Bundestagswahl So würde Ihr Portemonnaie wählen

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Die Steuern kosten Arbeitsplätze

Welche Koalitionen im Bund denkbar sind
Große Koalition aus Union und SPDVorteile: technokratisches Regieren, krisenerprobt, sichere MehrheitNachteile: schmerzhaften Reformen eher abgeneigt, schwache Opposition ist kaum als Korrektiv geeignetWahrscheinlichkeit: groß Quelle: dpa
Ampel-Koalition aus SPD, FDP und Grünen Quelle: dpa
Jamaika-Koalition aus Union, Grünen und FDP Quelle: dapd
Bürgerliche Koalition aus Union und FDP Quelle: dapd
Schwarz-grüne Koalition aus Union und GrünenVorteile: verbindet Interessen von Ökonomie und ÖkologieNachteile: vereint Wähler mit unterschiedlichem Gesellschaftsbild, wenig Schnittmengen in der WirtschaftspolitikWahrscheinlichkeit: eher gering, weil beide Parteien zunächst andere Koalitionen ausloten Quelle: dpa
Rot-grüne Koalition aus SPD und Grünen Quelle: dpa
Rot-rot-grüne Koalition aus SPD, Grünen und LinkenVorteile: Rechnerische Mehrheit im linken Lager erreichbarNachteile: Linkspartei gilt im Westen als kaum koalitionsfähig, SPD und Linke konkurrieren und misstrauen sich, Peer Steinbrück kann überhaupt nicht mit der LinkenWahrscheinlichkeit: ausgeschlossen

Ein "typischer größerer" Maschinenbauer mit 1000 Beschäftigten und 254 Millionen Euro Umsatz müsste über die aktuelle Steuerlast von 8,335 Millionen Euro hinaus zusätzlich 3,835 Millionen (SPD) beziehungsweise 10,550 Millionen (Grüne) mehr tragen. Wiechers: "Das kostet Innovationskraft und Arbeitsplätze."

Auf 1,4 Millionen Jobs beziffert der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, überschlägig die Arbeitsplatzverluste, falls SPD und Grüne ihre Steuerpläne umsetzen. Für 1,4 Millionen Portemonnaies wäre dies der GAU.

Möglicherweise spüren die Bürger das Risiko, das mit den rot-grünen Steuerplänen einhergeht. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid halten 63 Prozent der Bürger den gegenwärtigen Spitzensteuersatz von 42 Prozent für angemessen, 19 für zu hoch und nur 14 für zu niedrig. Fazit: Dem Volk ist nicht nach weiterer Umverteilung zumute.

Daran ändert auch Trittins Werben nichts, es würden ja nur fünf bis zehn Prozent der Bürger zusätzlich belastet. Die Grünen sind in den vergangenen Monaten bei den Wahlumfragen abgeschmiert – von 16 Prozent im Frühjahr auf nur noch rund 10 Prozent. Der Versuch, sich jenseits des ökologischen Markenkerns ein linkes steuerpolitisches Profil zuzulegen, scheint von den Wählern nicht honoriert zu werden.

Geholfen haben die grünen Bürgerschrecks ausgerechnet der FDP, die nun quer durch die Republik "Keine neuen Schulden, keine neuen Steuern" plakatiert. Am besten aber scheint Bundeskanzlerin Angela Merkel die Stimmung im Lande zu treffen: Sie will fast nichts in der Steuerpolitik ändern. Genau das, was sich auch Unternehmer Hettich wünscht.

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