Schwarz-gelb im Bund Laschet und Lindner gehen auf Kuschelkurs

Der Wahlkampf nimmt Fahrt auf. Die Parteiführer von FDP und CDU zeigen dem jeweilig anderen ihr Interesse. Noch allerdings sind die schwarz-gelben Pläne eher unkonkret.

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Die Parteiführer von CDU und FDP haben bereits eine Koalition in NRW geschmiedet. Quelle: AFP/Getty Images

Nach acht Jahren in der Opposition setzt die FDP darauf, nach der Bundestagswahl zusammen mit CDU und CSU wieder an die Regierungsmacht zu kommen. Den Kanzlerkandidaten der Union, Armin Laschet, habe man als zuverlässigen Verhandlungs- und Regierungspartner kennengelernt, sagte Parteichef Christian Lindner der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „In diesem Jahr gibt es für uns gute Chancen, Teil einer Modernisierungskoalition zu sein. Armin Laschet dürfte einiges anders machen als Angela Merkel.“

Laschet regiert als Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen in einem Bündnis mit der FDP. Auch er zeigt Interessen an einem Bündnis mit der FDP. In der „Süddeutschen Zeitung“ warf er den Grünen vor, sie hätten „inhaltlich wenig zu bieten“, die FDP hingegen bezeichnete der Unionskanzlerkandidat als „guten Partner, mit dem man das Land voranbringen könne.“

Zur Spitzenkandidatin der Grünen Annalena Baerbock fügte er hinzu: „Sie redet, ich handle.“ Laschet kündigte zudem an, die Wirtschaftspolitik in den Mittelpunkt seiner Pläne zu rücken. Er nannte die Entschlackung der Bürokratie, einen serviceorientierten Staat und die Digitalisierung. „Wir brauchen eine neue Gründerzeit.“

Lindner wiederum betonte, dei der Bundestagswahl gelte es, „sowohl eine schwarz-grüne als auch eine grün-rot-rote Mehrheit zu verhindern, damit unser Land weiter aus der Mitte regiert werden kann“. Einer möglichen Ampelkoalition aus Grünen, SPD und FDP im Bund steht Lindner skeptisch gegenüber.

Diese Fantasie diene vor allem dazu, von einer grün-rot-roten Möglichkeit abzulenken. „Wenn es hart auf hart kommt, würden die Grünen lieber mit der Linkspartei koalieren und nicht mit uns“, sagte der FDP-Chef.

Die FDP wolle „der Fortschrittsmotor“ in einer Regierungskoalition sein. „Für uns ist eine Koalition nicht attraktiv, in der uns nur die Rolle eines Korrektivs oder Nein-Sagers zugewiesen wird.“

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