Reisenden am Montag blieb die übliche Qual der Wahl der Verkehrsmittel erspart. Durch den Megastreik der Gewerkschaften Verdi und EVG war der Bahn- und Flugverkehr in Deutschland weitgehend lahmgelegt. Davon profitiert haben vor allem der Fernreiseanbieter und Bahnkonkurrent Flix, dessen grüne Busse weiterfuhren.
Jeder fünfte Flixbus war am Streiktag ausgebucht, teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit. Seit Ankündigung des Ausstandes am Donnerstag sei die Nachfrage für innerdeutsche Verbindungen um 50 Prozent gestiegen. Das Unternehmen habe schon im Vorfeld für einige Kernstrecken am Montag Zusatzbusse eingeplant, erklärte eine Sprecherin. Die beliebtesten Verbindungen waren demnach auch am Streiktag München-Zürich, Berlin-Leipzig oder Essen-Köln-Stuttgart-München.
Ein voller Erfolg war der Streiktag für den Münchner Verkehrsanbieter trotzdem nicht. Wegen des Streiks in den Stellwerken und der Trassensperrungen im gesamten Schienenbetrieb, standen nicht nur die grünen Züge von Flix, sondern auch andere private Bahn- und Güterzüge und natürlich die der DB-Konkurrenz.
Vom Streik profitieren konnten auch Mietwagen-Anbieter: „Wir haben rund um den Streiktag eine leicht bis deutlich erhöhte Nachfrage festgestellt, vor allem an den Innenstadt-Stationen“, sagte eine Sprecherin von Sixt. Zu einem Engpass sei es dabei nicht gekommen. Interessiert haben die Kunden wohl eher praktische Fahrzeuge: Gemietet worden seien vor allem Kleinwagen und Autos aus dem mittleren Segment.
Auf der Preisvergleichsseite Check24 stiegen die Mietwagenbuchungen bereits zwischen Donnerstag um 13 Uhr und Freitag um 9 Uhr um 39 Prozent gegenüber der Vorwoche. Am begehrtesten waren Autos in Berlin. Dort stiegen die Buchungen in dem obigen Zeitraum um mehr als 80 Prozent. In Dresden waren es mehr als die Hälfte. Für die Anbieter dort ein voller Erfolg – auch weil in Dresden laut Check 24 gleichzeitig die Preise für Mietwagen um mehr als 43 Prozent nach oben purzelten.
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