Riedls Dax-Radar

Soros oder Buffett – wer gewinnt die Trump-Wette?

Die Strategien großer Investoren wie George Soros oder Warren Buffett geben wertvolle Hinweise, wie Anleger mit den aktuellen Börsenrisiken umgehen können. Das können sich auch Dax-Anleger zunutze machen.

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George-Soros Quelle: REUTERS

George Soros wettet mit mehr als einer halben Milliarde Dollar auf das Scheitern Trumps. Er setzt darauf, dass sich früher oder später die Realitäten an der Börse wieder durchsetzen – und die sehen in seinen Augen düster aus. Vor allem die hohe Unsicherheit, die Trump für die Börse darstellt, ist für Soros ein Risiko.

Warren Buffett sieht das offensichtlich anders. Er hat nicht nur seine Bestände im größten Aktienunternehmen der Welt aufgestockt, in Apple. Sein Engagement in Eisenbahnaktien passt genau in die neue Politik Trumps.

Soros hat eine große Abneigung gegen Trump, und dies ist ein entscheidender Grund für seine Transaktion. Schon einmal, vergangenen Sommer, startete er eine Short-Spekulation auf amerikanische Aktien, die ihm dann in der Trump-Hausse vom November schwere Verluste bescherte.

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Buffett hingegen, der Trump auch nicht mag, trennt zwischen Emotionen und Geschäft. Dabei fährt Buffett mehrgleisig. Apple ist ja keine typische Trump-Aktie, sondern eine, die mit oder ohne Trump derzeit gute Anlagechancen bietet. Und auch andere Aktien wie seine geliebten Eisenbahnen oder seine Ölwerte hat Buffett nicht wegen Trump gekauft, sondern weil er zum einen mit einem steigenden Transportbedarf rechnet und zum anderen Ölwerte für ihn gute Dividendenlieferanten sind.

Buffett nutzt das positive Trump-Umfeld für seine Anlageentscheidungen, die er ohne Trump wahrscheinlich ähnlich treffen würde. Trump ist für Buffett nur ein Beschleuniger, der ihm etwas mehr Gewinn einbringt, der ihn aber nicht bei seinen grundlegenden Trendentscheidungen beeinflusst. Buffett profitiert von der aktuellen Trump-Hysterie, ist aber nicht abhängig von ihr – und hat einen Sicherheitspuffer, auch wenn Trump scheitern sollte.

HeidelbergCement und BMW – Aktien als Spielball von Trump

Die Strategie von Buffett kann man auf den Dax übertragen. Ein typischer Trump-Wert war bisher HeidelbergCement. Über mehrere Wochen wurde spekuliert, dass die Heidelberger über ihre Tochtergesellschaften in Nordamerika ein Gewinner der Infrastrukturprojekte seien, vor allem des geplanten Mauerbaus an der mexikanischen Grenze.

Nun aber ist keineswegs sicher, inwieweit nichtamerikanische Unternehmen bei diesen Projekten bedacht werden. Bei HeidelbergCement macht sich Ernüchterung breit, die – gemeinsam mit den zuletzt weniger guten Zahlen – den Aktienkurs erst einmal dämpft.

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