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ErderwärmungKlimaforscher korrigieren ihre Prognosen

Studien zeigen: Obwohl der CO2-Anteil in der Atmosphäre steigt, heizt sich die Erde weniger auf als befürchtet. Doch damit sind die Klimaprobleme nicht gelöst. Es kommt nur anders als gedacht.Sebastian Matthes, Andreas Menn, Benjamin Reuter und Sven Titz 15.04.2013 - 00:00 Uhr

Nildelta

Der afrikanische Strom Nil versorgt Menschen in sieben Ländern mit Wasser und sorgt für fruchtbaren Boden. Von Ruanda und Burundi fließt er durch Tansania, Uganda, den Südsudan und den Sudan, durch Ägypten und mündet dann ins Mittelmeer. Gerade in Ägypten gilt der Fluss als Lebensader. In den nächsten zwölf Jahren könnte sich seine Bedeutung jedoch umkehren:

Wenn die Meeresspiegel weiter ansteigen, würden die Menschen aus dem Nildelta von Überschwemmungen vertrieben.

Foto: CLARK/obs

Halligen

Genauso bedroht vom steigenden Meeresspiegel sind die zehn deutschen Halligen rund um die Insel Insel Pellworm vor der Küste Schleswig-Holsteins. Steigt der Meeresspiegel weiter, können die Bewohner der Halligen die Landwirtschaft nicht aufrecht erhalten - ihre Lebensgrundlage wäre bedroht. Stürme, häufigere Überflutungen und damit verbundene Bodenerosionen könnten die Halligen im Laufe der Zeit vollständig wegspülen.

Foto: dpa/dpaweb

Wattenmeer

Steigt der Meeresspiegel sehr schnell und hoch, könnte auch Wattenmeer komplett verschwinden. Damit würden tausende Vögel ihre Lebensgrundlage verlieren.

Foto: dpa

Kilimandscharo

Doch auch die Berge sind bedroht: Durch die Klimaerwärmung sind die Gletscher auf dem ostafrikanischen Kilimandscharo um 80 Prozent geschrumpft. In den nächsten drei bis vier Jahren soll die Schneedecke ganz verschwunden sein. Da wegen der globalen Erwärmung auch der Wolkenkranz, der die Spitze des Berges umschließt, weniger wird, ist die dortige Wasserversorgung gefährdet. Am Fuß des Mount Kilimanjaro lebt die Volksgruppe der Massai, außerdem tausende Tierarten wie Affen, Büffel, Elefanten, Pelikane, Raubkatzen, Nashörner, Zebras und Gazellen. Verschwinden die Wolken um den Kilimandscharo herum, verschwindet auch die Lebensgrundlage von Mensch und Tier.

Foto: dapd

Gletscher
Allgemein verschwinden Schnee und Eis von der Erdoberfläche - nicht nur in Ostafrika oder an den Polen. So sind beispielsweise auch die österreichischen Skigebiete wie Kitzbühel betroffen. Schon ein Temperaturanstieg von drei Grad reicht laut Geologen aus, um 80 Prozent der Alpengletscher abzutauen. Forscher gehen davon aus, dass im Jahr 2050 alle Alpen gletscherfrei sein werden.

Foto: gms

Namib-Wüste

Deutsche Forscher sind erst im vergangenen Sommer in der Nähe der Wüste Namib in Namibia im Südwesten von Afrika auf riesige unterirdische Wasservorräte gestoßen. Trotzdem bleibt das Land vom Klimawandel gefährdet: Trocknet die Wüste noch stärker aus, könnten Wanderdünen Mensch, Tier und Pflanzen bedrohen. Laut Geologen reicht ein Temperaturanstieg von 2,1 Grad, damit Sandstürme und Wanderdünen aus der Namib-Wüste rund die Hälfte der Tier- und Pflanzenwelt auslöschen und das Leben der Menschen gefährden.

Foto: dpa

Amazonas-Regenwald

Gut sechs Prozent der Vogel-, Amphibien- und Säugetierarten müssten im brasilianischen Amazonasbecken mittlerweile ausgestorben sein - weil der Regenwald dort seit vier Jahrzehnten zerstört wird. Ein Fünftel des Amazonas-Regenwalds ist bereits vollständig zerstört.

Foto: dpa

Great Barrier Reef

Auch das Great Barrier Reef vor der australischen Küste ist bedroht. Durch die Erwärmung der Meere wird das Zusammenleben von Korallen, Algen und Fischen gestört. Steigt die Wassertemperatur weiter an, könnten mehr als 600 Arten verschwinden.

Foto: AP

Venedig

Im letzten Jahrhundert hat sich die Lagunenstadt Venedig, die überwiegend auf Holzpfählen steht, um 23 Zentimeter abgesenkt. Die Zahl der Überschwemmungen ist gestiegen. Steigt der Meeresspiegel weiter, reichen irgendwann auch die Hochwasserbarrieren nicht mehr aus, um die Stadt vor einer Karriere als zweitem Atlantis zu bewahren.

Foto: dpa/dpaweb

Olympia

Doch Venedig ist nicht die einzige antike Stadt, die dem Klimawandel zum Opfer fallen könnte. Die Stadt, in dem 776 vor Christus die ersten Olympischen Spiele stattfanden, könnte in naher Zukunft der globalen Erwärmung zum Opfer fallen. Das antike Olympia ist erst vor wenigen Jahren von einer Waldbrandserie nach schweren Hitzewellen heimgesucht worden.

Foto: dapd

Vielleicht ist es am Ende tatsächlich so, wie der Hamburger Meteorologe Hans von Storch sagt: „Die Klimaforschung riskiert, das Vertrauen der Menschen zu verspielen.“ Zu oft, so seine Kritik, machten die Forscher den Fehler, vorschnell Katastrophenszenarien auszurufen und ihre Theorien im Nachhinein zu reparieren.

