Zukunftsbranchen Hier haben deutsche Unternehmen die Nase vorn

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Smart Home: Fehlende Anreize

Vergessen, den Herd auszumachen? Kein Problem: Künftig kann ihn der Besitzer einfach per Handy abschalten. Sinken die Strompreise mittags, weil Solaranlagen auf Volllast Energie produzieren, dann legt die Waschmaschine von selbst los.

Diese sogenannten Smart-Home- und Smart-Grid-Anwendungen sind eine reizvolle Vision – doch im Alltag der Menschen noch nicht angekommen. Noch fehlen Anreize und es hakt an technischen Details, glaubt Peter Kellendonk, Chef des gleichnamigen Mittelständlers aus Köln, der unter anderem Technologien für die Gerätevernetzung entwickelt.

Attraktiver würden Smart-Home-Anwendungen, wenn die Strompreise wie in den USA variabel wären. „Wenn die Kosten für eine Kilowattstunde bei einem Überangebot etwa von 28 auf 14 Cent fallen und eine intelligente Steuerung dann die Haushaltsgeräte einschaltet, kann ich ein paar Hundert Euro im Jahr sparen“, sagt Kellendonk. Dass solche Anreize wirken, zeigte ein Feldversuch in Aachener Haushalten.

Zehn Apps für die Haussteuerung
Fritz!App FonDie App verbindet das Smartphone mit der Fritz!Box und macht so das Handy zum Festnetztelefon. Auch einen Zugriff auf das Telefonbuch der Fritz!Box wird so mit dem Smartphone möglich. Die App wird kostenfrei für iOS und Android sowie für Smartphones als auch für Tablets angeboten. Quelle: Presse
CasaRemote (HD)Diese App ist ein Alleskönner für die Haussteuerung. Sie regelt sowohl Funkschalter als auch Schalter, die an Kabel gebunden sind. Auch Türschließer und Aktoren können gesteuert werden. Nach Wunsch informiert die App auch über die Raumtemperatur und kann HiFi-Geräte bedienen. Eine Liste über die Hardware, die die App unterstützt, finden Sie hier. Preis: 19,99 Euro für iOS Quelle: Screenshot
IP-Symcom MobileGas, Wasser, Strom - die gesamte Versorgung der Mietwohnung oder des Eigenheims lässt sich mit dieser App zur Haussteuerung steuern. Dafür muss allerdings die dazugehörige Server-Software 24 Stunden am Tag auf einem Computer laufen. Preis: Für die Server-Software falls 99 Euro an, dazu kommen für die App 29,99 Euro (iOS und Android) Quelle: Screenshot
Linn KinskyFür Musik-Freunde mit Sound-Ansprüchen ist diese Audi-Streaming-App ein Muss. Sie steuert die Minn-DS-Musiksysteme, über die sich Sounds und Songs mit qualitativ hochwertigen Wandlern verändern lassen. Weil dazu hochaufgelöste Musik benötigt wird, wird diese auf dem Portal linnrecords.com zur Verfügung gestellt. Preis: Die App ist ausschließlich für das Apple Betriebssystem iOS erhältlich und gratis. Quelle: Screenshot
Loewe Media Assist AppDiese App bedient TV-Geräte und kann auch für das AV-Streaming genutzt werden. Ein elektronischer Programm-Guide liefert einen Überblick über das gesamte Fernsehprogramm. Aufnahmen von Sendungen lassen sich per Knopfdruck starten oder programmieren. Außerdem können TV-Apps auf dem iPad angeschaut werden. Die App ist ausschließlich für das iPad erhältlich. Quelle: Screenshot
Philips MyRemote AppSeit 2009 lassen ich Philips SmartTVs, die onlinefähigen BD-Player und auch die Heimkinoanlagen per App fernsteuern. Auch Musik, Fotos und Videos können über ein Netzwerk mit der App angezeigt werden. Die App ist für iOS und Android erhältlich. Quelle: Screenshot
Problem!WohnungÜber ein zentrales Netzwerk lässt sich mit dieser App die ganze Wohnung steuern: Schalter, Dimmer, Heizungen, Rollläden und so weiter. Preis: Die Zentrale namens EZcontrol XS1 ist ab 189 Euro erhältlich. Die App für iOS kostet 19,99 Euro. Quelle: Screenshot

Ein weiteres Problem: Es fehlt eine industrieweite Norm, mit der sich Geräte wie Waschmaschinen und Smartphones verständigen können. Das will Kellendonk mit der Initiative EEBus ändern. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie fördert das Projekt, bei dem gut 40 Unternehmen wie Miele, Bosch, die Telekom, EnBW und E.On einen Standard erarbeiten, über den Stromzähler, Smartphones und Geräte kommunizieren können.

Welche Unternehmen das Wettrennen um die intelligenten Wohnungen und Häuser der Zukunft gewinnen, ist noch völlig offen. Laut einem Report der US-Analysten von MarketsandMarkets kämpfen Siemens, Schneider Electric aus Frankreich, die Schweizer ABB und ein halbes Dutzend weiterer Technikriesen um die Marktführerschaft. Auf denjenigen, der das Rennen macht, warten stattliche Umsätze: Das weltweite Marktvolumen für smarte Hausgeräte und ihre Vernetzung schätzt MarketsandMarkets auf 50 Milliarden Dollar im Jahr 2020.

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