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Künstliche IntelligenzDas sind die vielversprechendsten KI-Start-ups in Deutschland

935 Start-ups in Deutschland entwickeln künstliche Intelligenz, nun hat eine Jury die vielversprechendsten davon ausgewählt. Woran die Top-Gründer arbeiten.Andreas Menn 13.09.2025 - 08:34 Uhr
Ein humanoider Roboter des Start-ups Neura Robotics auf der Messe Automatica 2025. Foto: PR

Sie beantworten Kundenanfragen automatisch oder führen Qualitätskontrollen in der Fabrik durch: Die Innovationen, an denen Hunderte deutsche KI-Start-ups arbeiten, machen Prozesse effizienter, Produktionskosten geringer, Fabriken smarter. Welche KI-Start-ups sind dieses Jahr besonders aussichtsreich?

Antworten liefert die KI-Start-up-Landschaft 2025, über die die WirtschaftsWoche exklusiv berichtet hat. Deren Macher vom appliedAI Institute for Europe in München zählen hierzulande inzwischen 935 junge KI-Unternehmen – 36 Prozent mehr als im Vorjahr.

Aus dieser Riege hat eine Jury* die vielversprechendsten KI-Start-ups gekürt. Diese Unternehmen gehören dazu – und an diesen Technologien arbeiten sie:

Akhetonics

Das Berliner Unternehmen Akhetonics entwickelt einen optischen universellen Prozessor. Optische Rechenchips nutzen Lichtteilchen statt Elektronen, was höhere Geschwindigkeit und geringeren Energieverbrauch verspricht.

Start-ups für künstliche Intelligenz

Deutsche Gründer stürzen sich auf künstliche Intelligenz

von Andreas Menn

Der Prozessor von Akhetonics soll vor allem für energieeffizientes Hochleistungsrechnen und Anwendungen in der Künstlichen Intelligenz eingesetzt werden. Auch in sensiblen Anwendungen wie der Luftfahrt und der Verteidigung könnte die robuste Technologie eine Rolle spielen. Produziert werden sollen die Prozessoren vollständig innerhalb einer europäischen Lieferkette – von der Herstellung bis zur Verpackung.

Apheris

Die Apheris-Gründer Robin Röhm (CEO) und Michael Höh (CTO) wollen die KI-gestützte Medikamentenentwicklung beschleunigen. Foto: PR

Apheris, 2019 in Berlin gegründet, hat sich auf datenschutzkonformes, kollaboratives maschinelles Lernen für die Medizin spezialisiert. So können Pharmakonzerne etwa wissenschaftliche Ergebnisse oder Patientendaten anonymisiert in ein KI-Modell speisen, ohne ihre Geschäftsgeheimnisse zu verraten. Führende Pharmakonzerne wollen damit etwa KI-Modelle trainieren, die bei der Suche nach neuen Wirkstoffen helfen.

ARX Robotics

ARX Robotics wurde 2021 in München gegründet und entwickelt modulare, unbemannte Bodenfahrzeuge für Kunden im Bereich Verteidigung und zivile Sicherheit. Die Roboterplattformen von Arx lassen sich mit verschiedenen Sensoren, Kameras und Werkzeugen ausstatten, können bis zu 500 Kilogramm tragen und 40 Kilometer weit fahren.

Das Start-up wurde im Jahr 2022 von drei ehemaligen Bundeswehrsoldaten gegründet. Verschiedene Streitkräfte setzen die Fahrzeuge von Arx bereits ein, auch in der Ukraine. Unter anderem können die Roboter Verwundete an der Front abtransportieren oder Materialien befördern.

Atira

Das Münchner Unternehmen Atira entwickelt eine Plattform, die den gesamten Vertriebs- und Angebotsprozess für komplexe Maschinen- und Hardwareprodukte effizienter machen soll. Mit branchenspezifisch vortrainierten KI-Agenten sollen sämtliche Schritte von der Angebotserstellung bis zum Verkauf beschleunigt und vereinfacht werden.

Ziel ist es, Vertriebs- und Entwicklungsingenieure von zeitraubender Datenaufbereitung zu entlasten, damit sie sich darauf konzentrieren können, technisch fundierte Lösungen zu entwickeln. Damit will Atira weltweit Fertigungsunternehmen dabei unterstützen, schneller und präziser die richtigen Maschinen an ihre Kunden zu liefern.

Atmos Space Cargo

Das Start-up Atmos Space Cargo, im Jahr 2022 in Bremen gegründet, entwickelt wiederverwendbare Raumkapseln, die den sicheren Transport von Fracht zwischen Erde und Weltraum ermöglichen sollen. Ziel ist es, die Lieferkette für die Raumfahrtindustrie effizienter, nachhaltiger und kostengünstiger zu gestalten.

