Ukraine-Konflikt 10.000 Soldaten russische Soldaten rücken nach Manöver nahe Ukraine ab

Dieses von Maxar Technologies zur Verfügung gestellte Satellitenbild zeigt einen russischen Truppenstandort in Soloti. Der Westen blickt mit Sorge auf die Truppenbewegung Russlands. Quelle: dpa

Russland hat seine Militärübungen nahe der Ukraine beendet. Satellitenbilder aus den vergangenen Wochen zeigen das ganze Ausmaß der Truppenbewegungen.

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Mehr als 10.000 russische Soldaten sind nach ihrem Manöver nahe der Grenze zur Ukraine nach Militärangaben wieder in ihre Stützpunkte zurückgekehrt. Eine Übung, bei der die Zusammenarbeit von Divisionen, Kampfverbänden und motorisierten Einheiten im Kampf geprobt worden sei, sei beendet, meldete die Nachrichtenagentur Interfax am Samstag unter Berufung auf das Militär.

Die Militärübungen seien in mehreren Gebieten nahe der Ukraine abgehalten worden. Dazu gehörten Interfax zufolge die Halbinsel Krim, die Russland 2014 von der Ukraine annektiert hat, sowie die südrussischen Regionen Rostow und Kuban.

Die Entsendung Zehntausender russischer Soldaten an die Grenze zur Ukraine hatte in westlichen Staaten und in der ukrainischen Regierung die Sorge genährt, Russland plane einen Angriff auf sein Nachbarland. Die Regierung in Moskau hat dies wiederholt bestritten. Sie verlangt stattdessen Sicherheitsgarantien vom Westen, darunter die Zusage der Nato, sich nicht weiter gen Osten auszudehnen. Die Ukraine wiederum will dem westlichen Militärbündnis beitreten.

Schätzungen zufolge hatte das russische Militär kürzlich 60.000 bis 90.000 Soldaten an die Grenze zur Ukraine geschickt. In Unterlagen des US-Geheimdienstes hieß es, dass diese Zahl auf bis zu 175.000 erhöht werden könne.



Zuvor hatte das auf Satellitenbilder spezialisierten US-Unternehmen Maxar Technologies erklärt, dass Russland seine Truppen an der Ostgrenze der Ukraine und auf der Krim in den vergangenen Wochen weiter verstärkt habe. Die bereits am Donnerstag veröffentlichten Bilder vom 13. Dezember zeigen unter anderem einen Militärstützpunkt auf der Halbinsel Krim, der annähernd vollständig belegt ist mit Hunderten Panzern und anderen bewaffneten Fahrzeugen. Auf einem im Oktober aufgenommenen Satellitenbild von Maxar war derselbe Stützpunkt noch halb leer.

Dem Unternehmen zufolge handelt es sich um eine zusätzliche Einheit, die auf die von Russland annektierte Halbinsel verlegt worden sei. Auf den Satellitenbildern lasse sich eine zunehmende Aktivität des russischen Militärs an drei Standorten auf der Krim und fünf Standorten im Westen Russlands erkennen. Reuters konnte die Authentizität der Bilder zunächst nicht unabhängig verifizieren.

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Der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Dmitri Peskow, verteidigte am Freitag erneut die seit Monaten andauernden Truppenbewegungen. Hintergrund seien unfreundliche Aktivitäten der Nato, der USA und mehrerer europäischer Länder, bekräftigte Peskow.

Russland hatte von den USA und der Nato wiederholt Sicherheitsgarantien wie einen ausdrücklichen Verzicht auf eine Aufnahme der Ukraine in das Militärbündnis verlangt. Im Westen hingegen nehmen die Sorgen über die Konzentration russischer Truppen in Grenznähe zu. Die Ukraine befürchtet eine Offensive des russischen Militärs.

Mehr zum Thema: Die Kriegsgefahr an der russisch-ukrainischen Grenze wächst. Was treibt den russischen Präsidenten Putin an – und wie sollte der Westen auf eine militärische Eskalation reagieren? Am besten mit wirtschaftlich einschneidenden Sanktionen. Ein Gastbeitrag.

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