Es ist noch nicht lange her, da hieß es, die Erderwärmung ließe sich kaum noch auf zwei Grad beschränken. Wir müssten uns eher auf vier Grad einstellen, mit allen katastrophalen Folgen wie Überschwemmungen, Dürren und Artensterben.

Doch kommt es wirklich so? In den vergangenen 15 Jahren sind die Temperaturen auf der Erdoberfläche weitgehend konstant geblieben. Dabei stieg die Menge des gefürchteten Treibhausgases Kohlenstoffdioxid (CO2) in der gleichen Zeit aber kräftig an. Rund 300 Milliarden Tonnen CO2 sind zwischen 2000 und 2010 in die Atmosphäre gelangt – das entspricht laut der Organisation Global Carbon Project einem durchschnittlichen jährlichen Plus von gut drei Prozent.

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Foto: WirtschaftsWoche

Haben wir uns also geirrt? Hat CO2 in der Atmosphäre doch weniger Wirkung auf die Erderwärmung als befürchtet? Müssen wir neu rechnen? Oder droht womöglich Gefahr an ganz anderer Stelle?

Wie immer in der Wissenschaft gibt es auf diese Fragen keine einfachen Antworten. Und manche Wechselwirkungen im Klima sind noch unklar, zudem mangelt es an entscheidenden Stellen an Daten.

Das heißt nicht, dass die Klimaforschung per se falsch liegt. Vielmehr müssen wir uns daran gewöhnen, dass Wissenschaftler in den nächsten Jahren die eine oder andere Aussage wieder einkassieren müssen – in der sich fortentwickelnden Forschung ist das normal. Unglaubwürdig wurden einige Vertreter nur durch „anscheinend unfehlbare Katastrophenszenarien“, sagt von Storch.

Hans von Storch

"Zu viele setzen nur auf steile Thesen"

von Dieter Dürand und Sebastian Matthes

Aber vielleicht beginnt ja nun das Zeitalter der leiseren Klimaforscher, die zahlengetrieben nach der Wahrheit suchen. Denn die Klimawissenschaft steht vor einem Problem: Laut ihren Computersimulationen müsste es auf der Erde längst viel wärmer sein. Tatsächlich liegt die Temperatur am unteren Rand der Erwartungen – und stagniert (siehe Grafik).

Ein Teil der Klimamodelle reagiere womöglich zu empfindlich auf den Anstieg der Treibhausgase in der Atmosphäre, meint deshalb der britische Meteorologe Ed Hawkins. Sprich, die Simulationen überschätzen die Erwärmung.

Um diese Beobachtung zu belegen, hat Hawkins kürzlich zusammen mit Kollegen Modellsimulationen und Temperaturmessungen verglichen. Tatsächlich: Einige Modelle zeigen eine zu starke Erwärmung. Daraus ziehen die Forscher den Schluss, dass die Temperatur bis 2025 – im Vergleich zu 1995 – im Schnitt nur um 0,9 Grad Celsius steigen wird. Bisher waren sie von maximal 1,2 Grad Anstieg ausgegangen.

Das Bevölkerungswachstum

Die Anzahl der Menschen auf der Erde wächst jedes Jahr um etwa 70 bis 80 Millionen Personen. Das entspricht fast der Bevölkerungsgröße Deutschlands. Bis 2050 soll laut Schätzungen der Vereinten Nationen die Weltbevölkerung auf knapp 10 Milliarden Menschen angewachsen sein. Dass die Kinder nicht hierzulande oder bei unseren europäischen Nachbarn geboren werden, ist hinreichend bekannt. Vor allem in den Schwellen- und Entwicklungsländern in Afrika und Asien wächst die Bevölkerungszahl. Dadurch wächst auch der Bedarf an Rohstoffen, Energie, Wasser und Nahrung.

Foto: dpa

Wirtschaftswachstum

Trotz Kyoto-Protokoll aus dem Jahr 1992 hat sich der CO2-Ausstoß kaum verringert. Lediglich als 2009 aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise viele Industriestätten weniger produzierten, sank der Wert der Kohlendioxidemission auf 784 Millionen Tonnen. Schon ein Jahr später lag der Wert wieder bei 819 Millionen Tonnen. Dabei entsteht ein Großteil der Emissionen in nur wenigen Ländern wie China, den USA und der EU.

Foto: dpa/dpaweb

Automobile

Während Carsharing und der öffentliche Nahverkehr in Ländern wie Deutschland in Zeiten hoher Bezinkosten viele Anhänger findet, ist der weltweite Trend eindeutig ein anderer. Immer mehr PKW fahren über den Globus. 2010 wurde erstmals die 1.000.000-Marke geknackt. Besonders viele Autos pro Einwohner werden in Monaco und den USA gefahren.

Foto: dpa

Kohle, Kohle, Kohle

Der seit Mai 2012 stetig ansteigende Ölpreis hat dafür gesorgt, dass Kohle wieder an Attraktivität gewonnen hat. Die Wiederauferstehung der Kohle ist für die Umwelt eine Katstrophe. Laut BUND sind Kohlekraftwerke mehr als doppelt so klimaschädlich wie moderne Gaskraftwerke. Die großen Dampfwolken aus den Kühltürmen der Kraftwerke machen ein anderes Problem deutlich: Mehr als die Hälfte der eingesetzten Energie geht meist als ungenutzte Wärme verloren.

Foto: dpa

Abholzung

Das Handout der Umweltschutzorganisation WWF zeigt die illegale Abholzung eines Waldgebietes in Sumatra (Indonesien). Jährlich gehen knapp 5,6 Millionen Hektar Wald verloren. Die fortschreitende Abholzung von Regenwäldern trägt entsprechend mit zur globalen Erderwärmung bei. Denn die Wälder speichern Kohlendioxid.

