„Wirtschaft enttäuscht von Union“ VDMA-Präsident Haeusgen plädiert für Ampel-Koalition

Karl Haeusgen ist Unternehmer und Präsident des Verbandes Deutscher Maschinenbauer (VDMA). Quelle: imago images

Die Industrie hat das Vertrauen zur Union verloren, sagt Maschinenbau-Verbands-Präsident Karl Haeusgen und plädiert deshalb für eine SPD-geführte Bundesregierung.

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Angesichts des anhaltenden Machtkampfs innerhalb der Union wenden sich wichtige Vertreter der deutschen Wirtschaft von CDU und CSU ab. „Inzwischen bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass eine Ampel die bessere Lösung ist“, sagt Karl Haeusgen, Unternehmer und Präsident des Verbandes Deutscher Maschinenbauer (VDMA), in einem Interview mit der Wirtschaftswoche. „Die Union hat in einem solchen Umfang verloren, dass die Legitimation für das Kanzleramt und das Führen einer Regierung nicht mehr gegeben ist. Hinzukommen die vielen Dissonanzen innerhalb der Union vor der Wahl und auch jetzt noch. Das alles legt den Schluss nahe, dass CDU und CSU einmal eine Erfrischungspause in der Opposition brauchen.“

Er stelle in „vielen Gesprächen mit anderen Unternehmern fest, dass ich mit dieser Haltung nicht allein bin – im Gegenteil“, sagt Haeusgen. „Die Wirtschaft ist von der Union enttäuscht, zumindest ist das bei vielen der Fall.“

Der VDMA-Präsident räumt zwar ein, dass „einige Punkte bei der SPD sogar direkt gegen die Wirtschaft gerichtet sind. Entscheidend ist aber jetzt, ob wir mit der Ampelkoalition eine Olaf-Scholz-SPD bekommen oder eine Kevin-Kühnert-SPD“.
Die rote Linie für die Wirtschaft liege bei einer Ampel-Koalition in der Steuerfrage.

Wichtige Vertreter der Wirtschaft wenden sich von der Union ab. So plädiert Karl Haeusgen, Unternehmer und Präsident des Verbandes Deutscher Maschinenbauer, für eine Ampelkoalition. Das sind seine Gründe.
von Daniel Goffart

„Es ist klar, dass Christian Lindner nicht alles verhindern kann“, sagt Haeusgen. „Aber ich hoffe und gehe davon aus, dass die FDP ihr Gewicht vor allem in der Steuerpolitik einbringen wird“. Konkret bedeute das „keine Substanzsteuern, keine Vermögensteuer, keine Veränderung bei der Erbschaftssteuer“, fordert der VDMA-Präsident. „Ich kann mir sogar vorstellen, dass es auch im Mittelbau der Einkommensteuer Erleichterungen gibt, denn davon würden auch viele Facharbeiter profitieren, für die ja auch die SPD steht.“

Lesen Sie hier das ganze Interview mit dem VDMA-Präsidenten: „Inzwischen bin ich überzeugt: Eine Ampel ist die bessere Lösung“

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