Geldpolitik EZB-Chefvolkswirt sprach nach Ratssitzungen mit Investoren und Banken

Einem Zeitungsbericht zufolge erläuterte Philip Lane die geldpolitischen Entscheidungen der Zentralbank in Einzelgesprächen mit Finanzmanagern.

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Der Chefvolkswirt habe in den Telefonaten nur öffentliche Informationen zur Geldpolitik diskutiert, hieß es. Quelle: Bloomberg

Der Chefökonom der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, habe in diesem Jahr nach geldpolitischen Sitzungen Dutzende von Telefongesprächen mit Banken und Investoren geführt, berichtete das Wall Street Journal (WSJ) am Dienstag. Die Zeitung berief sich dabei auf drei Personen, mit denen Lane gesprochen hat, und eine Überprüfung seines öffentlichen Terminplans.

Am 12. März rief Lane laut WSJ elf Banken und Investoren an, um die Botschaft von Christine Lagarde zu erläutern. Die EZB-Präsidentin hatte zuvor angedeutet, dass es nicht Aufgabe der Notenbank sei, die Renditeunterschiede zwischen Staatsanleihen verschiedener Euro-Länder zu verringern. Daraufhin verkauften Investoren italienische Staatspapiere, woraufhin die Kurse unter Druck gerieten und die Renditen in die Höhe schossen.

Ein EZB-Sprecher bestätigte die Anrufe gegenüber dem WSJ und sagte, sie hätten im März nach einer entsprechenden Entscheidung im September letzten Jahres begonnen. Er fügte hinzu, dass der Zweck der Telefongespräche darin bestehe, die Ansichten von Ökonomen zu hören und technische Fragen zu beantworten. Es würden aber nur öffentliche Informationen diskutiert, und der Schwerpunkt liege auf den bereits veröffentlichten geldpolitischen Entscheidungen

In den Telefongesprächen erörterte Lane die Entscheidungen der EZB mit Vertretern einer Untergruppe von 18 Instituten, darunter Investoren wie Axa, Blackrock und Pacific Investment Management sowie Banken wie Citigroup, Deutsche Bank, Goldman Sachs , JP Morgan und UBS.

Citi, die Deutsche Bank, Goldman Sachs, JP Morgan, Pimco und Unicredit lehnten eine Stellungnahme ab; Blackrock und UBS antworteten nicht.

Der EZB-Sprecher sagte, Lagarde lehne eine Stellungnahme gegenüber dem WSJ ab.

Mehr: Lagarde als Krisenmanagerin: So fällt die Bilanz ihres ersten Jahres aus

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