Chemiekonzern unter Druck In die Bilanz dieses Dax-Giganten frisst sich Corona besonders tief

2,8 Milliarden Euro schreibt der Ludwigshafener Konzern im dritten Quartal wegen der Corona-Pandemie ab. Den Schritt begründete die BASF mit der nachlassenden Nachfrage aus der Auto- und Luftfahrtindustrie. Quelle: REUTERS

Nach Bayer kündigt nun auch die BASF Milliarden-Abschreibungen an. Das drückt die Aktie des Dax-Konzerns. Erfreuliches weiß hingegen der Leverkusener Chemiekonzern Covestro zu berichten.

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Früher als geplant geben derzeit viele Unternehmen ihre Quartalszahlen bekannt – schließlich muss der Kapitalmarkt informiert werden, wenn sich Erwartungen in größerem Maße ändern. Vor kurzem kündigte Bayer eine Milliarden-Abschreibung an, heute war es bei der BASF soweit: 2,8 Milliarden Euro schreibt der Ludwigshafener Konzern im dritten Quartal wegen der Coronapandemie ab. Den Schritt begründete die BASF mit der nachlassenden Nachfrage aus der Auto- und Luftfahrtindustrie. Rund ein Fünftel seines Umsatzes macht der Konzern mit der Pkw-Branche. Und auch der Angebotsüberhang bei Basischemikalien habe zu der Neubewertung geführt, so die BASF.

Die negativen Effekte – Wertberichtigung und Restrukturierungsrückstellungen – herausgerechnet, erreicht der Gewinn vor Zinsen und Steuern im dritten Quartal immerhin 581 Millionen Euro. Das ist zwar deutlich weniger als im Vorjahr, aber immerhin mehr als von den meisten Analysten erwartet. Für das Gesamtjahr 2020 prognostiziert die BASF immerhin einen Umsatz zwischen 57 und 58 Milliarden Euro sowie einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen von etwa drei Milliarden. Monatelang hatte sich die BASF überhaupt keinen Jahresausblick zugetraut.


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Doch das half alles nichts – die Aktie der BASF schloss mit einem Minus von 3,6 Prozent im Vergleich zum Vortag.

Etwas besser ist derzeit wohl der Leverkusener Konkurrent Covestro positioniert – der Konzern wandte sich ebenfalls mit einer Mitteilung an den Kapitalmarkt. Die Nachricht war positiv: Im dritten Quartal soll der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen immerhin bei 456 Millionen Euro liegen – die meisten Analysten hatten deutlich weniger erwartet. Im Gegensatz zur BASF ging es damit für die Covestro-Aktie um ein Prozent rauf. Covestro erreichte zuletzt einen Jahresumsatz von mehr als zwölf Milliarden Euro.

Mehr zum Thema: Covestro-Chef Markus Steilemann über seine Pläne, aus dem Chemie- und Kunststoffkonzern ein grünes Unternehmen zu machen.

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