Fleischersatz-Spezialist Beyond Meat präsentiert ersten Quartalsgewinn

Beyond Meat fährt satte Gewinne ein und wächst rasant Quelle: REUTERS

Der Fleischersatz-Spezialist Beyond Meat kann weiter auf den Boom bei veganen Burger setzen, der mittlerweile selbst McDonald's, KFC und Co. anstecken konnte: Beyond Meat hat seinen ersten Quartalsgewinn eingefahren.

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Der amerikanische Fleischersatzhersteller Beyond Meat hat zum ersten Mal einen Gewinn eingefahren und hob seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr erneut an. Die vegane Burgerfirma meldete einen Quartalsüberschuss von 4,1 Millionen Dollar, nachdem vor einem Jahr noch ein Verlust von 9,3 Millionen zu Buche gestanden hatte.

Das entspricht einem Quartalsüberschuss von 6 Cents pro Aktie, verglichen mit einem Verlust von 1,45 Dollar pro Aktie ein Jahr zuvor. Analysten hatten mit einem Gewinn von 3 Cent je Aktie gerechnet.

Auch die Profitabilität im Tagesgeschäft habe wegen des Wachstums deutlich angezogen, hieß es vom Unternehmen. Die Umsatzaussichten für das Gesamtjahr hob Beyond Meat wegen des reißenden Absatzes zudem an, zwischen 265 und 275 Millionen Dollar Erlös sollen es werden statt der bisher mehr als 240.

All das nützte an der Börse aber zunächst wenig: Die Aktie, an der Wall Street in den vergangenen Monaten zeitweise ein Shootingstar, verlor nachbörslich mehr als 8 Prozent, weil frühe Investoren ab Dienstag ihre Anteile verkaufen und den starken Kursanstieg damit zu Geld machen dürften. Das Unternehmen war Anfang Mai für 25 Dollar je Papier an die Börse gegangen, danach hatte die Aktie fulminant zugelegt. Im Juli war sie zeitweise fast 240 Dollar wert gewesen. An diesem Montag schloss sie an der Nasdaq vor der Bekanntgabe der Zahlen bei gut 105 Dollar.

Die Steigerung des Beyond-Meat-Umsatzes liegt vor allem am Hype um vegane Burger, der letzten Monat auch die weltweit größte Burger-Kette ansteckte: McDonald's teilte mit, dass es ein „Pflanzen-, Salat- und Tomaten-Sandwich“ in Kanada mit Beyond Meat Patties testen würde. McDonald's schließt damit zu den Wettbewerbern wie Tim Hortons, KFC und Dunkin' Donuts auf, die den Beyond-Burger bereits im Angebot haben.

Beyond Meat und der Rivale Impossible Foods sind in den USA die treibenden Kräfte auf dem Markt. Darüber hinaus können in den Staaten vor allem Garden Gourmet (als Teil des Nestlé-Konzerns), Boca Foods (eine Tochter von Kraft Heinz) und Morningstar Farms (zugehörig zu Kellogg) bislang punkten. Aufgrund der zunehmenden Konkurrenz gaben die Kalifornier von Beyond Meat an, zukünftig mehr Rabatt- und Werbeaktionen anzubieten.

Beyond Meat: großes Potenzial für einen langfristigen Erfolg

Branchenbeobachter sehen für Beyond Meat große Chancen auf einen langfristigen Erfolg. „Beyond Meat hat großes Potenzial. Die sind gut“, sagte etwa Richard Kägi, der seit fast 30 Jahren als sogenannter Foodscout für den Schweizer Handelskonzern Globus Ernährungstrends beobachtet, im Juni gegenüber der WirtschaftsWoche. „Für echte Carnivoren bieten sie zwar keine Alternative, aber Fleischesser zu bekehren ist auch nicht ihr primäres Ziel. Sondern sie rütteln am schlechten Gewissen der Leute. Das funktioniert immer besser.“

Nach dem Erfolg des „Beyond Meat“-Burgers ziehen in Deutschland die Discounter-Riesen nun als erste mit eigenen Produkten ins Feld: Aldi Süd und Lidl verkaufen mit dem „Wonder Burger“ und dem „Next Level Burger“ nun auch Bulettenkreationen, die wie Fleisch aussehen und schmecken, ohne welches zu enthalten. Diese Entwicklungen auch hierzulande machen deutlich: Die speziellen Fleischalternativen liegen eindeutig im Trend.



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