1. Startseite
  2. Technologie
  3. Digitale Welt
  4. Künstliche Intelligenz: Die aussichtsreichsten KI-Start-ups Deutschlands

Künstliche IntelligenzDas sind die 20 aussichtsreichsten KI-Start-ups Deutschlands

Mehr als 500 Start-ups in Deutschland entwickeln künstliche Intelligenz, die Schlüsseltechnologie der Zukunft. Nun hat eine Jury die aussichtsreichsten KI-Start-ups ausgewählt. Woran die Top-20 arbeiten.Andreas Menn 08.07.2023 - 09:11 Uhr

Mehr als 500 Start-ups in Deutschland entwickeln künstliche Intelligenz.

Foto: imago images

Es ist nicht mehr leicht, den Überblick zu behalten: Mehr als 500 Start-ups in Deutschland (exklusive Karte) arbeiten an künstlicher Intelligenz; quer durch alle Branchen, von Algorithmen für die Medizin bis zu Chatbots für den Kundendienst. Das ist das Ergebnis der Studie „KI-Start-up-Landscape 2023", die der WirtschaftsWoche exklusiv vorliegt, erstellt vom AppliedAI Institute for Europe in München, das das Ziel verfolgt, das europäische KI-Ökosystem zu stärken.

Die Auswertung zeige, dass sich Deutschland im internationalen Vergleich nicht verstecken müsse, stellen die Studienautoren vom AppliedAI Institute fest. Auch im europäischen Vergleich sei die Bundesrepublik, bezogen auf die reine Zahl an KI-Start-ups, sehr gut aufgestellt. Doch haben die vielen Jungunternehmen das Potenzial, auch zu Weltmarktführern zu werden? Welche KI-Start-ups sind mit ihren Innovationen besonders erfolgsversprechend?

Das haben die Macher der Studie in diesem Jahr erstmals untersucht – und eine Jury die 20 aussichtsreichsten KI-Start-ups in Deutschland küren lassen, hier in alphabetischer Reihenfolge. Wählen durften Experten der Chiphersteller NVIDIA und Intel sowie von zwölf Wagniskapitalgebern. 

Wer die Top-20 unter den KI-Gründungen sind und woran Sie arbeiten, lesen Sie im Folgenden. Welche Stärken und Schwächen Deutschlands KI-Gründerlandschaft im internationalen Vergleich hat, lesen Sie in unserer exklusiven Magazingeschichte.


Aleph Alpha

Deutschlands Antwort auf OpenAIAlephAlpha, 2019 in Heidelberg gegründet, arbeitet an großen Sprachmodellen, wie sie auch hinter dem Sprachbot ChatGPT stecken. Die KI der Gründer kann Texte erstellen, Fragen aller Art beantworten – und neben Sprache auch Bilder analysieren. Unternehmen und Behörden sollen damit ihr internes Wissen besser organisieren und etwa Kundenanfragen abarbeiten können. 


askUI

Als eine Art „ChatGPT mit Augen, Maus und Tastatur“ beschreibt das Start-up askUI sein Produkt. Das Unternehmen aus Karlsruhe bietet eine Lösung an, die es Nutzern ermöglicht, Abläufe in Programmen mit natürlicher Spracheingabe zu erledigen – ähnlich wie bei Chatbots. Der Anwender beschreibt die gewünschten Abläufe in Worten. AskUI simuliert daraufhin einen Nutzer, der die gewünschten Schritte direkt auf dem Betriebssystem ausführt. 

BrighterAI

Zahlreiche Start-ups arbeiteten in den vergangenen Jahren an Gesichtserkennung – BrighterAI aus Berlin will den umgekehrten Weg gehen und Gesichter unkenntlich machen. Die Deep-Learning-Algorithmen der Gründer finden Gesichter, aber auch Nummernschilder in Fotos oder Videos und verpixeln die entsprechenden Stellen automatisch. So sollen etwa Entwickler autonomer Autos oder etwa Forscher im Medizinbereich datenschutzkonform mit großen Mengen an Bilddaten umgehen können.


Celus

Das Start-up Celus aus München automatisiert die Entwicklung von elektronischen Bauteilen. Entwickler speisen ihre Anforderungen in die schlaue Software der Gründer ein, etwa die gewünschten Funktionen und Anforderungen der Hardware. Auf Knopfdruck liefert eine KI dann eine Liste der Bauteile, Schaltpläne und, das Layout einer Leiterplatte. Das soll die nötige Arbeitszeit um ein Vielfaches reduzieren. 


