Metro, Thyssenkrupp, Tui Die Quartalszahlen des Tages

Wie bereits bekannt, sank der Umsatz der Metro-Gruppe im wichtigen Weihnachtsquartal um 0,6 Prozent auf 8 Milliarden Euro. Quelle: dpa

Industrieriese Thyssenkrupp muss einen Gewinnrückgang vermelden, die Verluste bei Tui sind noch größer geworden und Toshiba reduziert seine Gewinnprognose. Die Ergebnisse des Tages.

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Dieser Tage veröffentlichen wieder viele Unternehmen ihre Quartalszahlen. Die wichtigsten Ergebnisse des Tages im Überblick:

Rubel und Preissenkungen in Russland drücken Metro-Ergebnis

Negative Währungseffekte sowie Preissenkungen in Russland haben das Ergebnis des Handelskonzerns Metro zum Jahresauftakt belastet. Das um Immobilientransaktionen bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sank um knapp 7 Prozent auf 470 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Unter dem Strich ging der Gewinn um knapp 13 Prozent auf 202 Millionen Euro zurück. Im fortgeführten Geschäft - also ohne die zum Verkauf stehende Supermarktkette Real – lag der Gewinn mit 181 Millionen Euro auf Vorjahresniveau.

Wie bereits bekannt, sank der Umsatz im wichtigen Weihnachtsquartal um 0,6 Prozent auf 8 Milliarden Euro. Währungsbereinigt lag das Plus bei 2,1 Prozent. Vor allem negative Wechselkurseffekte in Russland und der Türkei belasteten die Zahlen. Im Russlandgeschäft konnte Metro den Abschwung bremsen. Der Konzern war durch eine verfehlte Preisstrategie in dem hart umkämpften russischen Markt ins Straucheln geraten. Das Management in Russland wurde ausgewechselt und die Strategie umgestellt.

Metro bekräftigte die Jahresprognose. Früheren Aussagen zufolge dürfte das Ebitda um 2 bis 6 Prozent zurückgehen. Den erwarteten Rückgang hatte Metro-Chef Olaf Koch Mitte Dezember mit dem andauernden Umbau des Russlandgeschäfts sowie den Kosten für die Digitalisierung begründet. Der Umsatz soll hingegen um 1 bis 3 Prozent zulegen. Währungseffekte und Ergebnisbeiträge aus Immobiliengeschäften sind bei den Prognosen nicht berücksichtigt. Auch Real ist nicht enthalten.

Thyssen meldet Gewinnrückgang und warnt vor Unsicherheiten

Der Mischkonzern Thyssenkrupp hat im ersten Quartal seines Geschäftsjahres operativ weniger verdient und vor einer Eintrübung der Konjunktur gewarnt. Das vor der Aufspaltung in eine Werkstoff AG und eine Industriegüter AG stehende Unternehmen bestätigte zwar am Dienstag seine Prognose für steigende Gewinne im Geschäftsjahr 2018/19 (per Ende September). Das Management ergänzte jedoch: „Gleichzeitig nehmen aber konjunkturelle und politische Unsicherheiten zu.“ Operativ fuhr der Konzern einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 333 Millionen Euro ein – ein Minus von 26 Prozent. Konzernchef Guido Kerkhoff kündigte an, dass bei den neuen Unternehmen die Verwaltung gestrafft und die Zahl der Vorstandsressorts auf je drei begrenzt werden solle.

Nissan-Gewinn steigt um ein Viertel

Der japanische Renault-Partner Nissan hat angesichts schwächelnder Nachfrage auf dem Weltmarkt seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Wie der Konzern bei der ersten Bilanzvorlage seit der Verhaftung seines früheren Verwaltungsratschefs Carlos Ghosn bekanntgab, dürfte zum Bilanzstichtag 31. März ein Gewinn von 410 Milliarden Yen (3,7 Milliarden Euro) anfallen. Bisher war der Autobauer noch von 500 Milliarden Yen ausgegangen. An Umsatz rechnet Nissan jetzt mit 11,6 statt 12 Billionen Yen. Für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres verbuchte Nissan einen Gewinn von 316,6 Milliarden Yen, 45,2 Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg dagegen leicht um 0,6 Prozent auf 8,58 Billionen Yen.

Scout24 mit zweistelligen Wachstumsraten

Der Onlinemarktplatz-Betreiber Scout24 hat Umsatz und Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr gesteigert. Der Erwerb des Finanzportals Finanzcheck.de hat dazu einen erheblichen Teil beigetragen, wie das im MDax notierte Unternehmen in München mitteilte. Der Konzernumsatz stieg 2018 nach vorläufigen Zahlen um 12,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 531,7 Millionen Euro.