Foto: dpa

Rindfleisch

Rinder sind wahre CO2-Schleudern. Die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch in Brasilien erzeugt genauso viel klimaschädliches Kohlendioxid wie eine 1.600 Kilometer lange Autofahrt. In diese Rechnung fließen mehrere Faktoren ein. Zum einen können auf dem für die Rinder genutzten Weideland keine Wälder mehr wachsen. Zum anderen scheiden Rinder das klimaschädliche Gas Methan aus. Laut WWF sind in Deutschland fast 70 Prozent der direkten Treibhausemissionen auf die Ernährung mit tierischen Produkten zurückzuführen.

Foto: dpa

Wegwerfgesellschaft

Nicht nur Unmengen an Verpackungsmüll produzieren die Deutschen. Wir schmeißen auch jede Menge Lebensmittel weg, pro Kopf etwa 100 Kilogramm pro Jahr. Auch diese Verschwendung wirkt sich massiv negativ auf das Klima aus.

Foto: dpa

Flugzeuge

Flugzeuge stoßen CO2, Stickoide, Wasserdampf, Ruß, Sulfat und andere Partikel aus und verpesten so die Umwelt. Die größte Klimawirkung hat laut atmosfair.de das reine CO2, das immer beim Verbrennen von Benzin oder Kerosin entsteht. Außerdem die Bildung von Schleierwolken und Kondensstreifen, der Aufbau vom Treibhausgas Ozon in einem sensiblen atmosphärischen Stockwerk sowie der Abbau von Methan.

Foto: dpa

Der Klimawandel in Zahlen
70.000km²
Fast verfünffacht
Ein Drittel
0,4°C
5cm
15 Prozent

Das klingt zunächst unscheinbar, hat aber weitreichende Folgen. Denn jedes Zehntel Grad mehr erhöht das Risiko, dass die Meeresspiegel schneller ansteigen und die Menschheit mit mehr Hitzewellen fertigwerden muss. Noch weiter und detaillierter wollten Hawkins und sein Team nicht in die Zukunft schauen, weil die Modelle zu schwach seien.

Andere Forscher sind da kühner. So sorgt aktuell eine Untersuchung eines Teams um den norwegischen Meteorologen Terje Berntsen von der Universität Oslo für Aufsehen. Er setzte die aktuellsten Klimadaten in ein Modell ein und rechnete in die Zukunft.

Das Ergebnis: Wenn sich die Konzentration von CO2 in der Atmosphäre verdoppelt, wird sich die Erde mit größter Wahrscheinlichkeit zwischen 1,2 und 2,9 Grad erwärmen. Steigt der CO2-Ausstoß im gleichen Tempo wie bisher, ist dieser Grenzwert im Jahr 2050 erreicht.

Im Rahmen dieser Spanne müssten wir bis dahin wohl – so legen es Berntsens Ergebnisse nahe – mit einem Temperaturanstieg von zwei Grad rechnen. Bisher ging der Weltklimarat (IPCC) davon aus, dass sich die Erde bei einer CO2-Verdoppelung zwischen 2,0 und 4,5 Grad erwärmt – mit drei Grad als wahrscheinlichster Variante.

Crown Princess

Die Crown Princess fasst maximal 4963 Personen. In Sachen Umweltverträglichkeit erhielt sie die Note F (ungenügend). Kreuzfahrtschiffe ihrer Größenordnung stoßen pro Tag 480 000 kg CO-2 aus, das entspricht den Emissionen von 84 000 Autos.

Foto: Pressebild

Emerald Princess

Die Emerald Princess fasst ebenfalls 4963 Personen. Sie erhielt im Ranking der Umweltorganisation ebenfalls die Note F (ungenügend).

Foto: Pressebild

Ruby Princess

Das größte Kreuzfahrtschiff der Reederei Princess Cruises ist die Ruby Princess. Sie fasst insgesamt ebenfalls 4963 Personen. Auch sie wurde von der Umweltorganisation mit der Note F (ungenügend) bewertet.

Foto: Pressebild

Voyager of the Seas

Die Voyager of the Seas gehört der Reederei Royal Caribbean International. Auf ihr finden bis zu 5014 Personen Platz. Ein Kreuzfahrtschiff dieser Klasse stößt an einem Tag so viele Partikel aus wie 1 000 000 Autos - das sind 450 kg. Das brachte ihr die Bewertung F (ungenügend) ein.

Foto: Pressebild

Navigator of the Seas

Die Navigator of the Seas zählt mit einem Fassungsvermögen von maximal 5020 Personen zu den größten Kreuzfahrtschiffen im europäischen Raum. Bei normalem Betrieb fallen täglich etwa 5 250kg Stickoxide an, das entspricht dem Ausstoß von 422 000 Autos. Sie erhielt ebenfalls die ein F (ungenügend).

Foto: Pressebild

Adventure of the Seas

Mit einem Fassungsvermögen von maximal 5020 Personen gehört die Adventure of the Seas zu den größten Kreuzfahrtschiffen aus dem Hause der Reederei Royal Caribbean International. Ein Schiff dieser Klasse belastet im Betrieb die Umwelt mit etwa 7 500 kg Schwefeldioxid täglich - was den Emissionen von 376 000 000 Autos entspricht - und wurde so ebenfalls mit der Note F (ungenügend) bewertet.

Foto: pinguino

Die Erderwärmung könnte also weniger stark ausfallen, als viele Experten bisher dachten. Noch ist die Studie von Berntsen nicht in einem Fachmagazin publiziert. Aber eine internationale Forschergruppe unter Leitung der Universität Oxford kommt zu ähnlichen Resultaten.