Deepset

Natürliche Sprachverarbeitung, auf Englisch: Natural Language Processing genannt, ist die Spezialität des Berliner Start-ups Deepset. Mit ihrer Softwareplattform Haystack könnten Entwickler große Dokumentensammlungen mit Funktionen versehen, etwa um Fragen zu ihrem Inhalt in natürlicher Sprache beantworten zu lassen, einzelne Dokumente zu finden oder Zusammenfassungen zu schreiben. So sollen Datenschätze etwa von Unternehmen ganz neu zugänglich werden.


Frequenz

Stromsparen ist in Europa ein Gebot der Stunde – das Start-up Frequenz aus Berlin liefert die Technik dazu. Mit Algorithmen prognostizieren die Gründer Strompreise, Stromverbrauch oder den Einsatz von Stromspeichern – und helfen damit Unternehmen, Energie zu sparen. Um mehr als 30 Prozent sollen sich die Stromkosten auf diese Weise senken lassen.  


Helsing

Etwas geheimnisumwittert ist das Start-up Helsing aus München – mit gutem Grund: Die Gründer entwickeln künstliche Intelligenz für das Militär. Für die Bundeswehr soll Helsing Eurofighter-Kampfjets mit Algorithmen ausstatten, die Radardaten an Bord auswerten und in Millisekunden „präzise Selbstschutzmaßnahmen“ ermitteln sollen. Auch der Rüstungskonzern Rheinmetall will die KI der Münchner in seinen Systeme nutzen.

Lesen Sie auch: Wer baut Deutschlands ChatGPT?


HQS Quantum Simulations

Quantencomputer sollen künftig bisher unlösbare Aufgaben bewältigen – die Algorithmen dafür entwickelt HQS Quantum Simulations. Die Ausgründung des Karlsruher Instituts für Technologie ermöglicht Quantenrechnern, Simulationen auf molekularer Ebene durchzuführen. So lassen sich etwa mit digitaler Hilfe Chemikalien entwickeln.


Hyperganic

Eine Software für Ingenieure bietet das Münchner Start-up Hyperganic. Dessen Algorithmen helfen dabei, Produkte mit teils komplexen Geometrien am Computer zu entwerfen, die sich dann per 3-D-Drucker fertigen lassen. Die möglichen Anwendungen reichen von Konsumgütern über den Druck biologischer Gewebe bis zu kompliziert geformten Wärmetauschern.


Luminovo

Das mangelnde Angebot an Computerchips brachte während der Corona-Pandemie viele Unternehmen in Not. Die Gründer von Luminovo aus München wollen das Risiko solcher Lieferprobleme senken. Ihre KI-gesteuerte Plattform behält den Überblick über die Datenbanken der Hersteller und Händler von Mikrochips. Unternehmen können damit etwa schon beim Design eines Produkts prüfen, wie hoch das Risiko eines Lieferausfalls ist, wenn sie sich auf einen bestimmten Lieferanten verlassen und was es kosten würde, Bauteile von mehreren anderen Anbietern zu beziehen. 


Navvis

Mit Navvis geht es hinein ins industrielle Metaverse: Das Start-up erfasst mit eigens entwickelten Laserscannern und Algorithmen unter anderem ganze Fabriken und erschafft basierend auf den Daten digitale Zwillinge in 3-D. So können etwa Fabrikplaner am Computer Änderungen simulieren, bevor sie in der echten Welt durchgeführt werden. Zu den Kunden zählen unter anderem Autohersteller wie BMW und Mercedes-Benz.


Parloa

Künstliche Intelligenz für den Kundenservice hat Parloa aus Berlin im Angebot: Call-Center können Kunden etwa mit Hilfe von natürlicher Spracherkennung in automatisierten Gesprächen weiterhelfen. Auch intelligente Chatbots, die Kundenfragen im Dialog beantworten, bieten die Gründer an. Ziel ist weniger Warteschleife, schnellere Hilfe. Zu den Kunden gehören Versicherungen wie die Ergo oder das Deutsche Rote Kreuz.


Paretos

Künstliche Intelligenz statt Excel verspricht das Start-up Paretos aus Heidelberg. Dessen intelligente Datenanalyse-Software soll Unternehmen helfen, bessere Entscheidungen zu treffen. So helfen die Algorithmen etwa, die Nachfrage nach bestimmten Produkten vorherzusagen oder die Lagerhaltung von Teilen und Rohstoffen zu optimieren. Nutzer zahlen für die Cloud-Platform eine monatliche Gebühr.


