Mit den Schiffen wurden auch viele Häfen ausgebaut. Die ersten Containerschiffe fertigten die Hafenmitarbeiter noch an Terminals ab, an denen auch Stückgut ent- und beladen wurde. Mittlerweile gibt es für die Container Spezialterminals, die größer und technisch besser ausgestattet sind. „Im Zuge der Containerisierung hat der Anteil der menschlichen Arbeit abgenommen, die Abläufe sind deutlich stärker industrialisiert und schließlich automatisiert worden“, sagt Jahn.
Mit der zunehmenden Größe der Schiffe entstanden für die Hafenbetreiber auch neue Herausforderungen. „Gerade die Punkt- und Spitzenbelastung ist immens und erfordert einen akribisch vorbereiteten Lösch- und Ladeplan“, erläutert Jahn.
Sorgen kleinere Schiffe, die 2000 bis 5000 Container transportieren, für eine gleich- und regelmäßige Auslastung des Hafens und der Hinterlandverbindungen, fluten die Großschiffe die Häfen im wahrsten Sinne des Wortes. „Die Schiffe werden zügig entladen, also sind mit einem Mal viele tausend Container zu transportieren“.
Ein einziges Schiff verursacht mehrere tausend Lastwagenfuhren für den weiterführenden Transport über den Landweg. „Kommt es dabei zu Unfällen oder Staus, etwa auf der Kohllandbrücke in Hamburg, liegt der Hafen bei solchen Punktbelastungen schnell lahm“, mahnt Jahn.
An den Terminals des Hamburger Hafens sind im vergangenen Jahr immerhin 8,8 Millionen Standardcontainer umgeschlagen worden – 1969 waren es gerade einmal 61.000. 2007 waren es sogar noch 9,9 Millionen Container – doch Jahn zeigt sich trotzdem optimistisch: „Ich sehe nicht, dass das Wachstum künftig abnehmen sollte. Weltweit betrachtet nimmt die Zahl der armen Menschen ab – das heißt auch, immer mehr Menschen können sich Waren aus aller Welt leisten.“ Und diese Waren werden immer noch zum Großteil über das Meer transportiert.
