Angst vor Vergeltungsmaßnahmen 45 US-Wirtschaftsverbände warnen Trump vor Strafzöllen gegen China

Verbände, die Konzerne wie Apple oder Walmart vertreten, befürchten durch Trumps Vorhaben negative „Kettenreaktionen“ für die US-Wirtschaft und Verbraucher.

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Der US-Präsident will in Kürze Strafzölle für Stahl- und Aluminiumimporte verhängen. Quelle: dpa

New York, Washington In einem Brief an US-Präsident Donald Trump haben 45 amerikanische Wirtschaftsverbände vor der Verhängung von Strafzöllen gegen China gewarnt. Zu den Unterzeichnern gehören die Vertreterverbände der größten Konzerne des Landes wie Apple, IBM, Nike, Walmart und Googles Mutterkonzern Alphabet.

Die Zölle könnten eine „Kettenreaktion von negativen Konsequenzen für die US-Wirtschaft auslösen und Vergeltungsmaßnahmen provozieren; die Exporte von Landwirtschaft, Waren und Dienstleistungen beeinträchtigen; die Kosten für Unternehmen und Konsumenten in die Höhe treiben“, zitierten die Verbände am Sonntag aus dem Schreiben. Die Maßnahmen könnten außerdem Arbeitsplätze vernichten und die Finanzmärkte belasten, heißt es weiter.

„Wir haben uns auf die Strafzölle konzentriert, weil wir wissen, dass sie nicht funktionieren“, sagte Dean Garfield, Chef vom Verband der Informationstechnologie (ITI) dem „Wall Street Journal“.

Als Alternative schlagen die US-Wirtschaftsverbände vor, die Trump-Regierung solle gemeinsam mit der US-Wirtschaft und „gleichgesinnten Partnern“ nach einer effektiven Lösung für das Problem der protektionistischen chinesischen Wirtschaftspolitik suchen. „Einseitige Strafzölle zu verhängen, würde die Vereinigten Staaten von seinen Bündnispartnern abspalten“, heißt es in dem Brief.

Die US-Handelskammer hatte bereits vor wenigen Tagen vor einseitigen Zöllen auf chinesische Importe gewarnt. Trump erwägt nach Reuters-Informationen Zölle von bis zu 60 Milliarden Dollar auf chinesische Waren. Er will damit nach Angaben aus dem Präsidialamt auf den Diebstahl intellektuellen Eigentums reagieren, den er China vorwirft.

Ende der Woche sollen die im In- und Ausland umstrittenen Schutzzölle auf Stahl und Aluminium in Kraft treten. Für Mexiko und Kanada gibt es jedoch Ausnahmen.

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