Lockerung in Deutschland In diesen Städten ist fast wieder so viel los wie vor der Krise

Im Stau durch die Coronakrise. Wie hier in Berlin herrscht fast wieder normaler Verkehr. Quelle: imago images

Dass in Deutschland Geschäfte wieder öffnen dürfen, zeigt sich deutlich auf den Straßen. Verkehrsdaten des Navi-Anbieters TomTom verraten aber auch, dass die Politik in vielen anderen Ländern Europas anders reagiert.

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Deutschland prescht bei den Lockerungsübungen in der Coronakrise voran, zumindest im Vergleich zu süd- und westeuropäischen Staaten. Das macht eine Auswertung von Verkehrsdaten des Navigationssystemanbieters TomTom durch die WirtschaftsWoche deutlich. Auffällig ist dabei, dass das Verkehrsaufkommen in deutschen Städten trotz Kontakt- und Bewegungsbeschränkungen sehr hoch geblieben ist. Deshalb führt eine Lockerung nun sogar dazu, dass in einigen Metropolen der Verkehr fast wieder das Vorkrisenniveau erreicht.

Besonders klar ist dies in den Städten Stuttgart, Düsseldorf, Hamburg und Berlin zu beobachten. Der erste Samstag mit offenen Läden zog etwa in der Rheinmetropole Düsseldorf so viele Menschen auf die Straße, wie es eine Woche zuvor nur ein Wochentag vermocht hatte. Einen weiteren kräftigen Anstieg des öffentlichen Lebens erlebte Düsseldorf dann an diesem Montag.

Ein etwas anderes Bild zeigt sich im wenige Kilometer entfernten Köln. Zwar waren auch hier an diesem Samstag mehr Menschen unterwegs als am Samstag der Vorwoche, doch fällt dieser Anstieg weniger extrem aus als in Düsseldorf. In Dresden, wo das Verkehrsaufkommen in den vergangenen Wochen ohnehin kaum zurückgegangen war, ist der aktuelle Anstieg eher moderat.



In Städten wie Paris, Mailand, London und Madrid ist die Normalität  hingegen noch weit entfernt. Hier ist der Verkehr auf den Straßen gegenüber dem Vorjahr massiv eingebrochen, zudem ist bisher noch keinerlei Wachstum zu erkennen. Zwar gibt es beispielsweise in Frankreich lauter werdende Stimmen, die eine Lockerung fordern, auf den Straßen aber ist davon noch nichts spürbar.

Vergleichbar still ist die Lage in Moskau. Russland ist laut Johns-Hopkins-Universität, was die Zahl der Coronavirus-Infektionen angebt, inzwischen die weltweite Nummer acht. Daher greift die Hauptstadtverwaltung zu rigorosen Maßnahmen, lässt etwa die Stadtreinigung Straßen und Gehwege desinfizieren. Wer trotz Ausgangsbeschränkung in der Stadt unterwegs sein will, braucht einen Passierschein.

Interessant ist vor allem der Fall Wien. Ähnlich wie in Deutschland sind in Österreich bereits erste Lockerungen in Kraft, auf den Straßen der Hauptstadt Wien ist dieser Optimismus aber bisher noch nicht angekommen. Einen leichten Anstieg gibt es dagegen in Prag, Zürich und mit Abstrichen auch in Warschau.



Die europäische Ausnahme stellt nach wie vor Schweden mit seiner Hauptstadt Stockholm dar. Hier liegt der Verkehr kaum wahrnehmbar unter Vorjahresniveau, an manchen Tagen sogar darüber.

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