Gasstreit Griechenland weist türkische Kriegsdrohungen als „Größenwahn“ zurück

Die Lage im Mittelmeer spitzt sich immer weiter zu. Der Fall zeigt Parallelen zu einem Konflikt der beiden Staaten, der bereits 25 Jahre zurückliegt.

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Im östlichen Mittelmeer werden große Erdgasvorkommen vermutet. Die Türkei erkundet dort Seegebiete, die Griechenland für sich beansprucht. Quelle: dpa

Im Streit um Erdgasvorkommen im östlichen Mittelmeer überziehen sich die Nato-Partner Griechenland und Türkei weiter mit gegenseitigen Vorwürfen. Der griechische Energieminister Kostis Chatzidakis hielt der Türkei am Sonntag im Nachrichtensender Skai vor, mit Kriegsdrohungen eine Politik wie im 19. Jahrhundert zu betreiben. „Der Größenwahn und die Wichtigtuerei auf der anderen Seite der Ägäis sind ein schlechter Berater“, sagte Chatzidakis.

Die Türkei hatte Griechenland zuvor für den Fall einer Ausdehnung seiner Territorialgewässer in der Ägäis offen mit dem Militär gedroht. „Wenn das kein Kriegsgrund ist, was denn sonst?“, sagte Vizepräsident Fuat Oktay der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge am Samstag. Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hatte angekündigt, die griechische Hoheitszone im - Italien zugewandten - Ionischen Meer von 6 auf 12 Seemeilen auszudehnen.

Im östlichen Mittelmeer werden große Erdgasvorkommen vermutet. Die Türkei erkundet den Untergrund in Seegebieten, die von Zypern oder Griechenland beansprucht werden. Die griechischen und türkischen Streitkräfte halten Manöver in der Region ab. Der Konflikt hat eine lange Vorgeschichte. Das türkische Parlament hatte auch schon 1995 eine Ausdehnung der griechischen Hoheitsgewässer in der Ägäis zum „Kriegsgrund“ erklärt.

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