PayPal-Chef

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Mit seiner Technologie adressiert Atmos Space Cargo sowohl Forschungszentren als auch Unternehmen, die regelmäßig Material ins All und zurück befördern müssen. Durch innovative Ansätze für Rückführung und Logistik will das Start-up einen Beitrag zur Kommerzialisierung des Weltraums leisten.

Black Forest AI

Black Forest Labs entwickelt KI-Modelle, mit denen sich fotorealistische Bilder generieren lassen – ähnlich wie Midjourney oder DALL-E von OpenAI. Die KI-Modelle namens Flux zeigen sich in Tests besonders schnell, liefern sehr realistische Bilder – und sind oft besser als die Konkurrenz aus den USA.

Das Freiburger Start-up wurde 2024 von den KI-Forschern Robin Rombach und Andreas Blattmann gegründet. Die Entwickler hatten zuvor den Bildgenerator Stable Diffusion mitentwickelt. Die Technik von Black Forest Labs kommt unter anderem bei der Deutschen Telekom im Marketing zum Einsatz.

Deeploi

Das Start-up Deeploi, gegründet im Jahr 2023 in Berlin, versteht sich als ausgelagerte IT-Abteilung für kleine und mittelständische Unternehmen. Die Plattform übernimmt alle zentralen IT-Aufgaben wie Mitarbeiter-Onboarding, Geräteverwaltung, technischen Support und Cybersicherheit.

Das soll so einfach funktionieren, dass auch Nutzer ohne technisches Vorwissen damit arbeiten können. Ziel ist es, eine Komplettlösung für kleine und mittelständische Unternehmen anzubieten, die den Dienst etwa per monatlichem Abo nutzen können.

Deepset

Das Berliner Unternehmen Deepset hilft Unternehmen, das eigene Datenpotenzial schneller, einfacher und in großem Umfang nutzbar zu machen. Möglich wird dies durch den Einsatz von Large Language Models (LLMs), also hochentwickelten Sprachmodellen.

Damit lassen sich etwa in natürlicher Sprache Daten durchsuchen oder KI-Agenten für spezifische Zwecke bauen. Deepset wurde 2018 in Berlin gegründet und hat im August 2023 eine Finanzierungsrunde über 30 Millionen Dollar abgeschlossen.

Doinstruct

Das Team von Doinstruct (von links: Mona Feder, Charlotte Rothert und Daniel Marinkovic) ermöglicht KI-generierte Arbeitsschulungen, die sich per Handy auch auf der Baustelle abrufen lassen. Foto: PR

Doinstruct, gegründet im Jahr 2021 in Berlin, bietet eine Plattform für digitale Arbeitsanweisungen und Schulungen an. Unternehmen können dort KI-generierte Schulungsvideos erstellen und etwa per Smartphone ihren Mitarbeitern bereitstellen, um etwa den Umgang mit Gefahrenstoffen oder Arbeitschutzregeln zu vermitteln. Die Inhalte werden automatisch in viele verschiedene Sprachen übersetzt.

Langdock

Die Langdock Gründer (v.l.) Lennard Schmidt, Jonas Beisswenger, Tobias Kemkes. Foto: Presse

Ein „KI-Betriebssystem für Unternehmen“ bietet Langdock aus Berlin an. Mit der Plattform der Gründer können Unternehmen verschiedenste KI-Assistenten bauen – und dabei zwischen unterschiedlichen großen KI-Modellen auswählen. Mehr als 1500 Kunden nutzen den Dienst schon.

n8n

n8n aus Berlin entwickelt eine Open-Source-Automatisierungsplattform. Deren Nutzer können ohne Programmierkenntnisse Workflows zwischen verschiedenen Apps und Diensten erstellen, um Prozesse zu automatisieren. Die Plattform ist besonders flexibel und kann sowohl in der Cloud als auch auf eigenen Servern betrieben werden.

n8n richtet sich an Entwickler, Unternehmen und Tech-Enthusiasten, die Routineaufgaben effizienter gestalten und ihre digitalen Tools besser miteinander verknüpfen möchten. Das Unternehmen hat sich mit seiner Community-getriebenen Entwicklung und dem Open-Source-Ansatz schnell international etabliert.

Neura Robotics

Das Robotik-Start-up Neura Robotics wurde im Jahr 2019 in Metzingen von David Reger gegründet – dem „Innovator of the year“ beim Deutschen Innovationspreis 2025. Das Start-up gilt als eines der am besten finanzierten Robotikunternehmen Europas und will eine neue Generation „kognitiver“ Roboter etablieren.

