Die Zukunft des deutschen Automobils passt in ein kleines Metallkästchen. Bernhard Krausse legt es vor sich auf den Tisch, direkt neben seine Kaffeetasse: keine Räder, kein Chassis, null PS – und unsichtbar, sobald es verbaut ist, versteckt hinter dem Armaturenbrett: „in der Unterwäsche des Autos“, sagt Krausse und lacht.
Der 56-Jährige ist Chef von Volkswagen Infotainment, einer Sparte der Volkswagen-Softwaretochter Cariad. Sein Team entwickelt das Metallkästchen, ein Modem mit Antennenanschlüssen und einer Platine im Innern: eine Smartbox, dank der sich das Auto mit anderen Fahrzeugen, dem Internet und der Cloud verbinden kann, es gleichsam einloggt in die Mobilität der Zukunft: „Wir sind die Experten für Vernetzung“, sagt Krausse, „und ohne Vernetzung wird alles andere nicht funktionieren“ – kein Laden von E-Autos, keine Updates fürs Betriebssystem und schon gar kein autonomes Fahren.