Finanzkrise Bankenrettungsfonds schließt 2015 mit Verlust ab

Der im Zuge der Finanzkrise gegründete Rettungsfonds Soffin beendet das Geschäftsjahr 2015 mit einem Fehlbetrag von mehr als 680 Millionen Euro. Das teilte die Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung am Freitag mit.

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Bankenrettungsfonds Soffin: Im Feuer hat der Fonds aktuell noch rund 15,8 Milliarden Euro an Kapitalhilfen. Quelle: dpa

Die Rettung deutscher Banken hat Deutschland im vergangenen Jahr erneut einen Verlust beschert. Der im Zuge der Finanzmarktkrise gegründete Bankenrettungsfonds Soffin schloss das Geschäftsjahr 2015 mit einem Fehlbetrag von 684,8 Millionen Euro ab nach einem Minus von 418,9 Millionen Euro im Jahr zuvor, wie die Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) am Freitag in Frankfurt mitteilte.

Grund seien vor allem Zinsaufwendungen sowie die Erhöhung der Rückstellung gegenüber der FMS Wertmanagement, der Bad Bank der Hypo Real Estate (HRE). Belastet wurde das Ergebnis auch, weil die Anteile an der Commerzbank AG am Bilanzstichtag zu einem niedrigeren Kurs bewertet wurden als zuletzt.

Der Erlös aus dem Börsengang der Deutschen Pfandbriefbank AG (pbb) im vergangenen Jahr von 1,2 Milliarden Euro wird im Abschluss 2016 berücksichtigt. Die pbb war aus der Hypo Real Estate AG hervorgegangen, die im Zuge der Finanzmarktkrise verstaatlicht werden musste.

Im Feuer hat der Fonds aktuell noch rund 15,8 Milliarden Euro an Kapitalhilfen: 8,8 Milliarden Euro bei der HRE, 5,1 Milliarden bei der Commerzbank und 2,0 Milliarden bei der WestLB-Nachfolgerin Portigon.

Der Finanzmarktstabilisierungsfonds (Soffin) war im Herbst 2008 nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers aufgelegt worden. Der mit Steuergeldern ausgestattete Fonds häufte seither einen kumulierten Fehlbetrag von rund 22,6 Milliarden Euro an.

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