António Costa Künftiger EU-Ratspräsident: Brexit-Deal ist noch immer „realistisch“

Er sieht noch Chancen für einen Brexit-Deal: Portugals Ministerpräsident António Costa. Quelle: REUTERS

Portugals Ministerpräsident António Costa übernimmt im Januar von Angela Merkel die EU-Ratspräsidentschaft. Er zeigt sich optimistisch, dass ein harter Abschied Großbritanniens aus der EU doch noch vermieden werden kann.

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Portugals Ministerpräsident António Costa zeigt sich zuversichtlich, dass sein erster Amtstag als EU-Ratspräsident im Januar nicht mit einem harten Brexit zusammenfallen wird. „Sowohl EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen als auch der britische Premier Boris Johnson waren sehr eindeutig, dass der politische Wille zu einer Einigung vorhanden ist“, sagte Costa im Interview mit der WirtschaftsWoche und weiteren europäischen Medien zu den Gesprächen Am Wochenende. „Weder die EU noch Großbritannien hätten sich mehr Zeit für Verhandlungen zugestanden, wenn der politische Wille nicht vorhanden gewesen wäre.“

Zu den konkreten Streitthemen wie dem fairen Wettbewerb im Binnenmarkt und der Fischerei wollte sich Costa nicht äußern. „Es gibt noch Meinungsverschiedenheiten, aber es gibt die Möglichkeit, diese zu überwinden.“

Costa gesteht ein, dass die Alternative, ein harter Brexit ohne Handelsabkommen keine schöne Aussicht wäre: „Das Fehlen eines Deals wäre sehr schlecht.“

Costa bezeichnete seine Einstellung nicht als optimistisch, sondern als „realistisch“. Er fordert nun Vertrauen in die Verhandlungsteams beider Seiten, die nun ihre Arbeit machen sollte. Je früher es einen Durchbruch gebe, umso besser. Er hält es aber auch für möglich, dass über diese Woche hinaus verhandelt wird: „Das Limit ist der 31. Dezember um 24 Uhr.“


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Er riet der EU, sich weiterhin nicht auseinander dividieren zu lassen. Es sei wichtig, dass alle „vereint bleiben“, das habe die bisherige Stärke in den Verhandlungen ausgemacht.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatten vergangene Woche Avancen des britischen Premiers abgelehnt, der sich mit beiden einzeln treffen wollte.

Mehr zum Thema: Dieser britische Lord forcierte den Brexit – seine Milliarden liegen in der Schweiz

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