Caroline Leck, Meteorologin an der Universität von Stockholm, glaubt deshalb, dass die Welt Zeit gewinnt, den Klimagasausstoß zu senken. Für alle, die sich bisher vor den Worten der Untergangspropheten fürchteten, sind das gute Nachrichten.

Seit Dezember schickt der kanadische Astronaut Chris Hadfield regelmäßig Bilder aus dem All. Hier geht der Mond über der Erde auf.

Foto: Chris Hadfield/NASA

Über Belfast - die nordirische Küste zeichnet sich ab.

Foto: Chris Hadfield/NASA

Das schottische Glasgow liegt vor den verschneiten Bergen des Loch Lomond.

Foto: Chris Hadfield/NASA

Eine spektakuläre Aufnahme der Stadt St. John im kanadischen Neufundland. Der Astronaut Hadfield ist gebürtiger Kanadier.

Foto: Chris Hadfield/NASA

Der kanadische Astronaut Chris Hadfield wurde in Sarnia in der Ontario geboren. Diese Stadt sieht man hier im Bild. Seit Ende Dezember ist er erst im All - im März wird er als erster Kanadier das Kommando an Bord der ISS übernehmen.

Foto: Chris Hadfield/NASA

1978 trat Hadfield der kanadischen Luftwaffe bei, die er 2003 wieder verließ. Derzeit ist er als "ziviler" Astronaut bei der kanadischen Luftwaffe.

Foto: Chris Hadfield/NASA

Die chinesische Stadt Hangzhou liegt im Osten der Volksrepublik und hat über sieben Millionen Einwohner. Doch aus dem All sieht auch die Millionen-Metropole winzig aus. Via Twitter grüßte Hadfield die chinesischen Astronauten und würdigte ihre Leistungen.

Foto: Chris Hadfield/NASA

"Pjöngjang ist eine Stadt über die und deren Menschen ich so wenig weiß," schreibt Chris Hadfield als Kommentar zu diesem Foto beim Kurznachrichtendienst.

Foto: Chris Hadfield/NASA

Das passiert, wenn Sand und Wind genügend Zeit haben, sich anzunähern.

Foto: Chris Hadfield/NASA

Wie ein Himmel voller Sterne sieht Lissabon in Portugal aus dem All aus. Der Astronaut Chris Hadfield meint darin ein kompliziertes Spinnennetz der umliegenden Städte zu entdecken.

Foto: Chris Hadfield/NASA

Das australische Outback sieht aus wie die Kraterlandschaft auf dem Mond. Bislang verbrachte Chris Hadfield - exklusive der aktuellen Mission - 20 Tage im All.

Foto: Chris Hadfield/NASA

Alle Wege führen - in diesem Fall nicht nach Rom, sondern nach Lüttich. Astronauten der Raumstation ISS gelang dieser Schnappschuss der belgischen Metropole mit "NightPod", einem speziellen Instrument für Nachtaufnahmen.

Foto: NASA

Bei hellem Tageslicht sehen wir hier die Inseln des Mergui-Archipel im Indischen Ozean vor der Küste Myanmars. Flüsse transportieren Sediment vom Festland ins Meer und lassen den vergleichsweise flachen Ozean rund um die mehr als 800 Inseln hellblau bis weiß erscheinen. In deutlichem Kontrast dazu steht das Dunkelblau der Tiefsee am linken Rand des Bildes.

Foto: NASA

Vulkane zählen zu den spektakulärsten Naturschauspielen und sind auch aus dem All gut zu erkennen. Hier sehen wir das Vulkanfeld des argentinischen Feuerbergs Payun mit seinen mehr als 300 aktiven Schloten.

Foto: NASA

Auch die sibirische Halbinsel Kamtschatka zählt zu den vulkanisch aktiven Regionen unseres Planeten. Aus dem All gut zu erkennen ist der Lavafluss des Vulkans Tolbatschik, der nach 36 Jahren Ruhe im November 2012 wieder ausbrach.

Foto: NASA

Der Vulkan Ulawun auf Papua-Neuguinea, gesehen aus der Perspektive eines Astronauten auf der ISS.

Foto: NASA

Nicht Feuer, sondern Wasser ist das beherrschende Element auf diesem Bild. Es zeigt überflutete Gebiete im Süden Mosambiks, wo der Fluss Limpopo nach anhaltenden Regenfällen über die Ufer trat.

Foto: NASA

Die an Kondensstreifen von Flugzeugen erinnernden Wolkenformationen markieren Schiffsrouten auf dem östlichen Pazifik. Die Himmelsstriche entstehen, wenn Wasserdampf an Partikeln aus den Abgasen der Schiffsmotoren kondensiert.

Foto: NASA

Diese merkwürdigen Wolkenwirbel werden von zwei Inseln vor der Küste Chiles verursacht. Beide Eilande werden von hohen Bergen überragt, deren Gipfeln für Turbulenzen in höheren Luftströmungen sorgen.

Foto: NASA

Die USA bei Nacht, fast schon ein Klassiker unter den Bildern der Erde aus dem All.

Foto: NASA

Insgesamt sechs Monate wird der dreifache Vater, wie hier über Bordeaux, über der Erde kreisen. Schon sehr früh interessierte er sich für das Fliegen, im Alter von 15 gewann er ein erstes Stipendium für Segelfliegen.

Foto: Chris Hadfield/NASA

Auch die saudische Hauptstadt Riad wirkt bei Nacht aus dem All betrachtet wie ein Schmuckkästchen voller Edelsteine.

