Bombardier Deutschland Einigung auf Stellenabbau

Bombardier-Sanierungsprogramm: Abbau von 2200 Stellen Quelle: dpa

2200 Arbeitsplatze sollen beim dem Unternehmen wegfallen, um wieder schwarze Zahlen zu schreiben.

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Der Zug-Hersteller Bombardier hat sich mit den Arbeitnehmer-Vertretern auf den Abbau von 2200 Stellen in Deutschland geeinigt und will so ab 2020 wieder schwarze Zahlen schreiben. "Wir haben ein Programm verabschiedet, dass nachhaltig und sozial verantwortlich ist", sagte Deutschland-Chef Michael Fohrer am Mittwoch in Berlin. "Wir wollen so wirtschaftlich auf die Erfolgsspur zurückkommen." In den nächsten zwei Jahren fällt auf diese Weise fast ein Viertel der derzeit 8500 deutschen Arbeitsplätze weg. Bis Ende 2019 darf jedoch nicht betriebsbedingt gekündigt werden. Über ein Freiwilligenprogramm mit Abfindungen, einer Brücke in die Rente oder Umschulungen für andere Tätigkeiten sollen gut 1500 Stellen wegfallen. Die übrigen Arbeitsplätze sind von Leiharbeitern besetzt, deren Verträge nicht verlängert werden.

Bombardier schreibt in Deutschland seit Jahren Verluste. Fohrer sagte, mit dem Sanierungsprogramm wolle man im Jahr 2020 das Ergebnis um 200 Millionen Euro verbessern und so in die schwarzen Zahlen kommen.

Die IG Metall bezeichnete es als Erfolg, dass alle sieben Produktionsstandorte in Deutschland erhalten werde. Züge und Bahntechnik seien ein gesuchtes Produkt in einem wachsenden Markt. Das Unternehmen müsse sich genau anschauen, wen und wie viele Mitarbeiter es über das Freiwilligenprogramm gehen lasse. "Fachkräfte sind derzeit Mangelware", sagte Olivier Höbel, Bezirksleiter für Berlin, Brandenburg und Sachsen. Ostdeutschland ist mit den Standorten Hennigsdorf bei Berlin sowie Bautzen und Görlitz in Sachsen vom Umbau besonders betroffen.

Der kanadische Mutterkonzern war durch eine aus dem Ruder gelaufene Flugzeugentwicklung in Schwierigkeiten geraten. 2016 hatte Bombardier die Streichung von weltweit 7500 Stellen angekündigt. 5000 davon sollten in der Bahntechnik wegfallen, deren Schwerpunkt in Deutschland liegt. Das ist der Rahmen für das nun bekanntgegebene Abbauprogramm.

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