Stellenstreichungen IG Metall erklärt Gespräche mit Continental für gescheitert

Der kriselnde Autozulieferer hatte sein Sanierungsprogramm erweitert und stellt weltweit 30.000 Arbeitsplätze in Frage, davon 13.000 in Deutschland. Quelle: dpa

Der Streit zwischen IG Metall und Continental schwillt weiter an. Die Gewerkschaft hat die Gespräche mit dem Autozulieferer erstmal abgebrochen, da dieser kein Interesse an Alternativen zu den Stellenstreichungen habe.

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Die IG Metall hat die Gespräche mit Continental über massenweise Stellenstreichungen abgebrochen. Der Autozulieferer habe in den seit mehreren Wochen laufenden Sondierungsgesprächen zur Standort- und Beschäftigungssicherung keinerlei Interesse gezeigt, über Alternativen zum angekündigten Abbau von 13.000 Arbeitsplätzen zu sprechen, teilten die Gewerkschaftsbezirke Bayern und Mitte am Mittwoch mit. In den beiden Regionen liegen mehrere Standorte, die von den Kürzungsplänen betroffen sind. Vor diesem Hintergrund sehe die IG Metall keine Basis für einen fairen Prozess und habe die Gespräche auf zentraler Ebene vorerst beendet. Die Gewerkschaft werde nun die Belegschaften an den Standorten informieren und über weitere Aktionen beraten.


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Der kriselnde Autozulieferer hatte sein Sanierungsprogramm erweitert und stellt weltweit 30.000 Arbeitsplätze in Frage, davon 13.000 in Deutschland. Als Gründe führt der Konzern aus Hannover die schon länger schrumpfende Fahrzeugproduktion und die Verschärfung der Konjunkturkrise durch Corona an. IG Metall und Betriebsrat werfen dem Management indes vor, wichtige Trends zu spät erkannt zu haben. Die Transformation solle nun auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden. „Offensichtlich hat Continental in der Krise jedes Maß verloren und will den Konflikt“, erklärte der Chef des IG-Metall-Bezirks Mitte, Jörg Köhlinger. Sein bayerischer Kollegen Johann Horn sagte, der Konzern habe das Renditeziel von acht Prozent zum Maßstab erhoben und wolle dafür massenhaft Beschäftigte entlassen.

Der Streit kommt für Conti höchst ungelegen. In zwei Wochen will der neue Konzerchef Nikolai Setzer Investoren und Analysten über seine Strategie informieren.

Mehr zum Thema: Die Autoindustrie setzt auf Produkte für den Elektroantrieb. Nur Continental nicht. Der Zulieferer will mit IT und automatisiertem Fahren Geld verdienen.

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