Foto: NASA

Greenpeace-Studie

Tausende Tote durch deutsche Kohlekraftwerke

Wenn es jemanden gibt, den die aktuelle Debatte um das Klima nicht überrascht, dann ist es Mojib Latif. Zwar lässt der Leiter des Bereichs Ozeanzirkulation und Klimadynamik des Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel keine Talkrunde und keine Zeitungsspalte aus, um vor den katastrophalen Folgen der Erderwärmung zu warnen. Doch er betont: „Wir haben schon 2008 mit unserem Team errechnet, dass es sich bis 2015 nicht erwärmen würde.“ Bereits damals vermutete Latif, dass Vorgänge in den Ozeanen die Erwärmung zeitweise abschwächen können.

Vor allem der südliche Atlantik, so hat es Latif in einer aktuellen Studie berechnet, erwärme sich derzeit. Die Tiefsee speichert dort in langjährigen Zyklen Wärme und senkt so die Temperatur auf der Erdoberfläche – vor allem regional, aber auch global. Das erkläre auch, sagt Latif, warum die antarktische Eisfläche zunimmt. Am Nordpol schmilzt sie dagegen rapide.

Diese These vertreten viele Forscher. Im März erschien eine Studie eines Teams um die Meteorologin Magdalena Balmaseda aus England, die zeigen soll, dass „die Erwärmung im Wasser ab 700 Meter Tiefe nie so stark wie in den letzten Jahren war“.

Die Wissenschaftler schließen daraus, dass die Erwärmung gar nicht pausiert, sondern sich in den Ozeanen fortsetzt.

Das Problem ist nur: Die Datenbasis ist dünn, vielleicht zu dünn. Zwar existieren seit rund 50 Jahren Messdaten für die Temperatur an der Meeresoberfläche. Von dort aber, wo die Autoren die stärkste Erwärmung vermuten, in Tiefen ab 700 Metern, existieren nur wenige Messungen von Bojen und Tauchthermometern.

Das bedeutet, dass die Forscher nicht endgültig nachweisen können, weshalb die Temperaturen aktuell stagnieren. Die schwache Datenlage überbrücken sie mit komplexen Computermodellen.

Doch das überzeugt nicht alle Experten. „Die Unsicherheiten bei solchen Berechnungen sind noch groß“, kritisiert Jochem Marotzke vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg. Marotzke ist einer der Hauptautoren für den nächsten Bericht des Weltklimarates. Um endlich Klarheit in der Wasser-Frage zu erhalten, fordert er wie viele andere Forscher, die Ozeane endlich gründlich zu untersuchen.

„Über die Rückseite des Mondes weiß man mehr als über den Meeresgrund“, klagt er. Erst mit mehr Daten könnte man mit Sicherheit sagen, ob sich die Erwärmung in die Meere verlagert.

Extreme Wettersituationen

Klimawandel stört die Muster der globalen Luftbewegungen

Waldbrände, Kältewellen, Überschwemmungen: Die extremen Wettererscheinungen haben in den vergangenen Jahren zugenommen. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung ist in einer Studie den Ursachen näher gekommen.

Folgen des Klimawandels in Deutschland
Temperaturen
Wasser
Wälder
Landwirtschaft
Energie

Ein weiteres Problem für die Forscher auf der Suche nach der fehlenden Erwärmung ist, menschengemachte von natürlichen Ursachen zu unterscheiden. So bringt eine schwankende Witterung etwa Pazifikanrainern abwechselnd Dürre und Überflutungen. Zudem verändern diese auch El Niño und La Niña genannten Schwankungen weltweit Luft- und Meerestemperatur.

Wie extrem diese Phänomene sind, erlebte die Welt 1998. Damals führte Rekordhitze in den USA zu Ernteausfällen und Schäden in Höhe von zehn Milliarden Dollar. Ein starkes El-Niño-Ereignis machte das Jahr zum heißesten seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen. Seitdem aber dominierten La-Niña-Phasen, in denen die Lufttemperatur weltweit sinkt.

Hat also eine atypische Häufung natürlicher Ereignisse die Wärmepause ausgelöst? Klar zu beantworten ist das derzeit nicht. Denn chaotische Kurzfristphänomene und langfristige Schwankungen überlagern sich. Zum Beispiel die sogenannte „Atlantische-Multidekaden Oszillation“, eine Meeresströmung, die auf der Nordhalbkugel die Temperatur stark beeinflusst. Diese Klimaschaukel dauerte im vergangenen Jahrhundert rund 70 Jahre. In diesem Takt nahm die Temperatur im Nordatlantik zu und wieder ab.

Die letzte atlantische Erwärmung begann etwa 1965. Das habe zum globalen Temperaturanstieg bis 2000 beigetragen, glauben zum Beispiel die Forscher Ka-Kit Tung und Jiansong Zhou von der University of Washington in Seattle. Seit 2005 aber geht es mit der Atlantischen Oszillation wieder bergab. Auch das könnte die Aufheizung des Weltklimas durch menschengemachte Treibhausgase gebremst haben.

Jenseits der natürlichen Phänomene gibt dem Hamburger Klimaforscher Jochem Marotzke vor allem eines zu denken: „Von der Energie, die in Form von Sonnenstrahlen in die Erdatmosphäre eindringt, geht nicht alles wieder hinaus“, sagt er. Das hätten viele seiner Kollegen mit Messungen in den vergangenen Jahren nachgewiesen. Nur wo diese Hitze im Treibhaus geblieben ist, weiß derzeit niemand.

Wasser ist ein Menschenrecht

2010 erklärten die Vereinten Nationen sauberes Trinkwasser zu einem Menschenrecht.

Foto: dpa

Der Mensch besteht aus Wasser

Je nach Alter, Geschlecht und Kondition besteht der Mensch zu etwa 60 Prozent aus Wasser. Ohne zu trinken, überlebt er nur wenige Tage.

Foto: imago images

Erde besteht zu 70 Prozent aus Wasser

Knapp drei Viertel der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt. Experten warnen, dass der Klimawandel den Meeresspiegel steigen lässt.

