Sondersitzung Nato-Mitglieder stehen hinter Militärschlag in Syrien

Die Nato-Staaten unterstützen die Luftangriffe gegen Syrien, laut Generalsekretär Stoltenberg. Der Einsatz von Chemiewaffen dürfe nicht ungestraft bleiben.

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Die Angriffe sollen sicherstellen, dass Chemiewaffen nicht straffrei eingesetzt werden können. Quelle: Reuters

Brüssel Alle 29 Mitglieder der Allianz Nato stehen geschlossen hinter den Angriffen der USA, Frankreichs und Großbritanniens in Syrien. Dies sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Samstag nach einer Sondersitzung des Nordatlantikrats in Brüssel. Sämtliche Nato-Staaten hätten dabei ihre volle Unterstützung zum Ausdruck gebracht, sagte er. Der Einsatz von Chemiewaffen sei verboten, barbarisch und dürfe nicht ungestraft bleiben.

Die drei Verbündeten, die die Angriffe flogen - die USA, Frankreich und Großbritannien - hätten von einer „sehr erfolgreichen Aktion“ gesprochen, sagte Stoltenberg. Der Nordatlantikrat ist das wichtigste Entscheidungsgremium des Bündnisses. Er trifft sich in der Regel einmal pro Woche auf Ebene der Botschafter und etwa halbjährlich auf Ebene der Außen- und Verteidigungsminister.

Die USA, Frankreich und Großbritannien hatten zuvor als Vergeltung für einen mutmaßlichen Giftgaseinsatz Ziele in Syrien angegriffen. Sie reagierten damit auf den vermuteten Einsatz chemischer Waffen in der Stadt Duma, für den der Westen die syrische Regierung unter Präsident Baschar al-Assad verantwortlich macht.

Die USA, Frankreich und Großbritannien hätten eine Menge Informationen vorgelegt, sagte Stoltenberg weiter. „Wir haben keinen Grund, an ihren Einschätzungen zu zweifeln.“ Er meinte zudem: „Die Attacken haben die Fähigkeiten des syrischen Regimes zu weiteren Chemiewaffenangriffen deutlich reduziert. Sie waren sehr gezielt und maßvoll.“

Mit Blick auf die Ermittlungen der Experten der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) zum mutmaßlichen Giftgasangriff im Osten der syrischen Hauptstadt Damaskus sagte Stoltenberg, sie könnten nur feststellen, dass Chemiewaffen eingesetzt worden seien, nicht aber, wer dahinter stecke.

Da Russland im UN-Sicherheitsrat zuvor unabhängige Ermittlungen in Syrien blockiert habe, habe es für die Nato-Staaten keine andere Möglichkeit mehr gegeben. Vor dem Angriff hätten sie alle diplomatischen und politischen Möglichkeiten ausgeschöpft und sich an den Weltsicherheitsrat gewandt. „Aber da das von Russland blockiert wurde, gab es keine andere Alternative.“

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