Der Kauf von Finanzcheck.de ist in diesem Betrag nach Unternehmensangaben mit 12,3 Millionen Euro enthalten. Zugelegt habe vor allem auch das Immobilienportal ImmobilienScout24. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 15,3 Prozent auf 291,5 Millionen Euro. Die endgültigen Zahlen will Scout24 am 25. März vorlegen.

Tui weitet Verlust im Winter aus

Unerwartet starke Buchungen für die Urlaubsziele Türkei und Nordafrika haben beim weltgrößten Reisekonzern Tui zu Beginn des Winters das Ergebnis belastet. Weil in der Folge Betten auf den Kanarischen Inseln frei blieben, musste Tui im ersten Geschäftsquartal bis Ende Dezember einen höheren Verlust verkraften als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen vor seiner Hauptversammlung in Hannover mitteilte. Auch der lange Sommer in Nordeuropa und die Schwäche des britischen Pfunds bremsten die Nachfrage. Tui-Chef Fritz Joussen hatte sein Gewinnziel deshalb bereits vergangene Woche gekappt.

Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Dezember erhöhte Tui den Umsatz zwar um gut vier Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Der saisontypische Quartalsverlust stieg um fast 28 Prozent auf 139 Millionen Euro, der operative Verlust (bereinigtes Ebita) fiel mit 84 Millionen Euro mehr als doppelt so hoch aus wie ein Jahr zuvor. Für das laufende Geschäftsjahr bis Ende September erwartet Joussen nun nur noch ein operatives Ergebnis etwa auf Vorjahreshöhe – und damit bei knapp 1,2 Milliarden Euro. Reiseveranstalter schreiben im Winter meist rote Zahlen. Ihre Gewinne fahren sie in der Hauptreisezeit im Sommer ein.

Michelin steigert trotz schlechter Branchenstimmung Umsatz

Der französische Reifenhersteller Michelin hat sich im abgelaufenen Jahr von den Problemen der Autoindustrie nicht klein kriegen lassen. Der Umsatz sei 2018 um Wechselkursveränderungen bereinigt um 4,1 Prozent auf 22,9 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Unternehmen mit. Der Gewinn blieb unter dem Strich mit 1,7 Milliarden Euro nahezu konstant.

Das 2018 nahezu stagnierte operative Ergebnis vor Sondereffekten soll im laufenden Jahr wieder steigen, wie der scheidende Konzernchef Jean-Dominique Senard sagte. Der Manager war zum neuen Chef des Autobauers Renault berufen worden, da der bisherige Unternehmens-Boss Carlos Ghosn seit Monaten in japanischer Untersuchungshaft sitzt. Ihm werden Verstöße gegen Börsenauflagen vorgeworfen.

Gucci-Mutter Kering dank China-Stärke mit Rekordgewinn

Eine starke Nachfrage nach Kleidung der Luxusmarke Gucci und anhaltend gute Geschäfte in China haben dem französischen Gucci-Mutterkonzern Kering zu einem Rekord beim Betriebsgewinn im vergangenen Jahr verholfen. Das operative Ergebnis kletterte 2018 um fast 47 Prozent auf 3,94 Milliarden Euro, wie das Unternehmen, zu dem auch Yves Saint Laurent und Bottega Veneta gehören, mitteilte. Der Umsatz stieg um 26 Prozent auf 13,7 Milliarden Euro.

Covestro hält nach Zukäufen Ausschau

Der Kunststoff-Hersteller Covestro setzt auf Übernahmen, um sich dem konjunkturellen Abschwung zu entziehen. „Zu den Wachstumsoptionen, die auch auf die Schnelle wertschaffend sind und das Portfolio resilienter machen, zählen ganz klar Zukäufe“, sagte Vorstandschef Markus Steilemann der „Börsen-Zeitung“.

Toshiba kappt Gewinnprognose

Der japanische Industriekonzern wird laut einem Bericht des Wirtschaftsblatts „Nikkei“ seine Prognose für den Betriebsgewinn im bis März laufenden Geschäftsjahr kappen. Als neue Spanne werde umgerechnet 160,5 bis 240,8 Millionen Euro ausgegeben. Toshiba erklärte, dem „Nikkei“-Bericht liege nichts zugrunde, was das Unternehmen mitgeteilt hätte. Die Zahlen kämen aber den Schätzungen des Konzerns nahe.

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