Foto: dpa

Teuerstes Mineralwasser

„Rokko No Mizu“ heißt das teuerste Mineralwasser, das weltweit verkauft wird. 124 Euro kostet die Nummer Eins unter den Luxus-Mineralwassern. Das teuerste Wasser der Welt kommt aus dem japanischen Rokko-Gebirge. Eine Liste mit den Top Ten der Luxus-Wässerchen finden sie übrigens hier.

Übrigens: Wer „Rokko No Mizu“ vor Ort kauft, muss nicht einmal einen Euro pro Liter bezahlen.

Foto: dpa/dpaweb

Süßwasservorkommen

Mehr als die Hälfte der weltweit verwendbaren Süßwasservorkommen finden sich laut der Umweltorganisation WWF in gerade einmal neun Ländern: Brasilien, China, Indien, Indonesien, Kanada, Kolumbien, Kongo, den USA und Russland. Knapp 900 Millionen Menschen in den Entwicklungsländern haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Foto: AP

Indien hat die meisten Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser
In Indien müssen arme Menschen sieben Mal mehr für die täglich empfohlene Wassermenge von 50 Litern ausgeben als beispielsweise Bürger Großbritanniens. 75,8 Millionen Menschen - das sind fünf Prozent der Gesamtbevölkerung von 1,25 Milliarden - müssen nach einem Bericht der Hilfsorganisation Water Aid entweder teures sauberes Wasser kaufen oder mit Abwässern oder Chemikalien belastetes Wasser benutzen. Krankheiten und Tod sind die Folge: Von 315.000 Kindern, die jährliche an Durchfallerkrankungen sterben, sind 140.000 aus Indien, teilte Water Aid mit.

Weltweit ist die Versorgung mit sauberem Wasser seit 1990 besser geworden, heißt es in dem Bericht weiter. 2,6 Milliarden Menschen haben seitdem Zugang zu dem lebensnotwendigen Gut erhalten. Aber eine Entwarnung sei noch nicht möglich. Es seien im Gegenteil mehr Anstrengungen „in einer Welt notwendig, in der einer von zehn Menschen in einem Kreislauf von Armut und Krankheit in dem Streben nach einer sicheren, bezahlbaren eigenen Wasserversorgung gefangen ist.“

Arme Inder müssten täglich umgerechnet 64 Cent für die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen 50 Liter sauberes Wasser ausgeben, Briten 9 Cent. Das seien 20 Prozent ihres durchschnittlichen Tageseinkommens. Schlechtes Management der Wasserressourcen sei ein Grund für die schlechte Versorgung, hinzu kämen Klimawandel mit Dürren und anderen Umweltproblemen. Prognosen zufolge wird Indien in 15 Jahren nur die Hälfte seines Wasserbedarfs für Städte, Industrie und Landwirtschaft decken können.


Foto: Tarun Bharat Sangh/dpa

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Verseuchtes Wasser

Krankheitserreger im Trinkwasser verursachen jährlich den Tod von mehr als 1,5 Millionen Kindern und etwa 3,5 Millionen Menschen sterben jährlich an den Folgen schlechter Wasserversorgung.

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Flüsse und Abwässer

Weltweit fließen 80 Prozent des städtischen Abwassers unbehandelt in Flüsse, Seen oder ins Meer. In Entwicklungsländern sind es bis zu 90 Prozent.

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Medikamente in Abwässern

Durch den verschwenderischen Umgang mit Medikamenten und Reinigungsmitteln gelangen immer mehr Chemikalien ins Trinkwasser, warnen Experten wie der Lüneburger Umweltwissenschaftler Klaus Kümmerer: „Vermutlich sind bereits mehrere tausend chemische Stoffe in dem vom Menschen genutzten Wasserkreislauf. Über ihre Wirkung wissen wir wenig." Das sich die Stoffe in Wasser und Boden chemisch verändern, habe man kaum Erkenntnisse über mögliche Auswirkungen auf Mensch und Tier.

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Badeseen und Fließgewässer

Nur etwa jedes zehnte Fließgewässer in Deutschland ist in einem ökologisch guten Zustand. 90 Prozent der Flüsse und Bäche erreichen die Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie nicht, so das Umweltbundesamt. Dazu gehöre es etwa, die chemische Belastung des Wassers zu verbessern. In Deutschland ist die Strecke der Fließgewässer etwa 127.000 Kilometer lang. Insgesamt gibt es 25 Fließgewässertypen, 14 Seentypen, 9 Küstengewässertypen und 2 Übergangsgewässertypen.

In den meisten Seen und Flüssen in Deutschland kann man sorglos schwimmen: 97 Prozent der bundesweiten Badeplätze weisen der Untersuchung nach eine passable bis ausgezeichnete Wasserqualität auf. An diesen 13 Badeseen ist jedoch Vorsicht angebracht.

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Wasser zur Herstellung von Lebensmitteln

Das meiste Wasser wird weltweit in der Landwirtschaft verbraucht. Für die Nahrungsproduktion werden weltweit rund 70 Prozent des Süßwassers verbraucht. Ein Beispiel: Um ein Kilogramm Rindfleisch zu bekommen, benötigt man durchschnittlich 15.000 Liter Wasser.

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Ursprung des Wortes

Das Wort "Wasser" stammt aus dem Althochdeutschen. Der ursprüngliche Begriff "wazzar" heißt so viel wie "das Feuchte" oder "das Fließende".

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Deshalb vermuten einige Forscher, dass in jüngster Zeit weniger Sonnenlicht auf die Erde gelangt ist. Als Ursache kommen sogenannte Aerosole infrage – feine Partikel in der Luft, die das Sonnenlicht wie ein Spiegel abschirmen. Ulrike Lohmann von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich glaubt, dass Aerosole den Temperaturanstieg um bis zu einem Drittel gebremst haben könnten.

