Chainlink-Kurs aktuell Chainlink: Die Datenpost der Kryptoszene

Wie sieht die Zukunft des LINK-Token aus? Quelle: imago images

Chainlink will Brücken zu anderen Blockchains bauen und externe Daten übertragen. Wie funktioniert das dezentrale Netzwerk – und was bringt es Anlegern?

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In der öffentlichen Wahrnehmung dominiert Bitcoin den Kryptomarkt. Doch im Schatten der größten Digitalwährung ist ein ganzes Ökosystem entstanden. Dazu gehört seit 2017 auch Chainlink mit seinem Token LINK. Zwischenzeitlich legte der Coin einn regelrechte Rally hin. Chainlink ermöglicht es, Daten außerhalb des eigenen Netzwerks zu übermitteln – ein Alleinstellungsmerkmal. Kooperationen mit Google Cloud oder dem Banken-Kommunikationssystem SWIFT sollen der digitalen Währung weiteren Auftrieb geben. Aber kann das gelingen? Was Anleger jetzt wissen sollten.

Chainlink: Prognosen, Chancen und Vorteile im Überblick 2023

Was ist Chainlink (LINK)?

Hinter Chainlink steckt ein dezentrales Netzwerk, das Smart Contracts mit Daten aus der realen Welt verbindet. Smart Contracts sind automatisch ausführbare Verträge auf der Blockchain, dem digitalen Datenprotokoll, in dem sämtliche Transaktionen mit einer Kryptowährung gespeichert werden. Smart Contracts treten unter bestimmten, zuvor festgelegten Bedingungen selbstständig in Kraft.

Die Kryptowährung des Chainlink-Netzwerkes heißt LINK. Die Token werden genutzt, um sogenannte Node-Betreiber – User, die Transaktionsdaten überprüfen und Informationen weitergeben – zu bezahlen. Den Zuschlag bekommen vor allem Nutzer mit größeren Coin-Beständen. Die Node-Betreiber werden mit Coins entlohnt. Auf der anderen Seite werden Betreiber, die keine präzisen Informationen liefern, Token abgezogen.

Chainlink baut auf der Technologie von Ethereum auf und ist auf jeder beliebigen Blockchain, über die Smart Contracts abgeschlossen werden können, verfügbar. Um diese Verträge auszuführen, greift Chainlink auf sogenannte Oracles (auch "Nachrichtensender" genannt) zurück.

Diese bilden externe Informationen aus der realen Welt ab, die zu der Ausführung eines Vertrages notwendig sind – zum Beispiel Sportwetten. Die Spielstände aus der realen Welt werden mit den Tipps auf der Plattform verglichen. Stimmen das Ergebnis und der Tipp überein, dann schreibt der Wettanbieter das gewonnene Geld automatisch gut. Die Oracles dienen dabei als zuverlässige externe Quelle für die Informationen eines Smart Contracts, sozusagen als unparteiische Instanz zwischen zwei Vertragspartnern.

Was hinter dem Boom von Kryptowährungen und NFTs steckt, wie Privatanleger Risiken meiden und Chancen nutzen.

Das Chainlink-Netzwerk wird also durch ein ähnliches Konzept wie das Proof-of-Stake-Verfahren (PoS) gesichert. Im Gegensatz zum Proof-of-Work-Verfahren sehen viele Experten PoS als energieeffizienteres Verfahren an. 

Die Betreiber eines Oracles werden für die Bereitstellung der Informationen an einer Gebühr beteiligt. Um die Zuverlässigkeit der Informationen eines Oracles sicherzustellen, müssen drei Kriterien erfüllt werden:

  • Richtigkeit der bereitgestellten Daten (Integrity)
  • Verfügbarkeit des Dienstes (Availability)
  • Diskretion bezüglich der Vertragsinhalte (Confidentiality)

Die Anforderungen müssen vollständig erfüllt werden, damit die Smart Contracts zustande kommen. So ermöglicht Chainlink, dass Smart Contracts mithilfe der Oracles auf Daten außerhalb des eigenen Netzwerks zugreifen können.

Wer steckt hinter Chainlink?

Hinter Chainlink steckt das 2014 gegründete Startup SmartContract Ltd. Dessen Gründer sind Sergey Nazarov, Steve Ellis und Ari Juels. Nazarov ist in der Kryptoszene kein Unbekannter. Einige vermuten sogar, dass er einer der Erschaffer des Bitcoins ist – bestätigt wurde das allerdings nie. Der Bitcoin-Erfinder trat unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto auf.

