei physischen Käufen
AnlageklasseSparproduktRatenanteilBemerkung
Bonussparplan  oder1892-Rendite-Sparen15% (3,7% Rendite pro Jahr)renditestark; variabler Grundzins und laufzeitabhängige Bonuszahlungen von einer Baugenossenschaft; Kontakt: 1892.de
TagesgeldTagesgeld der ING-Diba15% (1% Rendite pro Jahr)Geld täglich verfügbar; deutsche Einlagensicherung; Kontakt: ing-diba.de
die Anteile der Anlageklassen sollten auch beim Gesamtdepot jährlich angepasst werden; Grundzins ist variabel; beim Bonussparplan bezieht sich die Rendite auf die 20 Jahre Laufzeit  inklusive Bonuszahlungen und zum aktuellen Grundzins (1,73 Prozent pro Jahr); Quelle: Bloomberg, Anbieter

Das Do-it-yourself-Depot

Die Bauanleitung für ein ausgewogenes Depot ist simpel: Anleger sollten ihr Geld gut verteilen. Bewährt haben sich feste Anteile für verschiedene Anlageklassen. So können Langfristanleger mit je 30 Prozent ihres Sparvermögens Aktien und Anleihen solider Unternehmen kaufen, 25 Prozent in Gold investieren und 15 Prozent als Tagesgeld parken.

Diese Aufteilung, von der WirtschaftsWoche mehrfach vorgestellt, hat Anlegern in der Vergangenheit hohe und stabile Erträge gebracht. Anleger hätten mit dem Mischdepot in jedem beliebigen Jahr zwischen dem Boomjahr 2000 und 2012 starten können und kämen immerhin auf Renditen zwischen 3,9 (bei Start 2011) und 8,6 Prozent pro Jahr (Start 2009). Für diese Rechnung wurde für Aktien die Entwicklung des Dax, für Anleihen die des RDax (Anleihen von im Dax notierten Unternehmen), für Gold die Wertentwicklung in Euro und für Bargeld ein Jahreszins von 1,5 Prozent angesetzt.

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