Corona-Pandemie Merkel will offenbar Lockdown ab Mittwoch – Bund-Länder-Konferenz am Sonntag

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Mediziner wollen frühestmöglichen Lockdown-Beginn

Der CSU-Landesgruppenchef im Bundestag, Alexander Dobrindt, forderte ein schnelles Ende des Präsenzunterrichts. „Wo es noch nicht geschehen ist, muss jetzt zügig auf Digital- und Distanzunterricht umgeschaltet werden“, sagte er der „Augsburger Allgemeinen“. Zudem müssten die Ferien früher beginnen, außerdem brauche es schnell einen harten Lockdown mit strenger Einschränkung von Kontakten. „In den Schulen müssen wir sofort handeln, und der harte Lockdown sollte noch vor Weihnachten beginnen“, sagte Dobrindt.

Auch Städtetagspräsident Burkhard Jung (SPD) sprach sich für einen bundesweiten, einheitlichen und harten Lockdown vor Weihnachten aus. „Ein vollständiger Lockdown muss bundesweit gelten“, sagte der Leipziger Oberbürgermeister der „Rheinischen Post“. „Es darf nicht passieren, dass der Einzelhandel im Land A geschlossen und im Land B geöffnet ist“, sagte Jung. „Und die Regeln müssen klar, verständlich und so einheitlich wie möglich sein. Denn die Menschen müssen sie gut nachvollziehen können.“

Der Intensivmediziner Christian Karagiannidis forderte einen harten Lockdown bereits ab Montag: Ein vollständiger Lockdown ab dem 14. Dezember könnte zu einer baldigen Trendumkehr bei den Intensivkapazitäten führen, sagte der wissenschaftliche Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Neue Modellrechnungen der DIVI zeigten, „dass ein strenger Lockdown am Montag dazu führt, dass die Intensivbelegung bis kurz vor Weihnachten noch ansteigt, und dann kurz vor Heiligabend bereits erheblich abfällt“, so der Karagiannidis. „Jetzt runterfahren und im Januar wieder lockern.“


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Patientenschützer dringen angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen auch auf bessere Sicherheitsgarantien für Pflegebedürftige. Für die Altenpflege sei ein Lockdown „kein Ersatz für bundesweit verbindliche Schutzvorkehrungen“, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur. Alle Heime und Einrichtungen der ambulanten Pflege bräuchten unter anderem sicheren Infektionsgrundschutz, Corona-Tests zweimal pro Woche und tägliche Schnelltests. Es gelte, nicht nur über Weihnachten, sondern durch eine noch Monate dauernde Krise zu kommen.

Mehr zum Thema: Der bundesweite Lockdown rückt näher – und die Angst der Unternehmen wächst

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