Ellis ist Technikvorstand von Chainlink. Er gilt als erfahrender Softwareingenieur und hat zuvor bei dem Beratungsunternehmen Pivotal Labs gearbeitet. Gründungsmitglied Juels ist derzeit als Berater für das Chainlink-Team tätig. Im Hauptberuf ist er Professor für Informatik an der Cornell Universität in den USA.

Wie viele Chainlink-Token gibt es?

Aktuell hat Chainlink ein zirkulierendes Angebot von 491,599,971 Coins. Wie Bitcoin oder Ethereum gibt es nur eine begrenzte Anzahl an Token. Maximal können sich eine Milliarde LINK-Coins im Umlauf befinden.

Anders als bei vielen anderen Kryptowährungen werden die neuen Token nicht erst geschürft, sondern sie existieren bereits und werden erst nach und nach in Umlauf gebracht. 2017 wurden während einer Crowdfunding-Aktion 35 Prozent des Angebots verkauft. Der Rest ging an das Chainlink-Team für künftige Entwicklungen und an die Netzwerkknoten, um dort einen Anreiz für das dezentrale Oraclenetzwerk zu schaffen.

Wie hat sich der LINK-Kurs entwickelt?

2018 lag der Kurs von LINK noch deutlich unter einem halben Dollar. Zwischen März und Juli 2019 legte der Coin eine regelrechte Rally hin. Der Kurs stieg auf 3,07 Dollar an. Dann folgte eine lange Seitwärtsbewegung bis März 2020. In der darauffolgenden Zeit profitierte LINK vom Kryptoboom und erreichte am 10. Mai 2021 sein bisheriges Allzeithoch von 52,70 Dollar.

Innerhalb von zwei Wochen fiel der Kurs danach wieder unter die 20-Dollar-Marke. Anschließend schwankte er zwischen 20 und 35 Dollar. Im November 2021 folgte eine Korrektur am gesamten Kryptomarkt. Seit die US-Notenbank Fed mit ihrem geldpolitischen Straffungskurs begonnen hat, bewegt sich der Wert von LINK im mittleren einstelligen Dollarbereich. Zuletzt sorgte der Kollaps der Silicon Valley Bank (SVB) für einen kurzen Kurseinbruch. Der Coin erholte sich aber schnell wieder.

Schneller schlau: Kryptowährungen

Zuletzt notierte der Kurs bei 7,08 Dollar. LINK liegt mit einer Marktkapitalisierung von knapp 3,5 Milliarden Dollar auf Rang 23 der größten Kryptowährungen. (Stand: 17. Januar 2023; 15:33 Uhr)

Prognose: Wie wird sich der LINK-Kurs entwickeln?

Wie bei anderen Kryptowährungen auch lassen sich zu dem Kurs von LINK keine verlässlichen Prognosen abgeben. Wie die Vergangenheit zeigt, ist der Wert des Coins von einer hohen Volatilität geprägt. Einen großen Vorteil hat Chainlink aber gegenüber anderen digitalen Währungen: die Verbindung der Blockchain mit Daten außerhalb des Netzwerks. Ähnlich wie IOTA könnte LINK von dem Hype um das „Internet of Things“ profitieren.

Pleiten und Skandale bei Kryptobörsen wie FTX und Gemini haben zu einem Vertrauensverlust bei Kunden und Investoren geführt. Trotzdem gehen Analysten davon aus, dass der LINK-Kurs mit dem nächsten Bullenmarkt steigen könnte. So optimistisch sind allerdings nicht alle. Manche Marktkenner gehen davon aus, dass die Kursentwicklung weit unter dem Allzeithoch bleiben wird.

Welche Vorteile hat Chainlink (LINK)?

Der größte Vorteil von Chainlink ist die Verbindung zwischen verschiedenen Blockchains. Zudem ermöglicht LINK auch die Einbindung von Banken und anderen Zahlungsdiensten in das Netzwerk. Die Gründern, die sich schon seit 2014 mit Smart Contracts befassen, haben bereits vor ihrer Zeit bei Chainlink Erfahrungen mit Vertragsautomatisierung gesammelt.

Chainlink arbeitet mit großen Unternehmen zusammen. Kooperationen mit Google Cloud, Oracle und dem Banken-Kommunikationssystem SWIFT geben Anlegern Vertrauen.

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Welche Nachteile hat Chainlink (LINK)?

Im Gegensatz zu vielen anderen Kryptowährungen gibt es bei Chainlink keine offizielle "Roadmap", die Anleger über künftige Projekte informiert. Über Zukunftspläne ist daher nicht viel bekannt. Noch ist die Entwicklungsgeschwindigkeit von LINK zudem gering. Ob sich das ändern wird, ist ungewiss.

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