Qdrant

Generative KI und große Sprachmodelle wie ChatGPT benutzen so genannte Vektoren, spezielle, lange Zahlenreihen, die unter anderem Sachverhalte oder Datenbeziehungen beschreiben. Für die hat das Team von Qdrant aus Berlin eine Speichersoftware entwickelt, eine so genannte Vektordatenbank, die sogar ChatGPT-Schöpfer OpenAI empfiehlt. Mit ihr lassen sich KI-Daten schnell speichern, verarbeiten, auslesen. Damit finden etwa Sprachbots blitzschnell eine passende Antwort auf eine Frage. 


Scoutbee

Lieferengpässe soll auch die Software von Scoutbee aus Würzburg beseitigen helfen. Mit künstlicher Intelligenz hilft sie, Lieferketten effizienter und robuster zu machen. Damit sollen sich außerdem Kosten beim Einkauf vermeiden lassen. Zudem empfiehlt die Software auch neue Lieferanten, wenn etwa ein Bauteil knapp wird. Zu den Kunden der Gründer zählen Siemens, Unilever und Audi. 


Spread

Ein „Intelligenz-Netzwerk für Ingenieure“ hat das Start-up Spread aus Berlin entwickelt. Dessen Software soll Produktentwicklern helfen, schneller Informationen über Bauteile und Produkte zu finden, etwa deren Gewicht oder Material. Dazu bündelt es Daten, die bisher fragmentiert an verschiedenen Orten vorliegen, auf einer Plattform und erstellt digitale Zwillinge von Produkten. Damit sollen sich auch Konstruktionsfehler oder Verzögerungen bei der Produktentwicklung vermeiden lassen. 


Taktile

Die Gründer von Taktile aus Berlin wollen Unternehmen helfen, Entscheidungen zu treffen. Das Start-up hat eine KI-basierte Software entwickelt, mit der vor allem Banken und Versicherungen Fragen leichter beantworten können, etwa, welche Kunden einen Kredit bekommen oder wie hoch eine Fahrzeugpolice angesetzt wird.    


Twaice

Eine Analyseplattform für Batterien hat Twaice aus München aufgebaut. Die Software durchforstet mit schlauen Algorithmen riesige Mengen an Daten, so beispielsweise die Temperatur und Spannung von Batteriezellen, und erkennt etwa früh, wenn ein Defekt droht. So können Betreiber von stationären Stromspeichern ihre Batterien rechtzeitig warten, Autohersteller können die Akkus ihrer E-Autos optimieren oder Wagen in die Werkstatt rufen, bevor ein Sicherheitsrisiko auftritt.


Ultimate.ai

Den Kundendienst automatisieren will Ultimate.ai aus Berlin. Unternehmen können damit etwa virtuelle Agenten kreieren, die per Chat, Mail oder sozialen Medien mit Kunden kommunizieren und Fragen beantworten. Das soll in zahlreichen Sprachen möglich sein. Unternehmen sollen dadurch einen Großteil ihrer Kundeninteraktionen der KI überlassen können.

ZenML

Machine-Learning-Modelle müssen nicht nur entwickelt, sondern in der Anwendung auch zuverlässig und effizient betrieben werden. Experten sprechen von Machine Learning Operations, kurz MLOps. Dafür bietet ZenML aus München eine Softwareplattform an. Sie soll die Arbeitsabläufe bei der Entwicklung und dem Betrieb von schlauen Algorithmen orchestrieren und vereinfachen.  


Lesen Sie auch: Diese Karte zeigt Deutschlands 508 KI-Start-ups

Mehr zum Thema
Unsere Partner
Anzeige
Stellenmarkt
Die besten Jobs auf Handelsblatt.com
Anzeige
Homeday
Homeday ermittelt Ihren Immobilienwert
Anzeige
IT BOLTWISE
Fachmagazin in Deutschland mit Fokus auf Künstliche Intelligenz und Robotik
Anzeige
Remind.me
Jedes Jahr mehrere hundert Euro Stromkosten sparen – so geht’s
Anzeige
Presseportal
Lesen Sie die News führender Unternehmen!
Anzeige
Bellevue Ferienhaus
Exklusive Urlaubsdomizile zu Top-Preisen
Anzeige
Übersicht
Ratgeber, Rechner, Empfehlungen, Angebotsvergleiche
Anzeige
Finanzvergleich
Die besten Produkte im Überblick
Anzeige
Gutscheine
Mit unseren Gutscheincodes bares Geld sparen
Anzeige
Weiterbildung
Jetzt informieren! Alles rund um das Thema Bildung auf einen Blick