Unklar ist allerdings, wo genau die kühlenden Teilchen herkommen. Lohmann hat vor allem asiatische Kohlekraftwerke im Verdacht. Die stoßen riesige Mengen schwefliger Partikel aus. Andere Forscher verweisen auf eine Reihe von Vulkanausbrüchen in den vergangenen Jahren. Auch deren Schmutzwolken könnten Sonnenstrahlung reflektiert haben. Aber ob Kohlekraftwerke oder Vulkane: Werden die spiegelnden Aerosole in der Luft weniger, nimmt die Erwärmung wieder zu.

Die ernüchternde Bilanz, die Jochem Marotzke aus dem Forscherstreit zieht: „Es passiert da etwas sehr Spannendes, aber wir verstehen es derzeit nicht wirklich.“

Bei allem Rätseln um die Ursachen der fehlenden Erwärmung sind sich fast alle Forscher in einem einig: Zwar strahlt die Sonne aktuell schwächer als in den Jahrzehnten zuvor. Doch der Effekt ist so gering, dass er nur einen Bruchteil zur aktuellen Erwärmungspause beigetragen hat.

Wie aus dem Klimagas CO₂ Schaumstoff wird
1. Rauchgaswäsche
2. Aufbereitung
3. Energieerzeugung
4. Umwandlung
5. Erdölersatz
6. Endverarbeitung

Platz 14 - Berlin

Anzahl der privat zugelassenen PKWs: 1.012.467  

Einwohner: 3.501.872  

Dichte PKW (privat) pro 1.000 Einwohner: 289

Foto: dpa

Platz 13 - Hannover

Anzahl der privat zugelassenen PKWs: 167.627  

Einwohner: 523.515  

Dichte PKW (privat) pro 1.000 Einwohner: 320

Foto: dpa

Platz 12 - Frankfurt am Main

Anzahl der privat zugelassenen PKWs: 220.476  

Einwohner: 679.664  

Dichte PKW (privat) pro 1.000 Einwohner: 324

Foto: dpa

Platz 11 - Hamburg

Anzahl der privat zugelassenen PKWs: 594.843  

Einwohner: 1.799.144  

Dichte PKW (privat) pro 1.000 Einwohner: 331

Foto: dpa

Platz 10 - Leipzig

Anzahl der privat zugelassenen PKWs: 177.716  

Einwohner: 525.245    

Dichte PKW (privat) pro 1.000 Einwohner: 338

Foto: dapd

Platz 9 - Dresden

Anzahl der privat zugelassenen PKWs: 183.203  

Einwohner: 526.395     

Dichte PKW (privat) pro 1.000 Einwohner: 348

Foto: dpa/dpaweb

Platz 8 - München

Anzahl der privat zugelassenen PKWs: 483.451  

Einwohner: 1.382.273  

Dichte PKW (privat) pro 1.000 Einwohner: 350

Foto: CLARK/obs

Platz 7 - Stuttgart

Anzahl der privat zugelassenen PKWs: 213.169  

Einwohner: 606.588  

Dichte PKW (privat) pro 1.000 Einwohner: 351

Foto: dpa

Platz 6 - Bremen

Anzahl der privat zugelassenen PKWs: 194.363  

Einwohner: 547.340  

Dichte PKW (privat) pro 1.000 Einwohner: 355

Foto: dpa

Platz 5 - Düsseldorf

Anzahl der privat zugelassenen PKWs: 211.563     

Einwohner: 588.735     

Dichte PKW (privat) pro 1.000 Einwohner: 359

Foto: dpa

Platz 4 - Köln

Anzahl der privat zugelassenen PKWs: 362.278    

Einwohner: 1.007.119    

Dichte PKW (privat) pro 1.000 Einwohner: 360

Foto: CLARK/obs

Platz 3 - Nürnberg

Anzahl der privat zugelassenen PKWs: 190.255     

Einwohner: 510.602     

Dichte PKW (privat) pro 1.000 Einwohner: 373

Foto: dpa

Platz 2 - Essen

Anzahl der privat zugelassenen PKWs: 231.627  

Einwohner: 574.635     

Dichte PKW (privat) pro 1.000 Einwohner: 403

Foto: dpa

Platz 1 - Dortmund

Anzahl der privat zugelassenen PKWs: 237.786  

Einwohner: 580.444    

Dichte PKW (privat) pro 1.000 Einwohner: 410

Foto: WirtschaftsWoche

Auf australischen Wetterkarten gibt es seit Januar eine neue Farbe: Dunkelviolett. Die staatliche Wetterbehörde erweitert damit ihre Temperaturskala – auf 50 Grad Celsius und mehr. Bei dieser Hitze schalten sich Smartphones sicherheitshalber ab. Und das wird künftig öfter passieren: Die Zahl der extremen Hitzetage verdoppelte sich laut der australischen Klimakommission in den vergangenen 50 Jahren. Die Folgen zeigten sich im Januar, dem heißesten Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen: Dutzende Großfeuer fraßen sich in die Landschaft, verbrannten Häuser und Vieh.

Weltweit nehmen in den vergangenen Jahren extreme Wetterereignisse zu: Nur ein Zusammenhang mit dem Klimawandel lässt sich oft kaum nachweisen. Dazu muss man Zeiträume von mehreren Jahrzehnten betrachten – wie jüngst eine Studie des Rückversicherers Munich Re, die Naturkatastrophen in Nordamerika seit 1980 untersuchte. Demnach hat sich die Zahl der Wirbelstürme seither mehr als verdoppelt – und sie richteten in den vergangenen fünf Jahren die höchsten Schäden an.

