Weltwirtschaft Neue Weltwährung Yuan

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Chinas Vorteil beim Leistungsbilanzsaldo Quelle: IWF

Die Fed nahm in Dollar verbriefte Handelskredite entgegen und refinanzierte dadurch die Kreditinstitute. Mit dem -Welthandel wuchs der Markt für Dollar-Handelskredite. Der Greenback wurde für Privatanleger, Unternehmen und ausländische Zentralbanken attraktiv – und stieg zur globalen Leitwährung auf.

„2020 wird der Yuan auf Augenhöhe -neben dem Dollar stehen“, prophezeit Eichengreen – entsprechende politische Rückendeckung vorausgesetzt.

Vorteile für Unternehmen

Daran wird es nicht fehlen. Für China wäre es ein Riesenerfolg, zumal der Yuan noch eine junge Währung ist. 1949, kurz nach der Machtergreifung der Kommunisten, schuf Mao Tse-tung das chinesische Geld. Im Alltag heißt das Zahlungsmittel oft Renminbi, die „Volkswährung“, so wie es im kommunistischen China die „Volkszeitung“, den Volksgerichtshof oder die Volksbefreiungsarmee gibt.

Wie häufig bei großen Reformen, geht Peking auch bei der Internationalisierung des Yuan Schritt für Schritt vor. Im vergangenen Jahr erlaubte die Regierung knapp 70 000 Unternehmen, ihren Außenhandel in Yuan zu fakturieren. Anfang März dehnte Chinas Zentralbank die Regel auf alle Firmen des Landes aus. Seither können sich die Unternehmen ihre Lieferungen, etwa nach Deutschland, in Yuan bezahlen lassen. Rechnungen über Produkte, die sie im Ausland einkaufen, können sie in chinesischer Währung begleichen.

Für Chinas Unternehmen – vom Großkonzern bis zu mittelständischen deutschen Niederlassungen vor Ort – hat das viele Vorteile. „Wir erhalten dadurch viel mehr Kalkulationssicherheit“, sagt Ulrich Mäder, Chef von Polymax. Das Unternehmen produziert im ostchinesischen Ningbo seit mehr als drei Jahrzehnten Textilien. Die Jacken und Mäntel liefert die Firma unter anderem an große Modemarken in Deutschland und Frankreich. Abgerechnet wird meist in Euro. Wertet dieser zum Dollar, an den der Yuan gekoppelt ist, ab, verliert der Exporteur Geld.

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