Gemeint sind Maschinen, die selbstständig Probleme lösen und ohne aufwendige Programmierung in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden können. Das Portfolio reicht von Roboterarmen über Transportplattformen bis hin zu humanoiden Robotern, die in Industrie, Logistik oder Handel Aufgaben übernehmen.

Peec AI

Immer mehr Menschen suchen im Internet nicht mit klassischen Suchmaschinen, sondern mithilfe von KI-Bots wie ChatGPT. Das Berliner Start-up Peec AI unterstützt Unternehmen nun dabei, ihre Präsenz in KI-basierten Suchergebnissen zu messen und gezielt auszubauen.

Gegründet von Marius Meiners, Tobias Siwonia und Daniel Drabo, entwickelt das junge Unternehmen ein Tool, mit dem Marketing- und SEO-Teams Marken-Erwähnungen, Zitate und Reichweiten in Anwendungen wie ChatGPT oder Perplexity verfolgen und optimieren können.

Pruna

Pruna AI hat sich zum Ziel gesetzt, die enormen Rechenressourcen, die moderne KI benötigt, effizienter und nachhaltiger nutzbar zu machen. Das Start-up bietet Machine-Learning-Teams eine Plattform, die KI-Modelle automatisch schneller, kleiner, kostengünstiger und umweltfreundlicher macht.

Durch die Kombination verschiedener Kompressionsmethoden passt sich Pruna AI stets an neue Modelle, Daten und Hardware an. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2023 in München. Inzwischen hat das Start-up nach eigenen Angaben seinen Kunden Millionen Rechenstunden gespart.

Q.ANT

Q.ant-Gründer Michael Förtsch mit einem Photonik-Chip. Foto: PR

Das Stuttgarter Start-up Q.ant, 2018 als Ausgründung des Laser-Spezialisten Trumpf gegründet, entwickelt Chips, die nicht mit Elektronen, sondern Photonen rechnen. Die Technik soll 30 Mal energieeffizienter und schneller als klassische Grafikprozessoren arbeiten.

Ein entscheidender Vorteil von Q.ant liegt in der Fertigung: Im Gegensatz zu modernen Halbleiterchips, die extrem teure Maschinen mit Nanometer-Präzision erfordern, können die photonischen Chips auf umgerüsteten, alten Produktionslinien hergestellt werden. Dadurch sinken die Produktionskosten massiv.

Qualifyze

Das Start-up Qualifyze, gegründet 2017 in Frankfurt, prüft die Einhaltung gesetzlicher Qualitätsanforderungen entlang der Lieferketten von Pharmaunternehmen. Dabei geht es etwa um die Herkunft von Rohstoffen, die Zusammensetzung von Wirkstoffen oder die Produktionsbedingungen.

Eine KI-Plattform unterstützt Mitarbeiter in der Beschaffung dabei, Qualitätsrisiken rechtzeitig zu erkennen und hilft, Lieferanten schneller zu qualifizieren. Pharmaunternehmen können so ihre Lieferkette effizienter und resilienter machen.

Quantum Systems

Sven Kruck ist Co-Chef des Start-ups Quantum Systems. Foto: Daniel Delang

In Gilching bei München entwickelt Quantum Systems seit 2015 hochmoderne unbemannte Flugsysteme, die im Militär, in der Landwirtschaft oder etwa zur Vermessung eingesetzt werden. Die Drohnen können senkrecht starten und lange in der Luft bleiben.

Die Aufklärungsdrohnen der Gründer kommen auch an der Front in der Ukraine zum Einsatz. Nach einer Finanzierungsrunde im Mai wird das Start-up als Einhorn bewertet, ist also mehr als eine Milliarde Euro wert. Zuletzt kündigte Quantum Systems eine große Investition in Großbritannien an.

RobCo

RobCo-Gründer Roman Hölzl will den Weltmarktführer für Roboter bauen. Foto: PR

RobCo aus München baut Roboter, die sich modular für verschiedene Einsatzzwecke zusammensetzen lassen und die mit Hilfe von KI verschiedenste Aufgaben erledigen, etwa Produkte auf Paletten legen oder 3-D-Scans durchführen.

Das KI-Wissen bringen die Gründer von der TU München mit. Mit der Technik sollen sich die Roboter besonders leicht programmieren lassen. Neben dem Hauptsitz in München hat RobCo gerade ein Büro in San Francisco eröffnet, um das Geschäft in den USA auszubauen.

*Die Jury bestand aus Experten von Deutsche Telekom, NVIDIA, Hitachi, UnternehmerTUM, Cherry Ventures, Earlybird Capital, UVC Partners, Yttrium, HTGF, eCAPITAL, Burda Principal Investments, HV Capital, Bayern Kapital, BMH, sowie dem AI.FUND.

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