Sichtbar wird die Erderwärmung auch an Gletschern weltweit: Der Quelccaya-Gletscher in Peru etwa ist so weit zurückgegangen wie zuletzt vor 6000 Jahren. Das könnte in der Hauptstadt Lima zu Problemen führen, denn für sie ist die Eiszunge eine wichtige Trinkwasserquelle.

Nirgends aber macht sich die Erwärmung heute so bemerkbar wie in der Arktis. Gegenüber dem Schnitt der Jahre 1979 bis 2000 hat sich deren Eiskappe halbiert. Mehr als die elffache Fläche Deutschlands ist verloren gegangen. Im Sommer 2016 könne das Polarmeer eisfrei sein, warnt der Ozeanphysiker Peter Wadhams von der Universität Cambridge. Mögliche Folge: Der dann dunkle Ozean absorbiert mehr Sonnenlicht und wird noch wärmer, der Seeboden taut auf und gibt in Massen Methan frei. Das wäre fatal, weil ausgerechnet Methan eines der stärksten Klimagase ist.

Ganz genau werden das Wissenschaftler erst in einigen Jahrzehnten wissen. Klar aber ist: Nicht nur die Temperaturkurven verlaufen anders als geplant. Auch die Kosten des Klimaschutzes weichen von den Berechnungen ab. Noch vor einigen Jahren nahm das Umweltbundesamt an, dass die Vermeidung von CO2 Deutschland vier Milliarden Euro pro Jahr kosten werde. Ex-Weltbank-Ökonom Nicholas Stern glaubt gar, dass eine Begrenzung des Temperaturanstiegs nur möglich sei, wenn die Staaten jährlich zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für Klimaschutz ausgeben. Deutschland müsste dann rund 53 Milliarden Euro berappen, 20 Milliarden mehr als der deutsche Verteidigungshaushalt.

Doch egal, wie man rechnet: Die Vermeidung von CO2 – der Kern der Klimaschutzpolitik – wird noch teurer als gedacht. Grund dafür ist, dass sich mit neuen Technologien offenbar weniger CO2 vermeiden lässt als erhofft und dass die Erfolge durch den Emissionshandel geringer sind als angenommen. Das ist aus dem Kreis der IPCC-Gutachter zu hören. Offiziell kommentieren sie das nicht, weil der aktuelle Bericht zu dem Thema noch nicht fertig ist.

Muss sich die Welt also mit höheren Deichen und der Umsiedlung von Menschen aus überflutungsgefährdeten Gebieten an den unvermeidbaren Wandel anpassen?

Es wird wohl nicht ohne gehen, weil ein bestimmtes Maß an Klimawandel nicht aufzuhalten ist. Doch billiger wird auch dieser Weg nicht. Denn sieht man einmal von den Kosten des Klimawandels selbst ab – Dürren und Wüstenbildung, Waldbrände und Hitzetote –, wird auch die Anpassung an den Wandel teurer als geplant.

Bislang gingen Klimaforscher grob davon aus, dass dieser Prozess ein Fünftel der Vermeidung von Treibhausgasen kosten werde. Doch diese Faustformel basierte auf wenig belastbaren Zahlen.

Das zeigt das Beispiel Küstenschutz. Hier veranschlagte die EU vor einigen Jahren insgesamt Kosten von zwei Milliarden Euro pro Jahr. Aktuelle Studien aber ergeben: Allein die Niederlande müssen jährlich 1,3 Milliarden Euro in die Befestigung ihrer Küsten investieren. Wo lag der Fehler? „Die Modelle waren bislang einfach zu schwach“, sagt Reimund Schwarze vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, der sich auch für den IPCC mit den Kosten der Anpassung an den Klimawandel befasst. „Wir müssen nun mit realen Daten noch mal neu rechnen.“

Die Liste der offenen Fragen ist lang, kein Zweifel. Dass der Klimawandel aber ein Hirngespinst sei, behaupten mittlerweile nicht einmal Skeptiker wie der Brite Nicholas Lewis mehr. Der Finanzmathematiker publiziert in renommierten Klima-Fachmagazinen und Skeptiker-Blogs. Sein Fazit der aktuellen Debatte: „Die Stärke des Klimawandels ist übertrieben worden.“

Sollte das stimmen, dürfte sich die öffentliche Debatte deutlich verschieben – weg von den heute gern verbreiteten Katastrophenszenarien. Es ist mehr Zeit, um die komplizierten Zusammenhänge in der Atmosphäre wirklich zu erforschen und zu fragen: Wie gefährlich sind die verschiedenen Klimagase tatsächlich, und welche Rolle spielen etwa Ruß und Methan.

„Bislang konzentriert sich die Politik vor allem auf CO2“, sagt Helmholtz-Forscher Schwarze. Das könnte sich in den nächsten Jahren ändern.

Vielleicht, sagt Schwarze, geraten neben der Energiewirtschaft noch weitere Klimasünder in den Fokus, „die teils mindestens ebenso viel Treibhausgas verursachen“ – und bei denen sich eine Reduktion zwar nicht so schnell, aber mit geringeren Kosten erreichen ließe.

Die Landwirtschaft zum Beispiel, die von der Klimapolitik noch weitgehend ignoriert wird.

Diese Ignoranz ist ein Fehler. Denn laut den Analysten von DB Research produzieren Landwirte und Viehzüchter vor allem durch den Methanausstoß 14 Prozent der weltweiten Treibhausgase. Zählt man die agrarbedingte Entwaldung hinzu, steigt der Wert auf 25 Prozent – und erreicht fast das Niveau der Energieerzeugung. Die nämlich verursacht rund 26 Prozent der weltweiten Treibhausgase.

Fakt ist aber auch: Auf lange Sicht müssen wir den Ausstoß aller Treibhausgase reduzieren. Bestenfalls haben wir also Zeit gewonnen, um uns Gedanken zu machen, wo das am sinnvollsten ist – mehr nicht.

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